CL-Qualfikation wird zum Fiasko
Für Red Bull Salzburg hat die erhoffte erstmalige Qualifikation für die Champions League am Dienstag in einem totalen Fiasko geendet. Österreichs Meister scheiterte in der zweiten Qualifikationsrunde an F91 Düdelingen. Nach der blamablen 0:1-Pleite im Hinspiel kamen die „Bullen“ gegen das Team aus Luxemburg im Heimspiel zwar zu einem 4:3-Sieg, scheiterten aber aufgrund der Auswärtstorregel.
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Zur Pause führte Salzburg noch dank Treffern von Jakob Jantscher (28.) und Martin Hinteregger (37.) nach Rückstand (Steinmetz/26.) mit 2:1, geriet nach 57 Minuten aber neuerlich mit 2:3 ins Hintertreffen. Ein Elfmeter von Cristiano (81.) und ein Tor von Gonzalo Zarate (82.) zum 4:3 ließen die „Bullen“ in der Schlussphase gegen zehn Gegner noch einmal kurz Hoffnung schöpfen - vergeblich. Während Düdelingen damit sensationell in der nächsten Runde auf Sloweniens Meister Maribor trifft, ist für Salzburg das internationale Geschäft bereits Ende Juli beendet.
Damit ist auch eine der größten Blamagen in Österreichs Clubfußball perfekt. Ausgerechnet der mit Halbprofis bestückte luxemburgische Meister, der bisher nie über die zweite Qualirunde eines europäischen Bewerbs hinausgekommen war, wurde Österreichs Ligakrösus zum Verhängnis. Bitter ist die Blamage auch für die österreichischen Ambitionen, in der UEFA-Fünfjahreswertung den fünften Startplatz ab der kommenden Saison zu verteidigen. Das muss nun das Trio Rapid, Ried, Admira in der Europa League schaffen.
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Das zweite Tor von Steinmetz machte die „Bullen“ zu „Nullen“
Kaum sehenswerte Angriffe
Im Vergleich zum Hinspiel nahm Neo-Coach Roger Schmidt mehrere Veränderungen vor, seine Elf glich jener vom 2:0-Sieg bei Sturm Graz beim Bundesliga-Auftakt am Samstag. Als Solospitze durfte allerdings wieder Stefan Maierhofer ran, weil sich der Doppeltorschütze gegen Sturm, Jonathan Soriano, im Hinspiel mit einer Schwalbe Gelb-Rot eingehandelt hatte. Neuzugang Stefan Ilsanker rückte für Franz Schiemer (Kopfblessur) aus dem defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung. Seinen Platz nahm Christoph Leitgeb ein.
Das Konzept der Salzburger, die freilich nicht nur gegen Außenseiter mit viel Pressing und offensiver Ausrichtung spielen wollen, war von Beginn an klar ersichtlich, aber kaum von sehenswerten Angriffen gekrönt. So kamen die geforderten steilen Pässe in die Spitze nur selten an, auch Flanken auf Maierhofer waren die Ausnahme. Einzig ein elferwürdiges Foul von Düdelingen-Goalie Jonathan Joubert an Maierhofer sorgte zu Beginn für Aufregung.
Salzburg mit passender Antwort
Vielmehr nützten die Gäste die sich bietendenden Räume für mehrere gefährliche Konter und gingen in der 26. Minute durch Steinmetz sogar in Front - David Mendes hatte mit einem schweren Abspielfehler völlig unbedrängt an der Mittellinie großen Anteil am Fehlstart. Salzburg hatte mit Glück die perfekte Antwort, denn nur zwei Minuten später brachte Mendes mit Hilfe eines Luxemburger Verteidigers den Ball am Sechzehner zu Jantscher, der trocken zum Ausgleich ins lange Eck einschoss.
Und wieder neun Minuten darauf war Hinteregger zur Stelle: Ein Jantscher-Eckball fiel ihm auf den angelegten Arm und in der Folge ins Tor der Gegner, die vergeblich auf Handspiel reklamierten. Kurz vor der Pause offenbarte dann Maierhofer technische Schwächen, verstolperte nach einer guten Aktion Jouberts gegen Jantscher den Ball nur wenige Meter vor dem Tor kläglich.
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Kurz vor der Pause verstolperte Maierhofer die Chance auf das 3:1
Am Ende lief die Zeit davon
Für ihn kam zur Pause Cristiano, und der erlebte den nächsten Schock gleich hautnah: Wieder leisteten sich die Salzburger einen Fehler im Mittelfeld, Joachim ließ auf der rechten Seite drei Gegenspieler aussteigen und traft zum 2:2 (48.) ins lange Eck. Nur neun Minuten später führte erneut eine halbherzige Abwehraktion der Salzburger zum endgültigen K. o. Thierry Steinmetz ließ Mendes stehen und bezwang mit einem nicht besonders scharfen, aber präzisen Flachschuss Salzburgs Goalie Alexander Walke (57.).
Drei Tore benötigte Salzburg zu diesem Zeitpunkt, um den Aufstieg doch noch zu schaffen. Lange Zeit schienen die apathisch wirkenden Gastgeber aber nicht in der Lage, das Spiel noch zu drehen - auch nachdem Sofian Benzouien in der 74. Minute mit Gelb-Rot vom Platz musste. Dank eines Foulelfmeters von Cristiano (81.) und eines Tors von Zarate (82.) zum 4:3 schöpfte man in der Schlussphase noch einmal kurz Hoffnung. Auch fünf Minuten Nachspielzeit und ein Sturmlauf konnten aber am Salzburger Drama nichts mehr ändern.
CL-Qualifikation, zweite Runde, Rückspiel
Dienstag:
Salzburg - F91 Düdelingen 4:3 (2:1)
Stadion Wals-Siezenheim, SR Radovanovic (MNE)
Hinspiel 0:1 - Düdelingen mit Gesamtscore von 4:4 dank Auswärtstorregel weiter.
Torfolge:
0:1 Steinmetz (26.)
1:1 Jantscher (28.)
2:1 Hinteregger (37.)
2:2 Joachim (48.)
2:3 Steinmetz (57.)
3:3 Cristiano (81./Foulelfer)
4:3 Zarate (82.)
Salzburg: Walke - Schwegler (74./Klein), Ilsanker, Hinteregger, Ulmer
- Mendes, Leitgeb (59./Zarate) - Teigl, Hierländer, Jantscher - Maierhofer (46./Cristiano)
Düdelingen: Joubert - Prempeh, Caillet, Tournut, Melisse - Payal (89./Zeghdane), Legros - Benzouien, Steinmetz (80./Haddadji), Da Mota (87./Betorangal) - Joachim
Gelb-Rot: Benzouien (74.)
Gelbe Karten: Jantscher, Schwegler bzw. keine
Die Besten: keine bzw. Joachim, Da Mota, Steinmetz
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