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Geduldsspiel mit glücklichem Ende

Dank Christian Fuchs hat der FC Schalke 04 zum dritten Mal die K.-o.-Phase der Champions League erreicht. Dem ÖFB-Verteidiger gelang am Mittwochabend in der 77. Minute mit einem Distanzschuss das erlösende 1:0 der Gelsenkirchner gegen Olympiakos Piräus.

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Damit qualifizierte sich der deutsche Bundesliga-Zweite aus der Gruppe B ebenso wie Arsenal, das durch Tore von Jack Wilshere (49.) und Lukas Podolski (63.) Montpellier mit 2:0 besiegte, für das Achtelfinale der Königsklasse. Vor dem ersten Fuchs-Saisontor hatten 52.254 Zuschauer ein Geduldsspiel erlebt, in dem Schalke kein Rezept gegen äußerst defensiv eingestellte Griechen fanden.

Mit dem Einzug in die nächste Runde sind dem Team von Trainer Huub Stevens weitere 3,5 Millionen Euro Prämie von der UEFA sicher. Und so bilanzierte auch Stevens letztlich zufrieden. „Es ist unheimlich wichtig, dass wir weitergekommen sind. Wir müssen aber an unserer Effizienz vor dem gegnerischen Tor arbeiten. Zu viele unserer Schüsse haben nicht das Ziel getroffen“, sagte der ehemalige Salzburg-Coach.

Jubel von Christian Fuchs (Schalke)

dapd/Patrick Sinkel

Fuchs (m.) schoss Schalke 04 in die Runde der besten 16

Griechen rühren Beton an

Stevens hatte nach dem 0:2 in Leverkusen eine Reaktion seiner Mannschaft gefordert. Die Angreifer um Klaas-Jan Huntelaar fanden aber lange Zeit kein Mittel gegen die ganz auf Verteidigung bedachten Griechen. So war es symptomatisch für das Spiel, dass mit Fuchs ein Verteidiger mit einem Fernschuss für die Entscheidung sorgte.

In der zehnten Minute setzte Lewis Holtby aus 18 Metern zwar bereits den ersten Warnschuss an die Latte, doch danach leistete sich Schalke gegen die dicht gestaffelte Abwehr der Gäste zu viele Abspielfehler. Durch einen Freistoß von Fuchs (23.), den Tormann Roy Carroll zur Ecke lenkte, verzeichneten die Gastgeber erst ihre zweite Möglichkeit.

Selbst Huntelaar, der bisher in jedem Gruppenspiel getroffen hatte, gelang mit einem Schuss aus spitzem Winkel nicht das ersehnte Führungstor (31.). Fünf Minuten später schoss Julian Draxler von der Strafraumgrenze knapp daneben. Die Griechen entwickelten im Spiel nach vorne wenig Torgefahr, nur ein Versuch von Djemal Abdoun (18.) drohte in den ersten 45 Minuten gefährlich zu werden.

„Überglücklich, dass meiner gesessen hat“

Nach der Pause erhöhte Schalke nur zögerlich Tempo und Risikobereitschaft. In der 48. Minute versuchte es Huntelaar erneut aus der Distanz, schoss aber gut einen Meter am Kasten von Olympiakos vorbei. Danach war Carroll mit Fußabwehr bei der scharfen Hereingabe von Jefferson Farfan (59.) zur Stelle. Auch die folgende Großoffensive der Stevens-Schützlinge brachte den erhofften Erfolg nicht.

Die Griechen warfen sich mit dem Mut der Verzweiflung in alle Schussversuche. Als die sie plötzlich aufmachten und überfallartig konterten, drohte Schalke sogar ein Rückstand. Doch dann fasste sich Fuchs ein Herz und jagte den Ball aus gut 20 Metern in die lange Ecke. „Es ist schön, dass die Mannschaft gezeigt hat, wie viel Moral in ihr steckt. Wir haben schon in der ersten Halbzeit gute Schüsse gehabt. Ich bin überglücklich, dass meiner gesessen hat“, sagte der Goldtorschütze.

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