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Promi-Umsteiger aus Champions League

Red Bull Salzburg hat in der ersten K.-o.-Runde der Europa League ein schweres, aber auch sehr attraktives Los erwischt. Österreichs einziger verbliebener Europacup-Vertreter bekommt es nach sechs Siegen in der Gruppenphase im Sechzehntelfinale mit dem niederländischen Meister Ajax Amsterdam zu tun. Das ergab die Auslosung am Montagnachmittag in Nyon.

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Ajax kommt nach Gruppenplatz drei hinter dem FC Barcelona und dem AC Milan als prominenter Umsteiger aus der Champions League in die Europa League. Die Spieltermine sind der 20. und 27. Februar. „Das ist ein schweres, aber machbares Los. Mit dem Fußball, den wir im Moment zeigen, müssen wir uns vor niemandem verstecken“, meinte Salzburg-Spieler Kevin Kampl.

„Für uns ist das ein tolles Los“

Sein Trainer Roger Schmidt sah es ähnlich. „Wir haben unsere Chancen, uns in beiden Spielen durchzusetzen. Aber Ajax hat nicht umsonst in der Champions League gespielt. Sie sind niederländischer Meister. Für uns ist das ein tolles Los, und es werden sicher tolle Spiele, denn Ajax spielt auch nach vorne. Dazu hoffe ich auf ein ausverkauftes Haus im Rückspiel“, sagte der Deutsche zu den bevorstehenden Duellen am 20. Februar (21.05 Uhr) in Amsterdam und am 27. Februar (19.00 Uhr, jeweils live in ORF eins) in Salzburg.

Salzburg-Trainer Roger Schmidt und Sadio Mane

ORF.at/Christian Öser

Trainer Roger Schmidt und Stürmer Sadio Mane wollen Ajax rauswerfen

Auch Schmidts Landsmann und Sportdirektor Ralf Rangnick fand „das Los attraktiv und richtig gut“. Vor allem aus logistischer Sicht, da es „keine Einreiseprobleme“ gebe und Ajax mit der mehr als 50.000 Zuschauer fassenden Amsterdam ArenA auch über ein „tolles Stadion“ verfüge. Einen Vorgeschmack auf das Rückspiel gibt es schon am 18. Jänner mit dem Heimtestspiel gegen die Bayern, das mit 30.188 Besuchern bereits ausverkauft ist, wie Rangnick mitteilte.

Ajax nicht unterschätzen

Ihn freute besonders die „Weiterentwicklung in der Herbstsaison und die Art und Weise, wie die Mannschaft Fußball spielt. Wir werden Ajax mit Sicherheit nicht unterschätzen - ob das bei denen auch der Fall ist, kann ich nicht beurteilen“, meinte der 55-Jährige mit einem Schmunzeln. Rangnick und Schmidt hoffen, dass es gegen den niederländischen Rekordmeister gelingt, so tolle Vorstellungen wie beim 4:0-Heimtriumph am Sonntagabend gegen Meister Austria Wien abzuliefern. „Wenn wir das schaffen, dann werden wir gegen Ajax weiterkommen“, ist der Sportdirektor überzeugt.

Die Grundlage dafür will Schmidt in der vierwöchigen Vorbereitung ab 5. Jänner schaffen. „Wir haben mittlerweile so ein Niveau, dass wir sehr gezielt im Detail arbeiten können. Und so wie meine Spieler gestern gespielt haben, da gibt es nicht mehr viel, an dem man arbeiten kann. Jetzt geht es darum, dass wir so eine Leistung auch international gegen Topclubs zeigen, also dass wir gegen Ajax so wie gegen die Austria spielen können“, erläuterte der Erfolgscoach.

Zweimal in erster K.-o.-Runde gescheitert

Salzburg hat als Gruppensieger im Rückspiel Heimrecht. 2010 gegen Standard Lüttich und 2012 gegen Metalist Charkiw waren die „Bullen“ jeweils im Sechzehntelfinale gescheitert. Sollten die Salzburger diesmal aufsteigen, träfen sie im ebenfalls bereits am Montag ausgelosten Achtelfinale entweder auf den FC Basel oder auf Maccabi Tel Aviv. Basel ist der amtierende Schweizer Meister, ebenfalls ein Umsteiger aus der Champions League und erreichte im Vorjahr das Europa-League-Halbfinale. Maccabi Tel Aviv ist israelischer Titelträger.

Coach sieht Ajax in Favoritenrolle

Ajax scheint mit Salzburg als Gegner zufrieden zu sein. „Wir sind Favorit“, erklärte Trainer Frank de Boer nach der Auslosung. Allerdings weiß der niederländische Ex-Teamspieler auch um die Qualitäten der Salzburger. „Sie sind gut in Form, wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen. Wir werden alles geben müssen, um aufzusteigen.“

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