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ÖSV-Quintett unter Zugzwang

Langsam, aber sicher geht das Rennen um die Tickets für die Heim-WM in die heiße Phase, vor allem im Super-G der Herren. Denn in der ersten WM-Disziplin (6. Februar) stehen bis zu den Titelkämpfen in Schladming nur noch zwei Bewerbe auf dem Programm. Entsprechend groß ist die Bedeutung des Rennens am Freitag (12.15 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) in Gröden.

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Vier Super-G-Startplätze sind beim Rennen am Freitag und bei der WM-Generalprobe am 25. Jänner in Kitzbühel zu vergeben. Derzeit haben im ÖSV-Team Matthias Mayer, Joachim Puchner und Hannes Reichelt die besten Karten. Georg Streitberger, Klaus Kröll, Florian Scheiber, Romed Baumann und Benjamin Raich stehen hingegen bereits unter Zugzwang. Beim derzeit pausierenden Max Franz muss man abwarten, inwieweit er nach seinem schweren Beaver-Creek-Sturz im Jänner wieder in Fahrt kommt.

Reichelt mit den besten Karten

Reichelt steht nach Rang drei in Beaver Creek schon mit einem Bein im WM-Team. Schließlich ähnelt der kurvenreiche Kurs in den USA der WM-Strecke in Schladming sehr. „Das spricht sicher für mich. Aber ich wäre kein Rennfahrer, wenn ich jetzt nachlassen würde. Ich denke nicht an die WM, sondern nur an das Rennen in Gröden“, sagte der Salzburger. Vor genau zehn Jahren fuhr Reichelt mit Startnummer 35 auf Rang zwei im Super-G, seitdem fuhr er hier einem einstelligen Endergebnis vergeblich hinterher. „Es wird wieder Zeit“, sagte Reichelt.

Auf dem Weg zu seiner ersten WM-Teilnahme ist der Kärntner Mayer, der in den Übersee-Rennen Sechster und Siebenter war. „Natürlich denkt man an die WM. Aber unterm Strich zählt nur, dass man schnell fährt. Sonst hat man bei der WM sowieso nichts verloren“, sagte der 22-Jährige, der sich seit dem Schülerbereich mit Marcel Hirscher und Max Franz gemessen hat und mit einem gesunden Selbstvertrauen ausgestattet ist: „Ich traue mir ziemlich viel zu, das ist eine meiner größten Stärken.“

Kröll kommt immer besser in Fahrt

Kröll ist nach seiner Fußverletzung vom Frühjahr in der Abfahrt schon wieder mitten in der Weltspitze. Im Super-G ist er in Nordamerika hingegen nicht über die Plätze 15 und 23 hinausgekommen. „Ich weiß, dass es bisher nicht optimal gelaufen ist. Aber ich mache mir deshalb sicher keinen Druck. Im Training läuft es ganz gut“, versicherte der Steirer. Und mit seinem Lieblings-Super-G in Kitzbühel hat Kröll unmittelbar vor der WM noch ein Ass im Ärmel: „Kitz liegt mir am besten. Spätestens da habe ich gute Karten, mich für die WM zu qualifizieren.“

Auch Streitberger (bisher 14. und 16.) weiß, dass es schön langsam Zeit wird, Zählbares abzuliefern. „Ich brauche ein Ticket für Schladming. Sonst muss ich bei einem Gewinnspiel mitmachen“, scherzte der Salzburger. „Ein Stockerlplatz wäre super, aber in Österreich muss nicht einmal der für einen WM-Start reichen“, weiß Streitberger.

Raich enttäuscht Erwartungen

Raich ging mit großen Ambitionen im Speed-Bereich in den Winter, von Spitzenergebnissen war der Tiroler aber bis dato meilenweit entfernt. Daran konnte auch die Zusammenarbeit mit dem einstigen Abfahrtsdominierenden Michael Walchhofer bis jetzt nichts ändern. „Wir stehen ein bisschen vor einem Rätsel“, sagte Walchhofer angesichts des bisherigen Abschneidens Raichs. Dieser ist im Super-G und in der Abfahrt noch ohne Weltcup-Punkt in dieser Saison.

Topfavorit am Freitag ist Aksel Lund Svindal, der den Super-G in Gröden 2009 gewann. Der Norweger hat aktuell im Gesamt-, Abfahrts- und Super-G-Weltcup die Nase vorn. Matteo Marsaglia und Werner Heel machen den Italienern Hoffnungen auf einen Heimsieg, der Gesamtweltcup-Zweite Ted Ligety (USA) will seine Jagd nach möglichen „big points“ gegenüber Svindal und dem Salzburger Marcel Hirscher im Super-G fortsetzen.

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