Auch Anfänger fangen große Fische
Für Ross Brawn geht die aktuelle Entwicklung in der Formel 1 in die falsche Richtung. Der Mercedes-Boss befürchtet, dass die Königsklasse des Motorsports zu unberechenbar wird und die Fans dadurch das Interesse verlieren könnten.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
„Wir müssen sicherstellen, dass der Zufallsfaktor nicht zu groß wird“, sagte Brawn gegenüber Autosport.com. Heuer haben sieben verschiedene Piloten die ersten sieben Rennen gewonnen. Das gab es zuvor noch nie. Brawn hofft nun, dass die zweite Saisonhälfte, die am Wochenende mit dem Grand Prix von Belgien beginnt, weniger unvorhersagbar wird.

GEPA/XPB Images/Gibson
Brawn macht sich Sorgen um den Unterhaltungswert der Formel 1
„Spannung wird verschwinden“
„Ich denke, dass wir in diesem Jahr einige Elemente hatten, die spannend waren. Aber ich denke auch, dass die Spannung nach einiger Zeit verschwinden wird, wenn es zu zufällig bleibt“, so Brawn, der dazu einen Vergleich zum Angelsport zog: „Beim Fischen ist es toll, dass ein totaler Anfänger einen riesigen Fisch fangen kann, weil der Zufall mitspielt. Das macht es für die Beteiligten zu einer tollen Sache - aber ein Zuschauersport wird nie daraus werden.“
„Was wir im Motorsport nicht haben können, ist eine Wahllosigkeit, bei der man nicht weiß, wer gewinnt. Man kann dann wirklich hart an der Verbesserung des Autos arbeiten, aber wenn das Auto nicht zu den Bedingungen passt, ist man nicht konkurrenzfähig. Dorthin wollen wir nicht kommen.“
Bisher ein Saisonsieg
Sollte es demnächst wieder einen Seriensieger geben, wird er nach dem derzeitigen Stand der Dinge vermutlich nicht aus dem Rennstall mit dem Stern kommen. Mecedes hat heuer bisher einen Sieg zu Buche stehen, Nico Rosberg gewann den Grand Prix von China in Schanghai. In der WM-Wertung liegt er damit auf dem sechsten Rang, auf Spitzenreiter Fernando Alonso fehlen dem Deutschen schon 87 Punkte.
Sein Teamkollege Michael Schumacher wartet immer noch auf den ersten Erfolg seit seinem Comeback. Die bisherige Saison ist für den Rekordweltmeister mit zahlreichen Ausfällen erneut sehr durchwachsen ausgefallen, zu mehr als Rang zwölf reicht es in der WM-Wertung nach elf Saisonrennen nicht. In der Konstrukteurswertung belegt Mercedes den fünften Rang - mit Respektabstand auf das Führungsquartett Red Bull, McLaren, Lotus und Ferrari.
Links: