Wichtiger Wechsel zu Stoke
Um Marko Arnautovic ist es seit seinem Wechsel von Werder Bremen zu Stoke City ruhig geworden - zumindest was Schlagzeilen abseits des Spielfeldes betrifft. Der Wiener hat in England endgültig den Imagewechsel vom „Bad Boy“ zum Familienmenschen geschafft. In den Testspielen gegen Island am Freitag (20.30 Uhr live in ORF eins und im Livestream) und am Dienstag in Tschechien hat Arnautovic viel vor.
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„Wir sind sehr heiß auf die Spiele und wollen beide gewinnen. Es kann losgehen“, sagte Arnautovic voller Tatendrang. An Innsbruck hat der 25-jährige Wiener gute Erinnerungen. „Das Ukraine-Spiel war gar nicht mal so schlecht“, sagte Arnautovic angesichts seines Doppelpacks am 1. Juni 2012 beim 3:2 gegen die Ukrainer. „Die Kulisse hier ist immer gut, die Leute freuen sich, dass sie uns wieder sehen. Wir wollen ihnen einen Sieg schenken“, so der Premier-League-Legionär.

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Bei Stoke City fand Arnautovic zurück in die sportliche Spur
An seiner positiven Entwicklung in England hat für Arnautovic vor allem Stoke-City-Trainer Mark Hughes großen Anteil. „Er hat mir sehr viel Vertrauen gegeben, auch als es am Anfang in den Spielen nicht so gut gelaufen ist. Anscheinend hab ich nach meinem Wechsel zu Stoke einen Trainer gebraucht, der viel mit mir spricht und an mich glaubt“, sagte Arnautovic, der mit Stoke überraschend auf Rang neun landete und zum absoluten Fanliebling avancierte. Arnautovic steuerte vier Treffer in 30 Spielen zum guten Abschneiden des Clubs bei.
Familie statt Skandale
In Italien und Deutschland hatte Arnautovic fast im Wochentakt für kuriose Schlagzeilen und Eskapaden abseits des Platzes gesorgt, ausgerechnet in England, der Heimat der berüchtigten „Yellow Press“, ist es nun ruhig um den einstigen „Bad Boy“ und Liebling der Boulevardblätter geworden. „Mein Leben ist ein familiäres“, sagte Arnautovic, der von Ehefrau Sarah und der zweijährigen Tochter Emilia nach England begleitet wurde.
„Ich habe eine Tochter und damit eine riesige Verantwortung. Da kann man sich keine Dinge mehr erlauben, die man sich vielleicht früher erlaubt hat. Ich führe ein Familienleben und stehe früh auf, um Fußball zu spielen. Mit der Außenwelt hab ich nicht viel zu tun“, berichtete Arnautovic von seinem mittlerweile unspektakulären Alltag auf der Insel.

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Arnautovic trägt seine kleine Tochter nicht nur im Herzen immer mit sich mit
Lob vom Teamchef
Der Imagewandel wurde auch von Teamchef Marcel Koller wohlwollend registriert. „Ein guter Schüler“, sagte Koller über den Kicker aus Wien-Floridsdorf. „Er hat hervorragende Qualitäten, die er nicht immer abgerufen hat. Er ist ruhiger geworden, aber auf dem Platz präsenter. Er hatte bei Stoke viele gute Offensivaktionen und ist auch sehr wichtig für uns. Aber sein Schritt ist noch nicht zu Ende, er kann noch mehr, er kann noch mehr seine Fähigkeiten einbringen“, sagte Koller.
Sein ÖFB-Teamkollege Marc Janko meinte über die Entwicklung von Arnautovic: „Mannschaftsintern hat er sich nicht viel geändert. Er ist ein bisschen fokussierter geworden. Marko ist jetzt Familienvater, und er ist sich seiner Verantwortung bewusst.“ Er habe „die vielzitierte letzte Chance“ offenbar am Schopf gepackt: „Es scheint so zu sein, dass er endlich weiß, was zu tun ist. Auf dem Platz und abseits davon.“
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