Ermittlungen abgeschlossen
Die Staatsanwaltschaft München hat gegen des Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II müsse nun über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden, teilte die Justizpressestelle am Dienstag mit.
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Der 61-jährige Bayern-Chef hatte sich im Jänner selbst beim Finanzamt wegen Steuerhinterziehung angezeigt. Er habe Einkünfte von einem Konto in der Schweiz verschwiegen, hatte er damals im Nachrichtenmagazin „Focus“ erklärt. Trotz der Steueraffäre blieb Hoeneß bisher Aufsichtsratschef des FC Bayern. Sein Angebot, das Amt bis zur Klärung seiner Selbstanzeige ruhen zu lassen, lehnte der Aufsichtsrat ab.
Keine weiteren Einzelheiten
Das Gericht teilte mit, die Staatsanwaltschaft habe ihre Ermittlungen am Montag abgeschlossen und am Dienstag Anklage erhoben. „Angesichts des Umfangs der Ermittlungsakten sowie der Tatsache, dass der Verteidigung zunächst eine Äußerungsfrist von einem Monat zugebilligt wurde, ist mit einer Entscheidung des Gerichts über die Eröffnung voraussichtlich nicht vor Ende September 2013 zu rechnen“, erklärte Justizsprecherin Andrea Titz.
Vor der Entscheidung über die Eröffnung würden keine weiteren Einzelheiten zur Anklage mitgeteilt, zumal in Steuerstrafverfahren besondere Geheimhaltungspflichten gälten.
Kein Kommentar von Bayern München
Der FC Bayern München gab zunächst keinen Kommentar zur Anklageerhebung gegen Hoeneß ab. „Wir sagen dazu nichts“, erklärte Markus Hörwick, Sprecher des deutschen Fußball-Rekordmeisters.
Hoeneß darf nach einem Medienbericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ auf ein „mildes Urteil“ bei einer Anklage wegen Steuerhinterziehung hoffen. Nach den „Spiegel“-Recherchen „scheint die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung beantragen zu wollen“. Hoeneß soll angeblich davon profitieren können, dass ein Teil der geschuldeten Steuern verjährt sei.
Von gutem Ende überzeugt
Noch letzten Mittwoch, am Rande des Freundschaftsspiels zwischen Bayern und dem FC Barcelona hatte sich auch Hoeneß optimistisch gegeben: „Ich bin zuversichtlich, dass es eine gute Lösung gibt. Ich denke, in den nächsten zwei, drei Monaten wird es eine Entscheidung geben“, hatte der 61-Jährige gesagt.
Auf seine Ämter als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des FC Bayern wollte Hoeneß nicht näher eingehen. Er habe aber „unglaublich viel Zuneigung von den Fans, dem Aufsichtsrat und dem Verein“ erhalten. Er werde jetzt in aller Ruhe abwarten, wie die Steuerangelegenheit zu Ende geht.
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