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Fourcade erneut souverän

Martin Fourcade hat am Sonntag beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen das Verfolgungsrennen der Männer über 12,5 km für sich entschieden. Der Franzose, der seinen 27. Sieg im Weltcup und den bereits dritten im vierten Saisonrennen feierte, setzte sich vor den beiden Norwegern Emil Hengle Svendsen (+ 7,7 Sekunden) und Tarjei Bö (17,6) durch und baute seinen Vorsprung im Gesamtweltcup aus.

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Bei den ÖSV-Läufern schoss Christoph Sumann zwar fehlerfrei, vermochte aber den fünften Platz aus dem Sprint nicht zu halten und landete an der siebenten Stelle (+ 39,3). Simon Eder lief auf Platz 23 und konnte ebenso nicht in die Entscheidung eingreifen wie Daniel Mesotitsch (33.), Dominik Landertinger (38.) und Tobias Eberhard (48.).

Sumann im Laufen am Limit

Sumann, der nach der Olympiasaison aufhört, durfte mit seiner letzten Vorstellung vor Heimpublikum zufrieden sein. Zumal er nach einer überstandenen Erkältung ohne allzu hohe Erwartungen in die Heimrennen gegangen war. Im Sprint hatte der 37-Jährige noch die Gunst der guten Verhältnisse zu nutzen gewusst, aber auch im Jagdrennen hielt er im Kampf mit den Allerbesten lange mit. Erst auf der letzten Runde musste er unter anderem die heranstürmenden Norweger Bö und Ole Einar Björndalen vorbeilassen.

Christoph Sumann

AP/Kerstin Joensson

Sumann ging vor der malerischen Bergkulisse in Hochfilzen an seine Grenzen

„Ich habe mich gut präsentiert. Das Schießen geht sowieso nicht besser, und im Laufen habe ich gewusst, dass ich noch ein bisschen weg bin“, meinte der Olympiazweite in der Verfolgung. Die Schlussrunde sei deshalb sehr zäh gewesen. „Ich bin aber auch nicht gerade mit den Langsamsten gelaufen. Aber es tut schon weh, wenn die anderen vorbeigehen und man nichts mehr tun kann. Hätte ich noch mehr gegeben, hätte es mich zerrissen“, so Sumann. Vor allem das Überholmanöver von Altmeister Björndalen wurme ihn, scherzte Sumann. „Wenn ein 40-Jähriger an einem vorbeiläuft, ist das besonders schlimm.“

Österreicher schießen schlecht

Eder war als lediglich 23. der zweitbeste Österreicher. Er war als 18. gestartet, rutschte aber nach drei Strafrunden noch zurück. Der Salzburger ist nun Vierter in der Gesamtwertung. Auch Mesotitsch mit vier und Landertinger mit fünf Fehlern schossen zu schlecht. Wie auch Eberhard, der keine Weltcup-Punkte holte.

Deshalb hatte ÖSV-Chefcoach Remo Krug diesmal nur mit Sumann seine Freude. „Kompliment an den Sumi. Er hat nach seiner Krankheit heute das Optimum herausgeholt, das war eine hervorragende Leistung“, betonte Krug im Gespräch mit der APA. Der Rest der Mannschaft habe einfach zu schlecht geschossen. Leider hätten sich einige ein paar Unkonzentriertheiten geleistet, so Krug. „Wenn die Treffsicherheit nicht stimmt, dann reicht es eben nicht für ganz vorne.“

Vorjahressiegerin wieder erfolgreich

Bei den Damen feierte die Norwegerin Synnöve Solemdal ihren zweiten Weltcup-Sieg wieder in Hochfilzen, wie im Vorjahr gewann sie die Verfolgung. Die als Sechste in das 10-km-Jagdrennen gestartete 24-Jährige setzte sich nach einer Strafrunde klar vor den fehlerfrei gebliebenen Ukrainerin Julia Dschyma (+ 11,5 Sekunden) und der Polin Krystyna Palka (15,1) durch.

Solemdal brillierte hingegen nach einem Jahr Pause wieder im Pillerseetal. „Ich kann das noch gar nicht glauben, letztes Jahr und auch heute wieder hier zu gewinnen. Natürlich ist Hochfilzen mein Lieblingsplatz“, sagte die strahlende Siegerin. Sprint-Gewinnerin Selina Gasparin aus er Schweiz wurde auf Rang 15 durchgereicht. Die norwegische Weltcup-Titelverteidigerin Tora Berger kam nicht über Platz 18 hinaus.

Katharina Innerhofer

GEPA/Hans Osterauer

Katharina Innerhofer schöpfte mit Platz 55 ihr Potenzial nicht aus

Innerhofer mit schwacher Schussleistung

Die Österreicherin Katharina Innerhofer belegte Rang 55. Die Salzburgerin war bei idealen Bedingungen mit ein paar Sonnenstrahlen als 50. ins Rennen gegangen. Nach sechs Strafrunden reichte es aber nicht wie erhofft zu Weltcup-Punkten. Vier Fehler im dritten Schießen verhinderten eine mögliche Verbesserung. „Ich kann mir das selber nicht erklären, im Training funktioniert es super. Ich muss einfach daran arbeiten, dass ich es auch im Wettkampf umsetzen kann“, sagte die 22-Jährige.

Auch ÖSV-Trainer Walter Hörl ärgerte sich ein wenig über das schwache Schießen, er erhofft sich in Zukunft aber noch viel von Innerhofer. „Es war eine schlechte Serie dabei, aber auch eine Nullerserie. Sie hat viel Potenzial. Wenn wir weiterarbeiten, werden wir mit ihr noch viel Freude haben“, so Hörl. Auch die Veranstalter zogen zufrieden Bilanz. Mit den 9.400 Zuschauern am Schlusstag - darunter auch ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel - stieg die Besucherzahl des Wochenendes auf 31.100. Damit übertraf man die erhoffte Marke von 30.000.

Biathlon-Weltcup in Hochfilzen

Herren-Verfolgung (12,5 km):
1. Martin Fourcade FRA 32:43,3 1 *
2. Emil Hegle Svendsen NOR + 7,7 1
3. Tarjei Bö NOR 17,6 2
4. Jewgenij Ustjugow RUS 19,8 0
5. Ole Einar Björndalen NOR 21,2 3
6. Simon Schrempp GER 28,9 1
7. Christoph Sumann AUT 35,2 0
8. Alexis Boeuf FRA 44,4 1
9. Andrej Rastorgujevs LAT 44,9 1
10. Jean Guillaume Beatrix FRA 45,7 1
23. Simon Eder AUT 1:40,0 3
33. Daniel Mesotitsch AUT 2:10,8 4
39. Dominik Landertinger AUT 2:45,7 5
48. Tobias Eberhard AUT 4:20,5 6
* Schießfehler = Strafrunden
Damen-Verfolgung (10 km):
1. Synnöve Solemdal NOR 30:16,2 1 *
2. Julia Dschyma UKR + 11,5 0
3. Krystyna Palka POL 15,1 0
4. Veronika Vitkova CZE 18,1 1
5. Irina Starych RUS 24,3 1
6. Jekaterina Schumilowa RUS 31,9 1
7. Walj Semerenko UKR 1:02,5 2
8. Wita Semerenko UKR 1:06,4 1
9. Gabriela Soukalova CZE 1:07,0 1
10. Olga Saizewa RUS 1:07,2 3
55. Katharina Innerhofer AUT 5:11,5 6
* Schießfehler = Strafrunden

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