Themenüberblick

Mittelfeldspieler sind keine Stürmer

Zwei prominente Trainer haben Spaniens Nationalcoach Vicente del Bosque wegen seiner Aufstellung im ersten Gruppenspiel bei der EM am Sonntag gegen Italien (1:1) kritisiert. „Ohne Mittelstürmer wirkte die Mannschaft steril“, zitierte das Sportblatt „AS“ (Montag-Ausgabe) Jose Mourinho vom Meister Real Madrid.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Luis Aragones, unter dem die Seleccion in Österreich nach 44 Jahren erstmals wieder einen EM-Titel geholt hatte, riet seinem Nachfolger in der Sportzeitung „Marca“: „Ich hätte mit einem Mittelstürmer gespielt.“ Del Bosque hatte in Cesc Fabregas einen sechsten Mittelfeldspieler in der Startelf aufgeboten. Der eigentlich erwartete klassische Stürmer Fernando Torres kam erst in der 74. Minute zum Einsatz.

Spanische Startelf beim Match gegen Italien

APA/EPA/Oliver Weiken

In Spaniens Startelf gegen Italien suchte man vergeblich einen „echten“ Stürmer

Erst mit Torres kam die Gefahr

Mourinho meinte, die spanischen Mittelfeldspieler hätten sich zwar sehr bemüht. Aber Xavi, Andres Iniesta und Fabregas, der den Ausgleich erzielte, hätten für zu wenig Gefahr vor dem Tor von Gianluigi Buffon gesorgt. Aragones urteilte, nach Torres’ Einwechslung gut eine Viertelstunde vor Schluss sei es besser geworden.

Der Stürmer vom Champions-League-Gewinner Chelsea und der zehn Minuten zuvor gebrachte Flügelflitzer Jesus Navas hätten für mehr Belebung gesorgt. „Jetzt war es für die italienischen Verteidiger nicht mehr so bequem wie in der ersten Halbzeit, wo sie den Ball relativ einfach erobern konnten“, sagte Aragones.

Links: