Cole und Terry zur Kasse gebeten
Die Affäre um rassistische Äußerungen von John Terry gegen Anton Ferdinand kommt neben Terry auch dessen Chelsea-Clubkollegen Ashley Cole teuer zu stehen. Während Terry die Strafe des englischen Fußballverbandes (FA) akzeptierte, wurde Cole wegen der Twitter-Causa um die Beleidigung der FA am Donnerstag mit einer hohen Geldstrafe belegt.
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Der Verband verurteilte den 99-fachen Teamspieler zu einer Zahlung von 90.000 Pfund (etwa 111.000 Euro). Cole hatte die FA-Verantwortlichen Anfang Oktober via Twitter als als „twats“ bezeichnet. Dieses Schimpfwort kann sowohl „Deppen“ bedeuten, aber auch als Vulgärsprache übersetzt werden. Das war eine Reaktion auf die Bestrafung von Terry, für den Cole im Verfahren ausgesagt hatte. Die FA hatte zuvor die Zeugenaussage Coles im Terry-Verfahren als nicht glaubwürdig eingestuft, das hatte den Verteidiger verärgert.

Reuters/Eddie Keogh
John Terry und Ashley Cole akzeptieren die FA-Strafen und zeigen Einsicht
Der 31-Jährige löschte den Twitter-Eintrag wenig später und entschuldigte sich persönlich bei FA-Präsident David Bernstein für die Entgleisung. Neben der Geldstrafe bekam er nun auch die Weisung, sich in Zukunft keine Ausrutscher mehr zu erlauben. Cole akzeptierte die Strafe und meinte, seine Äußerung sei unangemessen gewesen.
Terry akzeptiert Strafe
Terry akzeptierte am Donnerstag die Strafe der FA, die dem Champions-League-Sieger 220.000 Pfund (271.000 Euro) Geldbuße und eine Sperre für vier Pflichtspiele auferlegt hatte. Der 31-jährige Verteidiger, der nach dem FA-Urteil seinen Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt hatte, sagte, er werde von seinem Recht auf Einspruch nicht Gebrauch machen.
Von einem ordentlichen Gericht war er im Juli in der gleichen Angelegenheit freigesprochen worden. „Obwohl ich über das Urteil der FA enttäuscht bin, muss ich akzeptieren, dass die Äußerungen, die ich getätigt habe, unabhängig vom Kontext, auf und neben dem Spielfeld nicht zu akzeptieren sind“, meinte Terry nun.
Zwei Duelle mit ManUnited ohne Stammkapitän
Der Stammkapitän fehlt Chelsea somit in den kommenden drei Partien der Premier League gegen Tottenham Hotspur, Manchester United und Swansea City sowie im Schlager des Ligacups gegen Manchester United.
Terry hatte sich im Oktober 2011 auf dem Spielfeld mit seinem Gegenspieler Ferdinand von Chelseas Londoner Lokalrivalen Queens Park Rangers angelegt. Dabei sollen rassistische Äußerungen gefallen sein. Terry hatte argumentiert, er habe lediglich Worte von Ferdinand wiederholt.
Chelsea begrüßt Entscheidung
Chelsea begrüßte die Entscheidung des Spielers. Die Wortwahl sei „nicht akzeptabel“ gewesen und unter dem „erwarteten Niveau von John als Chelsea-Spieler“, hieß es in einer Mitteilung. Zugleich kündigte der Club eine eigene Bestrafung an. Details dazu würden aber wie üblich nicht kommuniziert.
Die Affäre hatte sich über Monate hingezogen und unter anderem zum Rücktritt von Englands Nationaltrainer Fabio Capello geführt. Der Italiener war mit der Verbandsentscheidung nicht einverstanden, Terry im schwebenden Verfahren die Kapitänsbinde zu entziehen.
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