Ärzte: „Kopftrauma mit Koma“
Michael Schumacher befindet sich nach Angaben seiner Ärzte in einem kritischen Zustand. Der Formel-1-Rekordweltmeister war nach seinem schweren Skiunfall in Frankreich am Sonntag mit einem „Kopftrauma mit Koma“ eingeliefert worden. Das teilte das behandelnde Krankenhaus in Grenoble am späten Abend der internationalen Presse mit. Schumachers Zustand erforderte „umgehend eine neurochirurgische Behandlung“.
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Der 44-jährige Deutsche sei unmittelbar nach dem Sturz nicht in Lebensgefahr gewesen, hatte die Skistation Meribel noch am frühen Abend mitgeteilt. Schumachers Zustand habe sich dann aber im Laufe des Tages dramatisch verschlechtert, hatte zunächst die Zeitung „Le Dauphine Libere“ berichtet. Auch der französische TV-Sender BFMTV hatte am Sonntagabend einen ernsten Zustand des 44-Jährigen vermeldet. Schumacher schwebe mit einer Hirnblutung in Lebensgefahr, hatte eine Korrespondentin von der Klinik berichtet.
Nach dem Sturz um kurz nach 11.00 Uhr wurde Schumacher zunächst in ein Krankenhaus in Albertville-Moutiers gebracht. Von dort wurde er um 12.40 Uhr in die Universitätsklinik von Grenoble verlegt. Der Skistation Meribel zufolge hatte sich Schumacher abseits der Pisten bewegt. Der siebenfache Weltmeister sei mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt, habe aber einen Helm getragen.

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Sieben WM-Titel holte Schumacher in seiner glanzvollen F1-Karriere
Spezialist für Neurologie bei Schumacher
Noch am Nachmittag stieß Schumachers Pariser Vertrauensarzt Gerard Saillant zu dem Verunglückten. Der frühere Leiter einer Abteilung für Orthopädie und Traumatologie hat sich inzwischen auf Neurologie spezialisiert und leitet ein Institut zur Behandlung von Gehirnerkrankungen. Saillant hatte Schumacher bereits 1999 nach seinem schwersten F1-Crash in Silverstone operiert. Damals hatte der Deutsche einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten.
Schumacher war laut seiner Managerin beim Skifahren nicht alleine unterwegs, andere Personen seien beim Unfall aber nicht zu Schaden gekommen. Noch im Laufe des Abends waren dann vor dem Krankenhaus zahlreiche Fans mit Ferrari-Emblemen zusammengekommen, um Schumacher zumindest in Gedanken beizustehen.
Sorge unter Freunden und Ex-Kollegen
Auch der frühere französische Formel-1-Pilot Olivier Panis erschien vor dem Krankenhaus und sagte, er sei „beunruhigt“ über den Gesundheitszustand seines Freundes. Panis wohnt in Grenoble, wurde aber nicht auf die Station gelassen, um Schumacher zu besuchen. „Heute Abend kann man ihn nicht sehen“, sagte Panis einem lokalen Fernsehsender. „Ich bete für dich, mein Bruder“, schrieb Schumachers früherer Ferrari-Teamkollege Felipe Massa über den Kurznachrichtendienst Twitter.

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Vor dem Krankenhaus in Grenoble bezogen am Abend Journalisten Stellung
Michael Schumacher ist mit sieben WM-Titeln und 91 Grand-Prix-Siegen der erfolgreichste Rennfahrer der Geschichte. Nach einem dreijährigen Comeback bei Mercedes hat er seine Karriere im Vorjahr endgültig beendet. Schumacher lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in der Schweiz. Sein Sohn soll ihn am Sonntag laut Zeitungsberichten beim Skifahren in Frankreich begleitet haben.
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