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Siebente Pole seit 2000

Nach der triumphalen Siegdurchfahrt vor einem Jahr hat Andre Lotterer dem deutschen Autobauer Audi nun auch die Pole für die 80. Auflage der legendären 24 Stunden von Le Mans beschert. Im neuen Hybrid-Wagen E-Tron Quattro erzielte der Titelverteidiger aus Duisburg am späten Donnerstagabend die Bestzeit auf dem 13,629 Kilometer langen Kurs.

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„Die Pole in Le Mans zu holen ist ein cooles Gefühl“, betonte Lotterer, der gemeinsam mit dem Schweizer Marcel Fässler und dem Franzosen Benoit Treluyer antritt. Die erste Startreihe für Audi fixierte der Franzose Loic Duval - mit Marc Gene (ESP) und Romain Dumas (FRA). Rekordsieger Tom Kristensen aus Dänemark, der mit Allan McNish (GBR) und Ronaldo Capello (ITA) ein Trio bildet, erzielte in einem weiteren Audi auf dem 13,629 Kilometer langen Kurs die viertbeste Zeit.

In die Phalanx der deutschen Marke konnte Toyota im Qualifying bereits etwas einbrechen. Der Brite Anthony Davidson wurde mit seinen Teamkollegen Sebastien Buemi (SUI) und Stephane Sarrazin (FRA) Dritter. Alexander Wurz geht mit der Unterstützung von Nicolas Lapierre (FRA) und Kazuki Nakajima (JPN) vom fünften Startplatz aus in das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

„Wie auf Schienen“

In dem neuen Audi-Prototyp mit einer elektronisch angetriebenen Vorderachse unterbot Lotterer nun die Polezeit von vor einem Jahr um fast zwei Sekunden. „Das Auto fuhr wie auf Schienen, einfach unglaublich“, lobte Lotterer. „Wir haben gesehen, dass unsere Konkurrenz von Toyota dicht dran ist“, sagte Motorsport-Direktor Wolfgang Ullrich, nachdem sich die Wagen der Japaner auf den Rängen drei und fünf eingereiht hatten.

„Trotzdem haben wir die Nase vorn - das ist zwar nicht unbedingt wichtig für das Rennen, aber es ist eine gute Basis und vor allem eine schöne Motivation für die Mannschaft, die so hart dafür gearbeitet hat“, betonte Ullrich, der die siebente Pole für Audi seit 2000 bejubeln durfte.

Autowrack von Allan McNish (GBR)

APA/EPA/Daniel Deme

Von den beiden Audis - hier der von McNish - blieb wenig übrig

Spektakuläre Crashes im letzten Jahr

Im vergangenen Jahr war es allerdings auch zu spektakulären Unfällen, in die zwei Audis verwickelt waren, gekommen. Weniger als eine Stunde nach dem Start krachte der Schotte Allan McNish in die Reifenstapel, wobei Teile seines Autos durch die Luft geflogen waren. Eine Stunde vor Mitternacht erwischte es auch den Sieger aus 2010, Mike Rockenfeller.

Bei einem Überholmanöver in der Indianapolis-Passage berührte der Deutsche wie schon McNish bei seinem Crash einen vor ihm fahrenden Ferrari der langsameren GT-Klasse. An dieser Stelle erreichen die Audis eine Spitzengeschwindigkeit von über 300 Stundenkilometern.

Der Rockenfeller-Audi krachte in die Leitplanken, Teile des Autos flogen wie Geschosse durch die Nacht. Übrig blieb ein völlig zerstörtes Auto. Nach bangen Minuten gaben die Veranstalter dann per Durchsage allerdings Entwarnung: Rockenfeller schaffte es aus eigener Kraft aus dem zerstörten Audi.

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