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Trainer Schmidt fordert „Reaktion“

Salzburg steht keine zehn Monate nach der Champions-League-Blamage gegen Düdelingen vor der Aufarbeitung einer weiteren Schmach. Mit einer 1:2-Heimniederlage verabschiedete sich der Titelverteidiger höchst blamabel gegen den FC Pasching aus dem ÖFB-Samsung-Cup.

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Während die Oberösterreicher über den ersten Finaleinzug eines Drittligisten in der heimischen Cupgeschichte jubelten, musste Salzburg-Trainer Roger Schmidt Erklärungen für einen uninspirierten Auftritt seiner Mannschaft finden.

Salzburgs Goalie Eddie Gustafsson lässt enttäuscht seinen Kopf hängen

GEPA/Felix Roittner

Tormann Eddie Gustafsson war nach dem Cup-Aus ratlos

„Ganz Österreich freut sich“

„Jetzt müssen wir uns schütteln und versuchen, diese Enttäuschung so schnell wie möglich zu verarbeiten“, sagte der Deutsche, der auf der Bank mehr Emotionen zeigte als seine Spieler auf dem Platz. Wie die Demontage in der Öffentlichkeit außerhalb Salzburgs aufgenommen wird, war Schmidt klar: „Ganz Österreich liegt sich jetzt in den Armen und freut sich.“

Zu lässig agierten die Salzburger, die nach der Führung von Havard Nielsen (48.) noch einen weiteren Gang zurückschalteten. Pasching schaffte durch Ivan Kovacec (69.) und Daniel Kerschbaumer (79.) die Wende. Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick schüttelte auf der mit 2.726 Zuschauern spärlich besetzten Tribüne den Kopf, Schmidt war merkbar angeschlagen.

Volle Konzentration auf Meisterschaft

Nach dem Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen Düdelingen wenige Wochen nach seinem Amtsantritt erlebte der Deutsche ein unliebsames Deja-vu. Fahrlässig „vorne und hinten“ sei man gewesen, „ohne Elan“, so Schmidt. Nun bleibt dem 46-Jährigen nur noch die Meisterschaft, um zumindest eines seiner drei ausgewiesenen Saisonziele zu erreichen. In der Liga liegt Salzburg bei vier ausstehenden Runden als Zweiter sechs Zähler hinter der Austria aber ebenfalls nicht auf Kurs.

„Das Einzige, was wir machen können, ist, eine entsprechende Reaktion in der Meisterschaft zu zeigen. Aber leider haben wir es da nicht in der eigenen Hand“, sagte Schmidt. Mit der Auswärtsfahrt nach Wiener Neustadt wartet auf den regierenden Meister am Wochenende erneut eine undankbare Aufgabe. In Niederösterreich wird jedoch wieder die Erfolgself der vergangenen Wochen einlaufen.

Ratlosigkeit bei Salzburg-Spielern

Schmidts Poker mit sieben Umstellungen im Cup ging jedenfalls nach hinten los, von den Reservisten drängte sich keiner für künftige Aufgaben auf. Auch die Teamspieler Christoph Leitgeb und Florian Klein waren völlig von der Rolle. Als Grund für die Pleite ließ Schmidt das aber nicht gelten: „Wir haben einen guten Kader, da muss man dieses Spiel gewinnen.“

Aus den Reihen der Spieler stellte sich Torhüter Eddie Gustafsson den Mikrofonen, der Schwede war aber ebenso ratlos. „Wir haben wenige Torchancen vorgefunden, das haben wir uns nicht so vorgestellt. Das tut wirklich weh“, sagte der Schwede. Dabei sei die Vorbereitung auf die Partie nach Plan verlaufen. Auch ein gewisses Maß an Überheblichkeit habe er nicht festgestellt. „Wir haben den Gegner sicher nicht unterschätzt. Woran es gelegen hat, kann ich nicht sagen“, so Gustafsson.

ÖFB-Cup-Semifinale

Dienstag:

Red Bull Salzburg - Pasching 1:2 (1:0)

Red Bull Arena, 2.726 Zuschauer, SR Grobelnik

Torfolge:
1:0 Nielsen (48.)
1:1 Kovacec (69.)
1:2 Kerschbaumer (79.)

Salzburg: Gustafsson - Klein, Vorsah (64. Ilsanker), Rodnei, Ulmer - Dibon, Leitgeb - Teigl (76. Soriano), Kampl (59. Berisha), Mane - Nielsen

Pasching: Berger - Kerschbaumer, Grasegger, Kablar, Prettenthaler (57. Petrovic) - Perchtold, Hamdemir - Schobersberger (63. Blutsch), Sobkova (82. Mössner), Kovacec - Casanova

Gelbe Karten: Kampl bzw. Kerschbaumer, Hamdemir

Die Besten: Rodnei, Mane bzw. Kablar, Sobkova, Kerschbaumer

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