Ex-aequo-Erfolg mit Zyla
Gregor Schlierenzauer hat am Sonntag ausgerechnet auf dem traditionsreichen Holmenkollen in Oslo, wo er sich vor zwei Jahren auch zum Weltmeister gekürt hatte, seinen neunten Saisonsieg bzw. insgesamt 49. Weltcup-Erfolg geholt.
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Der Gesamtsieger musste sich den Siegeslorbeer überraschend mit dem Polen Piotr Zyla teilen, der 26-Jährige landete überhaupt erstmals auf dem Podest. Rang drei ging an den slowenischen Halbzeitleader Robert Kranjec. Mit Wolfgang Loitzl, der als Sechster neuerlich eine überzeugende Leistung bot, kam ein weiterer ÖSV-Adler in die Top Ten. Punkte eroberten auch Martin Koch als 17. und Andreas Kofler als 28., Manuel Fettner (33.) und Stefan Kraft (42.) verpassten das Finale.

GEPA/Mario Kneisl
Zyla jubelte über seinen ersten Sieg, Schlierenzauer über seinen 49.
Schlierenzauer startete nach einem teilweise von wechselndem Wind beeinflussten ersten Durchgang als Vierter mit 8,5 Punkten Rückstand auf Kranjec in die Entscheidung. Der 23-jährige Tiroler sprang nach den 134,5 Metern vom ersten Sprung sogar noch einen halben Meter weiter und sorgte damit für die Höchstweite im zweiten Durchgang. Zyla erhielt für 135,5 und 133,5 Meter exakt die gleiche Gesamtnote.
Ein besonderes Springen
Schlierenzauer war glücklich, auf die Siegerstraße zurückgekommen zu sein. „Dass es so gewaltig aufgeht, und das am Holmenkollen, ist schon unglaublich. Es ist gewaltig, in Oslo zu springen. Die Leute haben einen nordischen Spirit. Es ist schon lässig, wenn man oben stehen darf und die Aussicht genießen darf über Oslo und vor knapp 20.000 Zuschauern herunterspringt.“
Dass es für ihn nun grundsätzlich wieder besser lief, führte der Tiroler auf Kleinigkeiten zurück. „Spitzensport ist sehr sensibel und Skispringen generell. Wenn gewisse Dinge nicht zusammenlaufen, ist man gleich 15., die Dichte ist enorm groß“, sagte der 23-Jährige. „Da muss man immer seine sieben Sachen beinanderhaben. Ich habe versucht, es mit den Trainern zu analysieren.“ Dem ÖSV-Star wurde zudem für seine Erfolge der vergangenen Jahre die Holmenkollen-Medaille verliehen, es ist die höchste Auszeichnung im nordischen Sport Norwegens. Davor hatten sie seine Landsleute Armin Kogler, Ernst Vettori und Felix Gottwald erhalten.
Österreich verteidigt Führung im Nationencup
Mit dem Sonntag-Ergebnis verteidigte die Truppe von Cheftrainer Alexander Pointner auch die Führung im Nationencup: Mit 5.096 Punkten und einem Vorsprung von 46 Zählern gehen Schlierenzauer und Co. in das Weltcup-Finale in Planica, wo am kommenden Freitag und Sonntag noch zwei Skiflug-Einzel-Bewerbe sowie am Samstag der für den Nationencup wohl entscheidende Team-Bewerb in Szene gehen.
Für Schlierenzauer bedeutete der erste Sieg nach einer kleinen „Schaffenspause“ wohl die nötige Portion Selbstvertrauen im Kampf um die kleine Kristallkugel des Skiflug-Weltcups, in dem er ja auch führt. Erstmals seit 3. Februar, als Schlierenzauer mit einem „Doppelschlag“ in Harrachov den Weltcup-Rekord des Finnen Matti Nykänen (46 Siege) ausradiert hatte, hat der Stubaier wieder zugeschlagen. Nun könnte er die 50er-Marke noch in dieser Saison knacken.
Weltcup-Springen in Oslo
Endstand: |
1. |
Gregor Schlierenzauer |
AUT |
134,5 / 135,0 |
270,1 |
. |
Piotr Zyla |
POL |
135,5 / 133,5 |
270,1 |
3. |
Robert Kranjec |
SLO |
134,0 / 126,0 |
266,8 |
4. |
Kamil Stoch |
POL |
132,0 / 121,0 |
260,0 |
5. |
Anders Jacobsen |
NOR |
128,5 / 130,5 |
259,0 |
6. |
Wolfgang Loitzl |
AUT |
130,0 / 128,5 |
254,1 |
7. |
Anders Bardal |
NOR |
129,5 / 129,0 |
254,0 |
8. |
Michael Neumayer |
GER |
131,0 / 128,5 |
253,5 |
9. |
Tom Hilde |
NOR |
139,0 / 124,0 |
252,1 |
10. |
Andreas Stjernen |
NOR |
132,5 / 124,0 |
250,5 |
11. |
Maciej Kot |
POL |
131,5 / 127,0 |
250,4 |
12. |
Noriaki Kasai |
JPN |
128,5 / 127,0 |
248,8 |
13. |
Severin Freund |
GER |
124,5 / 127,5 |
248,2 |
14. |
Dimitri Wassiliew |
RUS |
136,0 / 123,5 |
245,6 |
15. |
Jan Matura |
CZE |
130,5 / 123,0 |
245,2 |
. |
Peter Prevc |
SLO |
120,5 / 127,5 |
245,2 |
17. |
Martin Koch |
AUT |
131,0 / 120,5 |
240,0 |
18. |
Reruhi Shimizu |
JPN |
128,0 / 126,0 |
239,0 |
19. |
Daiki Ito |
JPN |
133,5 / 122,0 |
237,8 |
20. |
Dawid Kubacki |
POL |
124,5 / 125,5 |
236,6 |
21. |
Kaarel Nurmsalu |
EST |
129,0 / 124,0 |
235,6 |
. |
Andreas Wank |
GER |
130,5 / 121,5 |
235,6 |
23. |
Rune Velta |
NOR |
132,0 / 121,5 |
235,0 |
24. |
Antonin Hajek |
SLO |
126,0 / 121,0 |
233,0 |
25. |
Vincent Descombes Sevoie |
FRA |
127,0 / 121,0 |
231,8 |
26. |
Karl Geiger |
GER |
130,5 / 122,5 |
230,7 |
27. |
Lukas Hlava |
CZE |
126,0 / 121,0 |
229,4 |
28. |
Andreas Kofler |
AUT |
127,5 / 119,0 |
228,4 |
29. |
Taku Takeuchi |
JPN |
126,5 / 121,5 |
228,1 |
30. |
Junshiro Kobayashi |
JPN |
129,5 / 118,0 |
217,1 |
Nicht im Finale dabei: |
33. |
Manuel Fettner |
AUT |
127,5 |
115,1 |
42. |
Stefan Kraft |
AUT |
129,5 |
107,1 |
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