Frühes und spätes Tor zur Punkteteilung
Am 4. Dezember des Vorjahres hat Wacker Innsbruck mit 5:3 über Grödig den bisher letzten vollen Erfolg in der Bundesliga errungen. Nach dem frühen Führungstor durch Lukas Hinterseer (18.) gegen Rapid durfte das Tabellenschlusslicht am Sonntag im Tivoli-Stadion lange Zeit an das Ende der langen Durstrecke glauben. Doch dann kam im Finish Deni Alar und rettete die Hütteldorfer vor der drohenden Pleite.
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Der im Vorjahr lange Zeit verletzt gewesene Rapid-Stürmer wurde von Trainer Zoran Barisic für die letzten zehn Minuten eingewechselt und traf kurz vor Schluss per Kopf zum verdienten Ausgleich (88.). Für Rapid verlängerte sich dennoch die Negativserie seit dem Derby-Sieg über die Austria am 9. Februar. Die Grün-Weißen blieben im vierten Match en Suite ohne vollen Erfolg. Auf die Europa-League-Plätze, die von Grödig und der Austria belegt werden, fehlen drei bzw. zwei Punkte. Innsbruck hat auf den Vorletzten Admira sieben Zähler Rückstand und schwebt in akuter Abstiegsgefahr.
Tiroler Führung aus dem Nichts
Zu Beginn waren sowohl Tiroler als auch Wiener bemüht, hinten keine Fehler zu machen. Nach vorne holperten die Bemühungen dahin wie der Ball auf dem suboptimalen Rasen. Mit viel gutem Willen konnten die leidgeprüften Wacker-Fans etwas mehr Initiative aufseiten ihrer Mannschaft ausmachen. Spätestens in der 18. Minute war ihnen das wohl egal, da die Elf von Trainer Michael Streiter buchstäblich aus dem heiteren Himmel eiskalt zuschlug. Nach einem harmlosen Corner verabsäumte es die Rapid-Abwehr, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Der Brasilianer Ji-Parana flankte von links präzise auf Stürmer Lukas Hinterseer, der per Kopf in die kurze Ecke zum 1:0 vollendete.

GEPA/Andreas Pranter
Lukas Hinterseer sorgte für einen guten Start der Tiroler
Christopher Trimmel, der wegen seiner gegen Salzburg erlittenen Nasenverletzung mit einer Gesichtsmaske spielte, hatte Hinterseer im Fünfmeterraum sträflich vernachlässigt. Für den 22-jährigen Wacker-Angreifer war es das elfte Saisontor. Wer hoffte, dass sich nun in einer zerfahrenen, schwachen Partie der Knoten löste, wurde enttäuscht. Verbissene Zweikämpfe prägten das Geschehen. Außer einem von der Mauer ins Tor-Out abgefälschten Freistoß von Steffen Hofmann (31.) tat sich so gut wie gar nichts. Erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause machte Rapid mehr Druck, ohne konkret gefährlich zu werden.
Gäste tauen langsam auf
Als Thanos Petsos (42.) einen Freistoß weit über das Tor des unterbeschäftigten Tirol-Keepers Szabolcs Safar setzte, war es schon höchste Zeit für den Halbzeitpfiff. Danach konnte es, was attraktive Kombinationen und Strafraumszenen betraf, eigentlich nur besser werden. Personell veränderte Rapid-Coach Zoran Barisic nach dem Seitenwechsel vorerst nichts. Bei den Tirolern kam Stürmer Roman Wallner statt Marco Kofler als offensive Verstärkung neben Hinterseer ins Spiel. Mehr Fahrt nahm das Match dadurch noch nicht auf.
Erst nach zehn Minuten in der zweiten Spielhälfte schwangen sich die Gäste schließlich auf, den Kasten der Innsbrucker ernsthaft ins Visier zu nehmen. Rapid-Spitze Terrence Boyd kam bei einem Querpass von Marcel Sabitzer knapp zu spät (56.). Dann setzte Boyd noch einen Kopfball (59.) knapp neben die linke Stange. Ein 18-Meter-Schuss von Petsos (60.) strich über die Querlatte. Die Tiroler stemmten sich den verstärkten Bemühungen der Grün-Weißen mit Kampfgeist und Leidenschaft entgegen. Entlastungsangriffe blieben selten.
Boyd vergibt „Hundertprozentige“ - Alar erlöst Rapid
Für die letzten 20 Minuten brachte Barisic Guido Burgstaller statt Hofmann, der dem Spiel nicht seinen Stempel hatte aufdrücken können. Nach Vorarbeit von Louis Schaub und Petsos war dann Boyd (72.) plötzlich mutterseelenallein vor Safar, scheiterte aber zentral aus zehn Metern Entfernung am Innsbruck-Goalie. Die „Hundertprozentige“ für den US-Stürmer gab, wenn sie auch vergeben wurde, den Gästen zusätzlich Auftrieb für die Rapid-Viertelstunde.

APA/EXPA/Hans Groder
Deni Alar gab dem Nachmittag der Grün-Weißen noch eine versöhnliche Note
Ein Weitschuss von Petsos (79./über das Tor) brachte aber auch nicht den Ausgleich. Schaub (81.) verstolperte dann noch einen vielversprechenden Konter, ehe Wallner (85.) auf der anderen Seite aus einem ebensolchen traf. Das vermeintliche Tor des Ex-Rapidlers wurde allerdings zu Recht wegen Abseits aberkannt. Somit war die Bühne bereitet für den erst in der 81. Minute eingewechselten „Joker“ Deni Alar. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit profitierte Alar von einer Maßflanke Sabitzers und sorgte mit einem Kopfball zum 1:1 gleichzeitig für den Schlusspunkt.
Harald Hofstetter, ORF.at
Stimmen zum Spiel
Michael Streiter (Innsbruck-Trainer): „Es war ein gerechtes Remis, das aber sehr bitter ist. Wir müssen mit unseren Mitteln fighten, das hätte fast gereicht. In der zweiten Hälfte war niemand mehr da, der Ruhe hineinbringen konnte. Wir wollten mit zwei Stürmern das richtige Zeichen setzen. Leider hat es wieder nicht ganz gereicht. Ich glaube aber absolut noch an die Mannschaft.“
Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „In der ersten Hälfte sind wir nicht gut in die Gänge gekommen, das darf so nicht passieren. In der Folge hat sich die Mannschaft aber sehr bemüht. Mit dem Resultat sind wir natürlich nicht so zufrieden, die Leistung war aber nicht so schlecht. Es war nur in der zweiten Hälfte so wie in Salzburg. Schade, dass wir nicht von Beginn an so gespielt haben.“
Tipp3-Bundesliga, 26. Runde
Sonntag:
Innsbruck - Rapid 1:1 (1:0)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 6.213 Zuschauer, SR Schörgenhofer
Torfolge:
1:0 (18.) Hinterseer
1:1 (88.) Alar
Innsbruck: Safar - Bergmann, Djokic, Vucur, Nitzlnader - Kofler (46./Wallner), Ji-Parana - Schütz, Milosevic (79./Siller), Hinterseer - Edomwonyi (55./Gründler)
Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Behrendt, Schrammel - Wydra, Petsos (87./Grozurek) - Schaub (81./Alar), Hofmann (68./Burgstaller), Sabitzer - Boyd
Gelbe Karten: Schütz, Vucur, Djokic, Ji-Parana bzw. Sonnleitner
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