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Österreich gegen Mitfavorit Argentinien

Am Donnerstag wird in Abu Dhabi die Jagd auf den WM-Titel der U17-Auswahlen eröffnet. Mittendrin beim Turnier am Persischen Golf ist auch Österreich, das auf Argentinien, den Iran und zum Auftakt am Samstag auf die Altersgenossen aus Kanada trifft. Die ÖFB-Mannschaft ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten aber Außenseiter. Anders als Brasilien, das die WM gegen die Slowakei eröffnet.

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Sowohl den Brasilianern als auch den Slowaken ist im Turnier eine tragende Rolle zuzutrauen, die „Selecao“ ist mit drei Titeln gemeinsam mit Nigeria Rekordsieger, die Slowaken zeigten bei der EM immerhin mit dem Semifinal-Einzug auf. In der Folge steigt der Gastgeber, ebenfalls in Abu Dhabi, in einem Außenseiterduell gegen Honduras ins Geschehen ein. Neben Brasilien und Nigeria zählen Titelverteidiger Mexiko, Uruguay und Argentinien zu den größten Titelanwärtern. Nicht außer Acht lassen sollte man auch Europameister Russland.

Schlager in Gruppe F

Die Brasilianer sind sich ihrer Rolle jedenfalls bewusst, haben aber gelernt, mit Druck umzugehen. „Wenn du in Brasilien geboren bist und Fußball spielst, gibt es keine Option, als zu gewinnen“, betonte Brasiliens U17-Coach Alexandre Gallo, in dessen Team die beiden Stürmer Gabriel (FC Santos) und Kenedy (Fluminense) herausstechen. Beide haben in Brasiliens Oberhaus schon Fuß gefasst.

Gabriel (FC Santos)

APA/AP/Ivan Storti-Santos FC

Brasilien, hier im Bild Gabriel, gilt es auf dem Weg zum Titel zu schlagen

Zu einem echten Gipfeltreffen kommt es schon in der Gruppenphase, wenn Nigeria am 19. Oktober in Pool F auf Mexiko trifft. „Wir haben den Titel dreimal gewonnen, Mexiko nur zweimal, also sollten sie Angst vor uns haben. Wir respektieren sie, aber wir haben eine starke Mannschaft, und ich bin optimistisch, dass wir reüssieren können“, sagte Nigerias Trainer Manu Garba. Der letzte der drei Titel konnte 2007 geholt werden, 2009 gab es den Finaleinzug.

Die Mexikaner sind demgegenüber seit der jüngsten Heim-WM Titelverteidiger. „Die Emotionen damals waren unbeschreiblich, das Gefühl wollen wir wieder erleben. Wir werden alles dafür geben“, blickte Mexiko-Trainer Raul Gutierrez optimistisch voraus. Uruguay war 2011 im Finale unterlegen und will den verlorenen Triumph dieses Mal nachholen. „Wir haben viel Selbstvertrauen und wissen, dass wir gute Chancen haben“, sagte Stürmer Franco Acosta, der unbedingt auch WM-Torschützenkönig werden möchte.

Argentinien voll motiviert

Aus der Österreich-Gruppe geht Argentinien mit großen Erwartungen ins Rennen, der erste Sieg in diesem Bewerb ist das Ziel. „Wir haben die Chance, in die Geschichte einzugehen, aber das ist keine Bürde für uns. Wir spüren den Druck nicht, sind voll motiviert“, sagte Stürmer Sebastian Driussi, der sich bei der Südamerika-Meisterschaft in die Notizbücher europäischer Clubs gespielt hat. Vorerst gilt es aber einmal, die Pflichtaufgabe in den Duellen mit der ÖFB-Auswahl, dem Iran und Kanada zu meistern.

Mexikanische U17-Spieler jubeln über den Gewinn der WM, 2011

Reuters/Felipe Courzo

Vor zwei Jahren holten die Nachwuchskicker aus Mexiko die WM-Trophäe

„Es ist eine enge Gruppe mit drei guten Mannschaften“, wusste Coach Humberto Grondona. Die Iraner sehen sich in der Außenseiterrolle. „Es wird nicht einfach und wichtig sein, dass wir mentale Stärke zeigen“, so Coach Ali Doustimehr. Ziel ist es, das bisher beste Abschneiden (Achtelfinale 2009) zu verbessern. Die Kanadier trauen sich auch den Aufstieg zu. „Es ist keine schlechte Auslosung, wir müssen von Spiel zu Spiel schauen“, sagte Trainer Sean Fleming.

Prominente Abwesende

Während gleich 13 Teams keine Legionäre im Kader haben, stehen bei Marokko nicht weniger als 14 Spieler, die im Ausland ihr Geld verdienen, im Aufgebot. Österreich baut mit Lucas Bundschuh, Michael Lercher und Adrian Grbic auf drei Legionäre. Österreich-Bezug gibt es aber auch bei anderen Nationalteams, so sind mit Goalie Marko Maric (Rapid), Abwehrspieler Duje Caleta-Car (Pasching) und Mittelfeldspieler Ante Roguljic (alle Kroatien/Salzburg) drei Spieler vertreten, die bei österreichischen Clubs unter Vertrag stehen.

Aus Europa sind neben der Truppe von Coach Hermann Stadler, Russland, der Slowakei und Kroatien auch noch Schweden und EM-Finalist Italien dabei. Die Italiener verloren in der Vorbereitung gegen Österreich mit 1:2. Die großen Abwesenden aus europäischer Sicht sind Deutschland (Dritter 2007 und 2011), Spanien (Zweiter 1991, 2003, 2007, Dritter 1997 und 2009), Frankreich (Sieger 2001) und die Niederlande (Dritter 2005). Auch die Schweiz (Sieger 2009), die Türkei (Vierter 2005) und aus internationaler Sicht die USA und Ghana (Sieger 1995 und 1991) fehlen bei der 15. Auflage der U17-WM.

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