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Djuric-Äußerung ließ Doping vermuten

Aleksandar Djuric hat mit einer unbedachten Äußerung die österreichische Anti-Doping-Agentur (NADA Austria) hellhörig werden lassen. Sein neuer Verein in der Admiral Basketball Bundesliga (ABL), die Raiffeisen Panthers Fürstenfeld, hatten bekanntgegeben, dass sich der zuletzt bei den Güssing Knights spielende gebürtige Bregenzer im Sommer einer „Eigenbluttherapie“ unterzogen habe.

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Von der APA auf die genaue Therapieform angesprochen, teilte Djuric mit, dass es sich um eine ACP-Therapie (Autolog Konditioniertes Plasma) gehandelt habe. Diese steht - im Gegensatz zur Eigenbluttherapie - nicht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).

„Ich bin jetzt voll regeneriert“

Der 31-Jährige hatte mit der Therapie eine Achillessehnenverletzung ausgeheilt. „Ich habe es bei einem Arzt in Belgrad machen lassen, er hat die Plasmatherapie zweimal durchgeführt. Ich bin jetzt voll regeneriert, er hat mir die Karriere gerettet“, sagte Djuric, dem nicht bewusst gewesen sei, dass Blutbehandlungen ein derart sensibles Thema sind.

Aleksandar Djuric

GEPA/Christopher Kelemen

Zuletzt war Djuric Center bei Güssing, die Therapie „rettete“ seine Karriere

„Ich habe nie was Verbotenes gemacht. Und das ist mir jetzt auch eine Lehre, dass ich künftig genauer bin bei dem, wie ich es sage. Es war keine Eigenbluttherapie, sondern ACP“, beteuerte der 2,10 Meter große Ex-ÖBV-Teamspieler.

ACP-Therapie laut WADA-Code unbedenklich

Die NADA Austria teilte auf Anfrage der APA mit, dass, wenn es sich - wie Djuric der Agentur am Dienstag versicherte - um die ACP-Therapie handle, diese laut WADA-Code unbedenklich ist. Die NADA wird sich die medizinischen Unterlagen des Basketballers aber trotzdem anschauen, um Gewissheit zu haben.

Bei besagter Methode wird eine kleine Menge Blut (zehn bis 15 ml) entnommen. Durch ein Trennverfahren wird thrombozytenreiches Plasma (PRP) gewonnen. Die restlichen Blutbestandteile (rote und weiße Blutkörperchen) werden weitgehend getrennt. Hauptbestandteile des ACP sind Blutplättchen sowie zahlreiche Wachstumsfaktoren, die bei dem Heilungsprozess eine wichtige Rolle spielen. Das gewonnene und konzentrierte Plasma wird dann in das betroffene Gelenk oder verletzte Gewebe zurückgespritzt.

Orthopäden bezeichnen ACP als „Eigenbluttherapie“

Dadurch werde der Heilungsprozess unterstützt, wie auf zahlreichen Websites von Orthopäden, die ACP anwenden, zu lesen ist. Anwendungsgebiete seien demnach Bänderverletzungen, Frakturen, Muskelfaser- bzw. Meniskusverletzung und Sehnenverletzung (u. a. wie bei Djuric an der Achillessehne). Dass der Basketballspieler dieses Verfahren als Eigenbluttherapie bezeichnet hatte, darf allerdings nicht verwundern, ein Blick auf Websites von Orthopäden, die ACP-Therapie anbieten, zeigt, dass diese in diesem Zusammenhang ebenfalls oft von „Eigenbluttherapie“ sprechen.

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