„Wichtig ist, dass es funktioniert“
Als Nachfolger von Mathias Berthold als ÖSV-Cheftrainer der alpinen Ski-Herren steht Andreas Puelacher gleich die erste Aufgabe bevor - die Formierung eines neuen Trainerteams, gilt es doch an seiner statt einen Ersatz als Gruppentrainer für Riesentorlauf/Kombi bzw. nach dem Abschied von Burkhard Schaffer auch einen Trainer für das Speed-Team zu finden.
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„Namen habe ich im Kopf, aber überstürzen werde ich nichts“, sagte der 49-jährige Tiroler, der auf 25 Jahre Erfahrung im Trainergeschäft zurückblickt. Die Freude auf die neue Herausforderung ist für den bisherigen Trainer von u. a. Abfahrtsolympiasieger Matthias Mayer groß. „Ich sehe es als schöne, neue Herausforderung. Ich war lange Trainer, habe viel Erfahrung in der Arbeit mit Athleten und Athletinnen gesammelt. Jetzt gehe ich einen Schritt weiter“, erklärte Puelacher.
GEPA/Harald Steiner
Andreas Puelacher ist nun der Boss von Marcel Hirscher und Kollegen
Sportdirektor Hans Pum habe ihn um ein Konzept gebeten. „Ich habe es vorgelegt und es hat Hans und Präsident Peter Schröcksnadel sehr gut gefallen. Gestern war es dann so weit, dass es beschlossen war.“ Pum lobte die „große Erfahrung und das Fachwissen“ von Puelacher, aber auch dessen „hohe soziale Kompetenz“. Er kenne die Strukturen innerhalb des ÖSV und genieße bei Trainerkollegen und im gesamten Skizirkus hohe Anerkennung.
„Und dann geben wir Vollgas“
Als Herren-Cheftrainer plant Puelacher auch, die einzelnen Weltcup-Trainingsgruppen umzubenennen, weil die aktuellen Bezeichnungen immer wieder zu Missverständnissen führen würden. So heißt die von ihm zuletzt vier Jahre lang geleitete „Riesentorlauf und Kombination“. Ihr gehören mit Mayer und Hannes Reichelt aber zwei Athleten an, die Abfahrten gewonnen haben.
Wer Puelachers Nachfolger wird bzw. wer die Speed-Gruppe des nach Kanada abgewanderten Schaffer übernimmt, sei noch nicht entschieden. „Vorgespräche habe ich schon geführt. Es müssen gute Entscheidungen sein, für die Athleten und für den ÖSV. Ganz klar ist das erste Ziel, eine Trainergruppe zusammenzustellen, die funktioniert und harmonisiert. Und dann geben wir Vollgas“, sagte Puelacher.
Entlastung durch Koordinator
Der nun wieder für Deutschland tätige Berthold hatte als einen Grund für seinen Abgang vom ÖSV den hohen Arbeitsaufwand genannt. Puelacher wiederum hat sich, wie er es nannte, „das Leben ein bisschen leichter gemacht“. Er verankerte in seinem Konzept die Installation eines Koordinators, der ihn „unterstützen und die Arbeit vom Europacup runter bis in die Landesverbände etwas abnehmen soll“.
„Man will seine Arbeit gut machen, aber wenn man nicht immer vor Ort ist, dann kann man das nicht. Der Koordinator ist eine wichtige Person in dem System. Ich glaube, dass wir damit die Problemzone, also den Übergang vom Europacup in den Weltcup, in den Griff bekommen“, begründete Puelacher.
Eine seiner Hauptaufgaben sieht Puelacher demnach im Heranführen der jungen Athleten an die Weltcup-Spitze. „Da müssen wir den Hebel ansetzen.“ Wichtig ist für ihn auch, das Funktionierendes weitergeführt wird. „Es ist nicht wichtig, dass ich meine Handschrift hinterlasse. Sondern, dass es funktioniert.“
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