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Wigan feiert Sensationssieg

Paul Scharner hat mit Außenseiter Wigan Athletic die Sensation geschafft und am 11. Mai 2013 gegen die Startruppe von Manchester City erstmals den FA-Cup geholt. Eingehüllt in eine rot-weiß-rote Fahne feierte der nach Differenzen mit Teamchef Marcel Koller lebenslang aus der Nationalmannschaft ausgeschlossene Scharner im altehrwürdigen Wembley-Stadion den größten Erfolg der Clubgeschichte.

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Der eingewechselte Ben Watson hatte in der Nachspielzeit den 1:0-Erfolg des Underdogs fixiert. Scharner - vom Hamburger SV ausgeliehen - ballte die Fäuste in die Kameras und haspelte mit weit aufgerissenen Augen: „Unglaublich, einfach unglaublich!“

Paul Scharner (Wigan) stemmt den FA-Cup-Pokal in die Höhe

GEPA/AMA sports/Matthew Ashton

Scharner in der Stunde des Triumphs

„Ein sehr stolzer Latics-Spieler. Ich muss wirklich sagen, die Latics-Fans waren unglaublich. Ihr und nur ihr habt euch diese Trophäe verdient. Danke, dass ihr an uns geglaubt habt“, schrieb der 33-Jährige nach dem Coup des in der Premier League abstiegsbedrohten Clubs auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter. „Das kleine Wigan gewinnt den FA-Cup 2013, mit dem hat - glaube ich - Anfang der Saison niemand gerechnet“, freute sich der Niederösterreicher damals nach dem Überraschungscoup im ORF-Fernsehinterview.

„Schon schlechtere Drehbücher gesehen“

Wigans Trainer Roberto Martinez wollte den ersten großen Titel der 81-jährigen Clubhistorie am liebsten als Hollywood-Stoff verkaufen. „Ich habe schon Filme mit schlechteren Drehbüchern gesehen“, brüllte der kleine Katalane nach dem Erfolg in ein TV-Mikrofon auf dem „heiligen Rasen“ von Wembley.

Genugtuung ist der Erfolg auch für den legendären Besitzer Dave Whelan. Vor 53 Jahren als hoffnungsvoller Jungprofi der Blackburn Rovers hatte er im FA-Cup-Endspiel gegen die Wolverhampton Wanderers (0:3) einen fürchterlichen Beinbruch erlitten, der in die englischen Fußballgeschichtsbücher als „Wembley Hoodoo (Unglück)“ einging. Die Abdrücke der Stollen zieren nach eigenen Angaben noch heute sein Bein. „Jetzt ist die Rechnung von 1960 beglichen“, frohlockte der 76-Jährige.

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