Erstmals seit 1998 im Semifinale
Borussia Dortmund steht erstmals seit 1998 im Semifinale der Champions League. Der entthronte deutsche Meister setzte sich am Dienstag in einem echten Viertelfinal-Krimi zu Hause gegen Malaga mit 3:2 (1:1) durch. Tore von Marco Reus (91.) und Felipe Santana (93.) drehten die Partie erst in der Nachspielzeit. Das Hinspiel in Spanien hatte 0:0 geendet.
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Dass Malaga ein harter Brocken werden würde, zeigte sich in Dortmund bereits in der Anfangsphase. Die Gäste verteidigten geschickt, der BVB konnte mit der klaren optischen Überlegenheit nichts anfangen. Die kalte Dusche für die Deutschen folgte in Minute 25: Joaquin ließ Marcel Schmelzer ins Leere grätschen und traf zwischen die Beine von Neven Subotic flach ins rechte Eck zum 1:0.

Reuters/Ina Fassbender
Weidenfeller streckt sich vergeblich: Joaquins Schuss passt genau
Traumkombination zum Ausgleich
Dortmund brauchte ein paar Minuten, um den Schock zu verdauen, schlug dann aber in der 40. Minute zurück. Bei einem blitzschnell vorgetragenen Konter spielte Marco Reus mit der Ferse ideal in den Lauf von Robert Lewandowski, der Pole bezwang Malaga-Tormann Willy Caballero elegant zum 1:1.
Malaga war dennoch weiter auf Kurs, blieb ausgebufft und brandgefährlich. Bei zwei Kopfbällen von Joaquin (45., 48.) musste BVB-Torman Roman Weidenfeller seine Klasse zeigen. Dortmund fand durch Reus (76.) und Mario Götze (79.) zwei Matchbälle vor, scheiterte aber am ebenfalls groß aufspielenden Malaga-Schlussmann Caballero.
Verrückte Schlussphase
Die Dortmunder blieben zwar weiter am Drücker, doch Malaga schoss erneut das Tor. Eliseu besorgte in der 82. Minute aus abseitsverdächtiger Position das 2:1 für die Spanier und sorgte für Schockzustände auf den Tribünen der ausverkauften Arena. Das 2:2 von Reus in der 91. Minute schien zu spät zu kommen.
Doch in der 93. Minute „explodierte“ dann der Signal-Iduna-Park: Nach einem Gestocher drückte der im Abseits stehende Santana aus wenigen Zentimetern die Kugel zum 3:2 über die Linie und bescherte dem entthronten deutschen Meister doch noch einen denkwürdigen Champions-League-Abend.

AP/Martin Meissner
Santana (r.) dreht jubelnd ab, die Malaga-Spieler können es nicht glauben
„Brechstange rausgeholt“
„Wir haben alles auf eine Karte gesetzt und die Brechstange rausgeholt“, meinte Dortmund-Trainer Jürgen Klopp nach dem nervenaufreibenden Match. „Das war ein ganz großer Abend, den ich bestimmt nicht vergessen werde“, sagte der Erfolgstrainer des BVB. Klopp wusste, dass seine Truppe jede Menge Glück hatte. „Heute haben wir Nerven gezeigt. Wir haben wenig inspirierend Fußball gespielt. Wenn wir rausgeflogen wären, dann wären wir geflogen, weil wir einfach nicht gut waren.“
Champions League, Viertelfinal-Rückspiel
Dienstag:
Borussia Dortmund - Malaga 3:2 (1:1)
Dortmund, 65.829 Zuschauer, SR Thompson (SCO)
Torfolge:
0:1 Joaquin (25.)
1:1 Lewandowski (40.)
1:2 Eliseu (82.)
2:2 Reus (90.+1)
3:2 Felipe Santana (90.+3)
Gelbe Karten: Bender, Schmelzer bzw. Gámez, Toulalan
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Felipe Santana, Schmelzer - Gündogan (86./Hummels), Bender (72./Sahin) - Blaszczykowski (72./Schieber), Götze, Reus - Lewandowski
Malaga: Willy - Gámez, Demichelis, Sergio Sánchez, Antunes - Toulalan, Camacho - Joaquin (87./Portillo), Isco, Duda (74./Eliseu) - Julio Baptista (83./Santa Cruz)
Hinspiel: 0:0
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