Angerer nicht zu schlagen
Dank der überragenden Torhüterin Nadine Angerer hat sich die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft zum achten Mal die EM-Krone aufgesetzt. Im hart umkämpften Finale am Sonntag gegen Norwegen hielt Nadine Angerer zwei Foulelfmeter von Trine Rönning (29.) und Solveig Gulbranden (61.) und hatte so einen Riesenanteil am 1:0-Sieg.
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Vor 41.300 Zuschauern im schwedischen Solna erzielte die zur zweiten Spielhälfte eingewechselte Anja Mittag in der 49. Minute das Siegestor. „Was diese junge Mannschaft wieder geleistet hat, macht mich so stolz. Dieser EM-Titel ist sehr besonders“, sagte DFB-Teamchefin Neid. Die umjubelte Angerer nannte es „phänomenal und geil“, wieder Europameister zu sein.

Reuters/Erik Martensson/Scanpix Sweden
Der Treffer von Anja Mittag (m.) in der 49. Minute entschied das Spiel
Chancen auf beiden Seiten
Im Vorfeld habe sie die Elfmeterschützen der Norwegerinnen zwar ein wenig studiert, im Finale aber doch spontan reagiert. Vor der stimmungsvollen Kulisse - schon nach einer Viertelstunde schwappte die Welle durch die Friends Arena - nahm die DFB-Elf das Heft von Beginn an in die Hand. Die Skandinavierinnen, die den siebenmaligen Europameister in der Vorrunde mit ihrer „B-Elf“ mit 1:0 besiegt hatten, agierten im defensiven 4-1-4-1-System.
Nach Nadine Keßlers Kopfball auf die Latte (1.) bot sich Okoyino da Mbabi (3.) die nächste Chance, doch ihr Schuss strich knapp am Tor von Ingrid Hjelmseth vorbei. Die norwegische Torfrau war danach bei Distanzschüssen von Lena Lotzen (9.) und Marozsan (12.) auf dem Posten, ehe auch ihr Gegenüber Angerer erstmals eingreifen musste. Maren Mjeldes Schuss (14.) war aber zu schwach. Die bis dato beste Möglichkeit hatte erneut Mbabi, deren wuchtiger Kopfball nach einer Marozsan-Ecke das Gehäuse knapp verfehlte.
Deutsche lassen sich 1:0 nicht nehmen
Dann griff die alte Fußballweisheit, dass Stürmerinnen nichts im eigenen Strafraum zu suchen haben. Cathrine Dekkerhus fiel über Mbabis Fuß. Rönning trat zum strittigen Strafstoß an, doch Angerer verhinderte den Rückstand mit großartigem Reflex per Fußabwehr. Die DFB-Damen machten es nach der Pause besser. Die gerade für Lotzen eingewechselte Mittag (49.) verwandelte eine maßgerechte flache Hereingabe von Mbabi eiskalt aus sieben Metern zum 1:0.
Eine Rettungsaktion von Norwegens Invild Stensland auf der Linie bei einem Kopfball von Mbabi (57.) verhinderte das zweite deutsche Tor. Angerer parierte anschließend auch den zweiten Foulelfmeter. Der Weg zum sechsten deutschen EM-Triumph in Serie war damit vorgezeichnet. Ein norwegischer Treffer (64.) wurde wegen Abseits nicht gegeben. In der Schlussphase hätte die junge deutschen Mannschaft den Sieg sogar noch in die Höhe schrauben können, hatte aber erneut Pech bei einem Stangenschuss von Keßler in der 83. Minute.
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