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Große Freude trotz weniger Fans

Mit Ehrenrunden und Bierduschen haben die Salzburg-Spieler am Sonntagabend den fünften Meistertitel in der Ära Red Bull gefeiert. Nur gut 7.000 Fans wollten bei der Meisterparty dabei sein, der Freude tat das geringe Interesse der Anhänger aber keinen Abbruch. Auch die Enttäuschung nach dem Achtelfinal-Aus in der Europa League am Donnerstag gegen den FC Basel war vergessen.

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Am Vormittag fiel noch Schnee in Salzburg - bezeichnend dafür, wie früh der Titel fixiert wurde. Nach nur 28 Runden (Rekord) und mit meist beeindruckendem Fußball durfte Trainer Roger Schmidt daher zufrieden bilanzieren. „Gratulation an die Mannschaft, sie hat eine tolle Saison gespielt. Die Art und Weise, wie wir es geschafft haben, ist schon eindrucksvoll“, sagte der Deutsche nach seinem ersten großen Titel.

Jubel von Athletiktrainer Oliver Bartlett, Trainer Roger Schmidt und Stefan Hierlaender

GEPA/Felix Roittner

Die Spieler und Betreuer ließen nach Spielende ihrer Freude freien Lauf

Dieser „war nicht wie der Blitz aus heiterem Himmel, aber wenn man es vollbracht hat, ist es ein gutes Gefühl“, freute sich Schmidt nach dem 5:0 gegen Wr. Neustadt, mit dem die Meisterschaft auch theoretisch entschieden ist. Am Abend wurde im Fancafe mit dem Anhang auf den Titel angestoßen, eine große Feier war aber nicht angesagt. Schmidt gab seinen Schützlingen am Montagvormittag frei, hatte aber am Nachmittag ein Training angesetzt. Immerhin wartet am Mittwoch in Wien der Schlager gegen den entthronten Vorgänger Austria Wien.

„Hochverdiente“ Bierdusche für Schmidt

„Mein erster Meistertitel, ein wunderbares Gefühl“, jubelte Kevin Kampl, der mit seinen kongenialen Offensivpartnern Jonatan Soriano, Alan und Sadio Mane aus dem starken Kollektiv herausragte. Der Slowene lobte aber wie all seine Kollegen die gesamte Truppe. „Ich habe noch nie in so einer Mannschaft spielen dürfen. Wir waren nach dem Donnerstag deprimiert, haben aber heute wieder unser Gesicht gezeigt. Das ist es, was uns auszeichnet.“

„Ein besonderer Dank gilt unserem Trainer, der eine hervorragende Arbeit leistet und der uns allen extrem leidgetan hat wegen des Ausscheidens am Donnerstag“, betonte Kampl, der mit einem Schmunzeln in Richtung Erfolgscoach Schmidt meinte: „Für seine Arbeit hat er diese Bierdusche hoch verdient.“

Kevin Kampl und Salzburg-Trainer Roger Schmidt jubeln mit einer Bierdusche

APA/Krugfoto

Schmidt musste in der Stunde des Triumphes einiges über sich ergehen lassen

Auch Martin Hinteregger hob in der Stunde des Triumphs Kollektiv und Trainer hervor. „Wir haben eine geile Saison gespielt. Jetzt wird einmal gefeiert, und dann holen wir uns den Cup. Der Grund, wieso es so gut läuft, ist, weil unser System gegriffen hat und weil wir als Kollektiv und als Team auftreten. Der Trainer hat Großes geleistet“, sagte der junge Teamverteidiger.

Champions League als erkärtes Ziel

Noch weiter in die Zukunft als an den ÖFB-Cup schaute Sportdirektor Ralf Rangnick. „Mit dieser Mannschaft in Österreich Meister zu werden ist nicht so etwas ganz Besonderes, aber in der Art und Weise mit diesem Fußball schon. Die Mannschaft spielt im Vergleich zur Vorsaison noch einmal einen anderen Fußball, das war eine deutliche Steigerung. Der Donnerstag war brutal, das kann der Titel nicht wettmachen. Jetzt geht es darum, dass wir es schaffen, uns erstmals für die Champions League zu qualifizieren. Wenn die Mannschaft so zusammenbleibt, braucht es nur ein paar punktuelle Verstärkungen.“

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