Platz zwei „komplett aus dem Nichts“
Die italienischen Abfahrts-Herren sind auch im Olympiawinter brandgefährlich. Dominik Paris sorgte am Samstag in Lake Louise gleich im ersten Saisonrennen für einen Sieg der „Squadra“. In der vergangenen Saison hatten die Italiener fünf der acht Abfahrten für sich entschieden. Aber auch Österreich durfte sich dank des zweiten Platzes von Klaus Kröll über einen gelungen Speed-Auftakt freuen.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
„Diese Fahrt kam komplett aus dem Nichts. Mit so etwas war nicht zu rechnen.“ Dass am Ende nur 0,03 Sekunden auf seinen ersten Sieg seit dem 3. März 2012 fehlten, war für Kröll kein Thema: „Dieses Ergebnis ist einfach gewaltig.“ Seine operierte Schulter hat Kröll nicht gebremst. Vor dem Rennen hatte der Sieger von sechs Weltcup-Rennen noch befürchtet, dass er durch sein Handicap alleine beim Antauchen nach dem Start fast eine halbe Sekunde verlieren könnte.
Lähmungen in den Schultermuskeln
„Ich habe nach wie vor Lähmungen in den Schultermuskeln. Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, am Start ans Limit zu gehen und zu pushen. Es war ein wirklicher Hardcore-Test. Ich hatte die Schulter aber so weit im Griff, dass ich nicht daran denken musste.“ Durch dieses Ergebnis erhielt der seit zwölf Jahren ohne Unterbrechung in allen Weltcup-Abfahrtsergebnislisten aufscheinende Kröll natürlich Auftrieb.

GEPA/Mario Kneisl
Trotz Problemen mit der Schulter ließ Klaus Kröll die Ski richtig laufen
„Es ist super, so anzufangen. Das macht Lust auf mehr“, meinte er. Der 33-Jährige erwartet auch für den weiteren Saisonverlauf enge Entscheidungen. „Das wird die nächsten Rennen nicht viel anders ausschauen.“ Der Kärntner Max Franz hat ebenfalls das Zeug für ganz vorne. In Lake Louise war Franz auf dem besten Weg zu einem Top-Drei-Ergebnis, ein schwerer Fehler kurz vor dem Ziel warf ihn jedoch auf Rang neun zurück.
Berthold kritisiert Franz
„Ein Podium wäre möglich gewesen. Schade, schade, schade. Es war ein kleiner Fehler, aber Fehler dürfen in den zwei Minuten einfach nicht passieren. Aber ich hab gesehen, dass ich dabei bin. Das gibt schon einen Aufschwung“, zog Franz ein positives Resümee. Cheftrainer Mathias Berthold hätte Franz ohne diesen Fehler als Sieger gesehen.
„Aber so darf er auf die letzte Kante nicht hinfahren“, merkte der Coach kritisch an. „Es ist nicht so, dass ich nicht zufrieden bin mit ihm. Aber das war Risiko am falschen Ort. Er hat leider in dem Moment das Falsche gemacht.“ Grundsätzlich würde sich der Vorarlberger aber von der gesamten Mannschaft mehr Risiko erhoffen. „Das passiert leider nicht zu oft, das könnte mehr sein.“
Mayer und Streitberger zufrieden
Eine positive Rennbilanz durfte Matthias Mayer mit Rang 13 ziehen. „Es war ein richtig geiles Weltcup-Rennen. Es war schwer und die Pistenverhältnisse waren nicht einfach. Genau das brauchen wir“, sagte der 23-jährige Super-G-Spezialist.
Ein noch breiteres Lächeln setzte Georg Streitberger auf, nach Platz sechs hatte er auch allen Grund dazu. „Ich war zufrieden mit der Fahrt und bin es auch mit dem Ergebnis. Die Hauptsache ist, ich bin nicht schlecht Ski gefahren. Es war eine gescheite Herausforderung. Das ist für mich ein super Ergebnis, ein ganz guter Start in die Saison.“
Links: