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Halbzeitführung verteidigt

Thomas Morgenstern ist am Samstag in Titisee-Neustadt nach fast zwei Jahren wieder der Sprung auf die oberste Podeststufe gelungen. Der 27-Jährige beendete mit seinem 23. Erfolg im Weltcup eine lange Durststrecke, er triumphierte mit 143,5 und 139 Metern und 3,3 Punkten Vorsprung auf Weltmeister Kamil Stoch aus Polen (137/141,5). „Dieser Sieg bedeutet mir extrem viel“, betonte Morgenstern.

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Der Erfolg in Bischofshofen am 6. Jänner 2012 war Morgensterns bisher letzter und auch der einzige in der Saison 2011/12 gewesen. Seither hatte der Kärntner mit Problemen mit der Form und im Privatleben, aber auch mit Verletzungen zu kämpfen gehabt, die positiven Momente im Sport waren nicht sehr häufig (Team-WM-Gold und Mixed-Silber 2013).

Jubel von Thomas Morgenstern (AUT)

APA/AP/Michael Probst

Morgenstern war die Erleichterung sichtlich ins Gesicht geschrieben

„Es war ein brutal steiniger Weg, viele Hürden sind mir im Weg gestanden, ich habe schon selbst aufgehört, daran zu glauben“, gab der Athlet des SV Villach zu. Wären da nicht die Winterspiele in Sotschi in Sicht gewesen, wer weiß, ob Morgenstern dann noch aktiv wäre.

Erleichterung ist groß

Nach dem Sieg war die Erleichterung des dreifachen Olympiasiegers groß. Er hatte nach einer keineswegs reibungslosen und spät begonnenen Vorbereitung gleich wieder den Anschluss an die Weltspitze gefunden. Der Schützling von Stützpunktcoach Heinz Kuttin war in Kuusamo Dritter und in Lillehammer Fünfter. Im ersten Bewerb im Hochschwarzwald seit sechs Jahren schaffte er nun einen weiteren Schritt nach vorne.

„Ein sehr emotionaler Moment“

„Das ist ein sehr emotionaler Moment und ein wichtiger Moment meiner Karriere“, sagte Morgenstern, der sich in der Gesamtwertung auf den dritten Rang verbesserte. „Es waren supergeile Sprünge, ein schwieriger Wettkampf mit einem glücklichen Ende für mich“, resümierte Morgenstern.

Es sei ein befreiendes Gefühl, obwohl er schon gewusst habe, dass nun wieder alles möglich sei. „Aber ich habe mir nicht gedacht, dass es auf dieser Schanze klappt, auf der wir selten springen.“ Vor seinem Olympiasieg 2006 war Morgenstern in Titisee allerdings schon auf dem Podest gestanden.

Aufholjagd von Schlierenzauer

Das Gelbe Trikot blieb im Besitz des ebenfalls zweifachen Gesamtsiegers Gregor Schlierenzauer. Der Tiroler, der zuletzt seinen 52. Sieg gefeiert hatte, erwischte im ersten Durchgang schlechte Bedingungen (Rang 13), verbesserte sich aber im Finale auf den vierten Rang hinter dem Schweizer Vierfacholympiasieger Simon Ammann. „Ich bin heute recht ansprechend gesprungen. Nicht perfekt, aber doch sehr gut. Besonders freut es mich aber für Thomas, dass ihm heute nach seiner schweren Phase ein Sieg gelungen ist. Er hat heute einen fast perfekten Wettkampf abgeliefert und wurde für viel harte Arbeit belohnt“, sagte Schlierenzauer.

Dieses Duo hielt in Deutschland, wo die Lokalmatadore erstmals in diesem Winter ohne Podestplatz blieben, weiterhin die ÖSV-Fahne hoch. Wolfgang Loitzl spürte mit Rang 18 etwas Aufwind, Stefan Kraft (25.) holte auch noch Punkte. Manuel Fettner verpasste hingegen das Finale, Andreas Kofler war in der Qualifikation gescheitert.

Samstag-Springen in Titisee-Neustadt

Endstand:
1. Thomas Morgenstern AUT 143,5/139,0 284,1
2. Kamil Stoch POL 137,0/141,5 280,8
3. Simon Ammann SUI 144,0/138,0 277,6
4. Gregor Schlierenzauer AUT 135,5/140,0 271,8
5. Severin Freund GER 144,0/137,5 270,9
6. Noriaki Kasai JPN 142,0/133,0 269,5
7. Robert Kranjec SLO 138,5/136,0 268,7
8. Daiki Ito JPN 137,5/140,0 267,8
9. Richard Freitag GER 137,5/137,0 266,8
10. Anders Bardal NOR 139,0/134,0 266,6
11. Taku Takeuchi JPN 133,0/140,0 265,2
12. Piotr Zyla POL 134,5/139,0 264,3
13. Maciej Kot POL 140,0/132,5 263,4
14. Jurij Tepes SLO 140,5/127,5 261,3
15. Marinus Kraus GER 131,5/137,0 260,6
16. Michael Neumayer GER 134,0/135,0 258,3
17. Dawid Kubacki POL 127,5/138,0 256,0
18. Wolfgang Loitzl AUT 131,5/136,0 255,9
19. Jaka Hvala SLO 133,0/132,5 255,3
20. Dimitri Wassiliew RUS 136,0/136,5 254,3
21. Janne Ahonen FIN 136,0/131,0 254,2
22. Olli Muotka FIN 132,0/132,5 252,2
23. Andreas Wank GER 126,5/131,5 251,8
24. Klemens Muranka POL 129,5/137,0 251,2
25. Stefan Kraft AUT 131,0/135,0 250,6
26. Gregor Deschwanden SUI 132,5/139,5 248,7
27. Peter Prevc SLO 133,5/127,5 246,8
28. Rune Velta NOR 132,0/127,0 237,4
29. Karl Geiger GER 133,0/125,5 237,1
30. Antonin Hajek CZE 138,5/116,5 229,6
Nicht für das Finale qualifiziert:
Manuel Fettner AUT 129,5 120,0

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