Nach Dopinggeständnis
Die Dopinggeständnisse ehemaliger Teamgefährten von Lance Armstrong machen die Umschreibung zahlreicher Siegerlisten nötig. Darunter fällt auch der Gesamterfolg von Tom Danielson bei der Österreich-Rundfahrt 2006. Der 34-jährige US-Amerikaner sagte wie zehn andere Ex-Kollegen Armstrongs vor der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) gegen den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger aus.
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Danielson legte dabei wie einige seiner Weggefährten ein umfassendes Geständnis ab. Er bekannte sich schuldig, in den Jahren 2005 und 2006 mit EPO, Wachstumshormon, Testosteron, Kortison und Bluttransfusionen gedopt zu haben. Neben dem Gesamterfolg bei der Ö-Rundfahrt wurden Danielson von der USADA unter anderem auch ein Etappensieg und zwei Top-Ten-Gesamtergebnisse der Spanien-Rundfahrten der betreffenden Jahre aberkannt.
Es ist kompliziert
Die Umsetzung der Streichung aus den Siegerlisten sowie daraus resultierende Preisgeldrückforderungen und Nachrückungen stellen sich kompliziert dar. Deshalb erhofft sich der Österreichische Radsport-Verband (ÖRV) diesbezüglich eine praktikable Vorgabe des Weltverbandes (UCI). „Ich würde mir eine grundsätzliche Entscheidung der UCI über das Resultmanagement in solchen Fällen wünschen“, sagte ÖRV-Generalsekretär Rudolf Massak am Donnerstag der APA.

APA/Roland Schlager
Vor sechs Jahren radelte Danielson in den österreichischen Bergen zum Sieg
Die Dopingaufarbeitung sei zwar begrüßenswert. Die Zuständigkeiten, das Vorgehen bei Preisgeldrückforderungen und Ansprüchen von Nachrückern seien aber weitgehend ungeklärt, so Massak. Deshalb hält er eine für Verbände und Veranstalter „praktikable“ Lösung für notwendig. Im konkreten Fall wartet der ÖRV die UCI-Entscheidung im Fall Armstrong samt Anhängsel ab. Zum Ö-Rundfahrt-Sieger 2006 würde der Ukrainer Ruslan Podgornij avancieren, Zweiter wäre der 2009 als Dopingwiederholungstäter gesperrte Österreicher Christian Pfannberger.
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