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„Brauche noch mehr Zeit“

Über vier Monate lang hat ganz Kolumbien gebangt, gezittert und gehofft. Am Ende war die Zeit zu knapp. Die kolumbianische Nationalmannschaft muss die am 12. Juni beginnende WM in Brasilien ohne ihren Stürmerstar Radamel Falcao bestreiten. Der torgefährliche Angreifer von AS Monaco steht nicht im endgültigen Aufgebot der 23 Spieler, wie Nationaltrainer Jose Pekerman am Montag mitteilte.

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Falcao hatte am 22. Jänner einen Kreuzbandriss erlitten und zählte zuletzt noch zum erweiterten Kader, der sich in Buenos Aires auf die WM vorbereitet. Falcao habe sich allerdings nicht ausreichend von seiner Verletzung erholen können, sagte Pekerman. Dem 28-Jährigen war die Zeit davongelaufen, obwohl er für sein Comeback kämpfte und sich in öffentlichen Statements immer wieder zuversichtlich zeigte.

Radamel Falcao und Trainer Jose Pekerman

APA/AP/Eduardo Di Baia

Teamchef Jose Pekerman und Radamel Falcao gaben das WM-Aus bekannt

„Es ist ein trauriger Tag. Ich muss leider mitteilen, dass Radamel Falcao nicht an der WM teilnehmen wird, da er sich nicht ausreichend von seiner Verletzung erholt hat“, sagte Pekerman im Trainingscamp der Kolumbianer in Campana, 60 Kilometer nördlich von Buenos Aires. „Ich hätte gewollt, dass er irgendwie spielen kann. Aber sämtliche Spezialisten sind zu einer anderen Schlussfolgerung gekommen“, so Pekerman. Aus demselben Grund verpasst auch der 35-jährige Cruz-Azul-Abwehrspieler Luis Perea den Sprung ins Aufgebot. Auch für Udinese-Stürmer Luis Muriel sind die WM-Träume zu Ende.

„Hatte große Hoffnungen“

Für die „Cafeteros“ und das ganze Land ist das endgültige Fehlen Falcaos bei der WM-Endrunde eine herbe Enttäuschung: Der „El Tigre“ genannte Goalgetter, der im Vorjahr für 60 Millionen Euro von Atletico Madrid ins Fürstentum wechselte, erzielte in 49 Länderspielen für Kolumbien 20 Tore und schoss sein Team in der WM-Qualifikation mit neun Toren auf Rang zwei der Südamerika-Gruppe hinter Argentinien. Kolumbien spielt am 14. Juni die erste WM-Partie gegen Griechenland. Die witeren Gegner in Gruppe C sind die Elfenbeinküste und Japan.

„Ich hatte große Hoffnungen, aber jetzt muss ich die Mannschaft von draußen unterstützen“, sagte der sichtlich niedergeschlagene Falcao bei einer Pressekonferenz am Montagabend. „Ich bin körperlich zwar schon ganz gut in Form, aber gleichzeitig weiß ich auch ganz genau, dass ich noch mehr Zeit brauche. Ich will keinen Platz in der Mannschaft besetzen, den ein hundertprozentig fitter Teamkamerad einnehmen kann. Und ich will nichts tun, womit ich meine Gesundheit ernsthaft gefährden könnte.“

Kolumbiens WM-Kader

Tor: David Ospina (OGC Nizza/FRA), Faryd Mondragon (Deportivo Cali), Camilo Vargas (Independiente Santa Fe)

Abwehr: Mario Yepes (Atalanta/ITA), Cristian Zapata (AC Milan/ITA), Pablo Armero (West Ham United/ENG), Camilo Zuniga (SSC Napoli/ITA), Santiago Arias (PSV Eindhoven/NED), Eder Alvarez Balanta (River Plate/ARG), Carlos Valdes (San Lorenzo/ARG)

Mittelfeld: Fredy Guarin (Inter Mailand/ITA), Juan Cuadrado (AC Fiorentina/ITA), Victor Ibarbo (Cagliari/ITA), James Rodriguez (AS Monaco/FRA), Abel Aguilar (Toulouse/FRA), Juan Quintero (FC Porto/POR), Carlos Sanchez (Elche/ESP), Aldo Leao Ramirez (Morelia/MEX), Alexander Mejia (Atletico Nacional)

Angriff: Jackson Martinez (FC Porto/POR), Carlos Bacca (FC Sevilla/ESP), Teofilo Gutierrez (River Plate/ARG), Adrian Ramos (Hertha BSC/GER)

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