Bilanz einer verkorksten Saison
Tamira Paszek betrieb nach ihrem überraschenden Erstrunden-Aus am Dienstag bei den US Open Ursachenforschung für ihre trotz ihres Einzugs ins Wimbledon-Viertelfinale durchwachsene Saison. Die 21-jährige Vorarlbergerin war in New York erstmals gesetzt, kassierte aber eine enttäuschende 3:6-4:6-Niederlage gegen die Weltranglisten-67. Weißrussin Olga Goworzowa.
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Paszek führte zwar plangemäß bald mit 3:1, doch die fehlerhaft agierende Dornbirnerin verlor dann nicht weniger als acht Games in Folge. „Ich habe eigentlich gut begonnen und dann einen kompletten Durchhänger gehabt. Das darf einfach nicht passieren“, erklärte Paszek schwer enttäuscht nach ihrem Ausscheiden. „Bei 0:3 habe ich dann wieder angefangen, Tennis zu spielen. Dann passiert mir bei 4:4, 0:30 (Aufschlag Goworzowa, Anm.) eine unglaublich bescheuerte Vorhand mitten in den Zaun“, ärgerte sich Österreichs Nummer eins über die vergebenen Chancen im zweiten Satz. Zu diesem Zeitpunkt hätte das Spiel durchaus noch kippen können.
„Bin innerlich ein bisschen unruhig“
Ein bisschen überpowerte Paszek immer wieder, und wenn sie Varianten wie Stopps versuchte, gingen diese daneben. „Ich bin innerlich ein bisschen unruhig momentan. Ich will oft zu sehr zu viel zu schnell. Ich warte nicht auf meine Chancen, gehe zu schnell auf den Punkt“, beschrieb Paszek ihre momentane Schwäche.
Der Erwartungsdruck hat sich auch für sie selbst nach dem erstmaligen Vorstoß auf Platz 31 erhöht. „Klar steigen die Erwartungen, wenn man gut spielt. Es ist wirklich wichtig, dass ich jetzt mit dem Rundherum und dem Druck von außen professionell umgehe und weiter hart arbeite“, betonte die 21-Jährige. „Ich hoffe, dass 2013 mein Jahr wird und ich einmal wirklich konstant spiele.“
Zu Beginn 2012 war es für Paszek fürchterlich gelaufen, hatte sie doch bis kurz vor Wimbledon nicht weniger als elf Auftaktniederlagen in 13 Turnieren kassiert. Dann gelang ihr auf ihrem Lieblingsbelag in Eastbourne der Sensationssieg sowie der neuerliche Viertelfinal-Einzug auf dem „heiligen“ Rasen von London.

GEPA/Christian Walgram
Auch bei den Olympischen Spielen musste sich Paszek früh verabschieden
Frühes Aus auch bei Olympia
Es folgte eine unruhige Zeit wegen der ihr zunächst vom Internationalen Tennisverband verweigerten Zulassung für das Olympische Tennisturnier. Die wurde dann vom ÖTV durch einen Protest doch noch erreicht - Paszek verlor erneut in Runde eins. Seither erreichte sie in Montreal, bei einem Turnier der zweithöchsten Turnierkategorie, das Viertelfinale, ehe sie nun in den USA wieder drei Erstrundenniederlagen en Suite einstecken musste.
Paszek spielte am Mittwoch an der Seite der Deutschen Angelique Kerber noch den Doppel-Bewerb in Flushing Meadows, in der zweiten Woche nach New York reist sie nach Asien, wo sie der Reihe nach in Seoul, Tokio und Peking antritt. Danach stehen das Heimturnier in Linz sowie Luxemburg auf ihrem Plan. In New York liegen nun, abgesehen von den Doppel-Bewerben, alle Hoffnungen der Österreicher auf Jürgen Melzer. Der 31-jährige Niederösterreicher trifft am Mittwoch auf den US-Qualifikanten Bradley Klahn.
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