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Französin sorgt für Sensation

Virginie Razzano hat in der ersten Runde der French Open von Paris für eine Sensation gesorgt. Die Französin warf am Dienstag überraschend Mitfavoritin Serena Williams aus dem Bewerb. Razzano setzte sich gegen die 13-fache Grand-Slam-Siegerin in drei Sätzen mit 4:6 7:6 (7/5) 6:3 durch.

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Sieben Matchbälle konnte Williams, die Nummer fünf des Turniers, abwehren, der achte entschied schließlich zugunsten der Französin. Dabei hatte die US-Amerikanerin im zweiten Satz im Tiebreak bereits mit 5:1 voran gelegen, gab den Satz aber noch aus der Hand. Im dritten Satz verlor Williams komplett den Faden. Razzano führte bereits mit 5:0, ehe sich die Favoritin noch einmal heran kämpfte. Am Ende hatte die Französin bei eigenem Aufschlag doch das bessere Ende für sich.

Jubel von Virginie Razzano (FRA)

AP/Christophe Ena

Razzano warf die Nummer fünf des Turniers aus dem Bewerb

„Es ist der schönste Sieg“

Bei ihrem 47. Start bei einem Grand-Slam-Turnier war es nach gut drei Stunden Spielzeit das erste Erstrunden-Aus für Williams. Die frühere Nummer eins der Welt war 2002 Siegerin in Roland Garros, hatte zuletzt die WTA-Turniere in Charleston und Madrid gewonnen und war 17 Spiele in Serie auf Sand unbesiegt. In Rom hatte die 30-Jährige zuletzt im Halbfinale wegen Rückenproblemen zurückgezogen.

Für Razzano war es das Highlight ihrer Karriere. „Es ist der schönste Sieg“, sagte die Französin, „ich habe nicht sehr viel nachgedacht. Ich habe immer gewusst, es ist nichts verloren, auch nicht, als ich im letzten Game Krämpfe bekommen habe.“ Für Razzano, die Nummer 111 der Weltrangliste war der Triumph bei ihrem Heimturnier doppelt emotional. Vor einem Jahr war ihr Verlobter kurz nach den French Open an einem Gehirntumor verstorben.

„Ich habe schrecklich gespielt. Ich war ein wenig nervös, aber nicht über alle Maßen“, meinte die als Titel-Kofavoritin ins Turnier gestartete Williams nach der Niederlage. „Nein, es gibt keine Entschuldigung für meine Leistung. Ich meine, wie viele Fehler habe ich heute gemacht?“ 47 unerzwungene Fehler standen 39 Gewinnschlägen gegenüber. Williams versuchte sich, mit einer Portion Fatalismus zu trösten: „Es gibt Schlimmeres im Leben.“

Scharapowa im Eilzugtempo

Stark begann hingegen Maria Scharapowa ihren Run auf den einzigen ihr noch fehlenden Major-Titel. Die Russin, als Nummer zwei des Turniers gesetzt, ließ Alexandra Cadantu (ROM) in nur 48 Minuten nicht einmal ein Game. Scharapowa, die nun auf Ayumi Morita (JPN) trifft, war mit ihrer Vorstellung natürlich hochzufrieden.

„Ich bin auch mit meiner Vorbereitung auf das Turnier wirklich glücklich. Ich habe mich jedes Jahr verbessert und habe immer mehr Spaß daran“, sagte die Russin. Vergessen sind jene Aussagen, als sie sich auf Sand „wie eine Kuh auf Eis“ gefühlt hat. Auch Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova gab gegen die erst 16-jährige australische Wildcard-Spielerin Ashleigh Barty nur drei Games ab, Vorjahresfinalistin Francesca Schiavone gegen Turnier-„Oldie“ Kimiko Date-Krumm aus Japan (41 Jahre) deren vier.

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