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„Einfach locker drauflos“

Patricia Mayr-Achleitner eifert am Freitag prominenten ÖTV-Damen nach: Die Tirolerin hat die Chance, mit einem Sieg gegen Angelique Kerber ins Halbfinale der Generali Ladies in Linz vorzustoßen. Das gelang bisher nur Judith Wiesner (1993 und 1997), Barbara Schett (1994) und Beate Reinstadler (1995). Für die Deutsche geht um nicht weniger als einen Fixplatz bei den WTA-Championships.

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Mayr-Achleitner, die erstmals auf die Weltranglistenzehnte trifft, sieht die Angelegenheit einigermaßen entspannt: „Die Situation ist total schön, denn so oft hat man nicht die Gelegenheit, gegen eine Top-Ten-Spielerin anzutreten“, sagte die 26-Jährige. Sie hofft vor allem auf ein spannendes Match und rechnet sich auch kleine Chancen aus: „Ich werde einfach locker drauflosschießen. Lassen wir uns überraschen.“

„Noch etwas draufpacken“

Nach vielen verletzungsbedingten Rückschlägen scheint Mayr-Achleitner nun auf dem Weg zu einstiger Stärke. Immerhin war die Innsbruckerin vor viereinhalb Jahren bereits Bestandteil der Top 70. „Am Anfang dieser Saison waren die besten 100 mein Ziel. Das habe ich nun erreicht“, freute sich Mayr-Achleitner, die damit aber noch nicht zufrieden ist: „Da möchte ich noch etwas draufpacken.“

Patricia Mayr-Achleitner ballt die Faust zum Jubel

GEPA/Christopher Kelemen

Mayr-Achleitner zeigt ihre kämpferische Seite

Der Herbst verlief für Mayr-Achleitner bereits vor Linz herausragend: Neben einem beachtlichen Erfolg über Magdalena Rybarikova (SVK/WTA-Nummer 31) bei den US Open gab es zwei Turniersiege bei 25.000-Dollar-Events in Bulgarien, wo sie in zehn Partien nur drei Sätze abgab. „Damit bin ich bei den Australian Open fix im Hauptbewerb, das war sehr wichtig.“

Optimales Umfeld

Dass es derzeit wieder läuft, sei auf das perfekte Betreuerpackage zurückzuführen: „Mein Mann ist das Mädchen für alles“, beschrieb sie die Rolle ihres Ehemanns Michael Achleitner, ehemaliger Austria-Akademie-Spieler. „Er ist Manager und kümmert sich um die Sachen rundherum, außerdem baut er mich Tag für Tag auf und motiviert mich immer wieder aus Neue. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.“

Beim Training gebe es zudem Inputs von Jürgen Waber, von Bruder Patrik und zuletzt auch für einige Monate von Daniel Huber. Ein wesentliches Mosaiksteinchen sei aber auch ihr Fitnesstrainer Roland Luchner: „Seit ich bei ihm bin, bin ich praktisch verletzungsfrei, vor allem in der Schulter, die immer sehr anfällig war“, so Mayr-Achleitner.

Kerber visiert Istanbul an

Voll motiviert wird auch Kerber in das Duell mit Österreichs Nummer zwei gehen. Die 25-Jährige wäre als Linz-Halbfinalistin die achte Fixstarterin bei den am 22. Oktober beginnenden WTA Championships. Zuvor hatten bereits Serena Williams (USA), Viktoria Asarenka (BLR), Agnieszka Radwanska (POL), Li Na (CHN), Petra Kvitova (CZE), Sara Errani (ITA) und Jelena Jankovic (SRB) ihre Tickets für Istanbul fixiert.

Sollte Kerber verlieren, ist der Zug aber noch nicht abgefahren: Zum einen reicht ihr dann nächste Woche ein Viertelfinal-Einzug in Moskau für die endgültige Qualifikation, zum anderen benötigen die übrigen Kandidatinnen Sloane Stephens (USA/Linz, Luxemburg), Caroline Wozniacki (DEN/Luxemburg) und Roberta Vinci (ITA/Moskau) Turniersiege bei allen Events, an denen sie teilnehmen.

Christoph Lüftl, ORF.at, aus Linz

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