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Leichtester möglicher Gegner

Österreichs Tennis-Herren bekommen es in der ersten Runde der Davis-Cup-Weltgruppe mit Kasachstan zu tun. Das ergab die Auslosung am Mittwoch in London. Die Begegnung findet von 1. bis 3. Februar 2013 auswärts statt, da die Kasachen per Los das Heimrecht erhalten haben.

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Die Mannschaft von Kapitän Clemens Trimmel, die heuer nach einem 3:2-Erstrundensieg über Russland im Viertelfinale in Spanien gescheitert war, hatte damit Losglück, blieben ihr doch wesentlich schwierigere Gegner wie die Finalisten Spanien und Tschechien sowie Argentinien, Serbien, Frankreich, die USA und Kroatien erspart.

Die Kasachen hatten Österreich nach ihrem Relegationssieg am Wochenende von Platz acht im Davis-Cup-Ranking verdrängt und waren daher bei der Auslosung anstelle der ÖTV-Auswahl gesetzt gewesen. In der aktuellen ATP-Weltrangliste liegen die drei besten Kasachen auf den Plätzen 72 (Michail Kukuschkin), 168 (Andrej Golubjew) und 260 (Jewgeni Korolew). Österreichs Einzel-Spieler Jürgen Melzer (37.) und Andreas Haider-Maurer (104.) sind daher Favoriten.

Trimmel sieht „ziemlich gute“ Chancen

Österreich spielt erstmals gegen Kasachstan und rechnet sich gute Chancen aus, zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale zu erreichen. Trimmel schätzt die Chancen als „ziemlich gut“ ein. „Hätte man sich vor der Auslosung einen Gegner aus der Liste der Gesetzten aussuchen dürfen, dann wäre das Kasachstan gewesen. Das ist ein Spiel, das man durchaus gewinnen kann“, meinte er.

Clemens Trimmel beim Training

APA/Herbert Pfarrhofer

Für ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel war Kasachstan das Wunschlos

Allerdings fügte aber Trimmel auch hinzu: „Leichte Gegner gibt es heutzutage keine mehr.“ Auch ÖTV-Präsident Ronald Leitgeb warnte: „Das sind alles junge Spieler mit einem extremen Biss. Das wird keine leichte Aufgabe.“

Duell auf Augenhöhe

„Betrachtet man das Ranking der Spieler, dann sind wir auf Augenhöhe“, sagte Trimmel. Ähnlich sehen es die ÖTV-Topspieler. Für Melzer ist Kasachstan eine Aufgabe, „die von allen vor der Auslosung möglichen Auswärtspartien sicherlich die machbarste ist“. Haider-Maurer meinte: „Geil! Besser wäre allerdings ein Heimspiel gewesen.“

Die Kasachen, die erst 2011 in der Weltgruppe debütiert hatten, verloren heuer in der ersten Runde gegen Titelverteidiger Spanien mit 0:5, schafften mit einem 3:1 im Play-off gegen Usbekistan aber dank zweier Siege von Kukuschkin den Klassenerhalt. Im Viertelfinale war Spanien übrigens auch für Österreich zu stark und siegte mit 4:1.

Die Bilanz der direkten Begegnungen der Topspieler der beiden Länder verspricht jedenfalls Spannung. Melzer hat auf der ATP-Tour noch nie gegen Kukuschkin gespielt, gegen Golubjew ist seine Bilanz auf ATP-Tour- und Challenger-Ebene 1:1. Haider-Maurer hält gegen Kukuschkin bei 1:1 und liegt gegen Golubjew 0:1 zurück.

Haider-Maurer auf dem Weg in Top 100

Österreich hatte heuer mit einem einzigen Top-100-Spieler das Viertelfinale erreicht. Nach der Niederlage in Spanien hatte Trimmel die Hoffnung geäußert, dass sich zu Melzer bald ein zweiter Spieler gesellt. Haider-Maurer ist auf dem besten Weg, diesen Wunsch zu erfüllen. Nachdem er die Challenger-Turniere in Como und Brasov für sich entscheiden und zuletzt in Banja Luka erst im Finale verloren hat, schob sich der Niederösterreicher im Ranking auf Platz 104 vor.

„Über seine Entwicklung bin ich sehr froh, da er sich lange mit seiner Knöchelverletzung herumgeschlagen hat. Jetzt macht sich sein Aufbautraining bezahlt. Denn dass er Tennis spielen kann und unter die Top 100 gehört, das wissen wir ohnehin. Er ist jetzt auf dem richtigen Weg“, erklärte Trimmel.

Weltgruppe im Davis-Cup 2013

Erstrundentableau:
Kanada Spanien (1)
Italien Kroatien (7)
Belgien Serbien (4)
USA (6) Brasilien
Frankreich (5) Israel
Argentinien (3) Deutschland
Kasachstan (8) Österreich
Schweiz Tschechien (2)
Spieltermin: 1. bis 3. Februar

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