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Jahrzehntelange Formel-1-Erfahrung

Sie wachen über Parkplätze, Eingänge, Tribünen und das Fahrerlager. An den Mitarbeitern der österreichischen CAM-Security führt auch am kommenden Wochenende auf dem Red Bull Ring kein Weg vorbei. Sie sorgen neben Blaulicht-Organisationen dafür, dass das WM-Comeback in Spielberg möglichst reibungslos über die Bühne geht. Referenz ist jahrzehntelange Erfahrung in der Formel 1.

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Hintergrund für die unternehmerische Erfolgsgeschichte ist wie in so vielen Fällen die seinerzeit von Jochen Rindt ausgelöste Formel-1-Begeisterung, die 1970 zur Eröffnung des Österreich-Rings geführt hat. CAM steht für Christoph Ammann Management, und der heute 53-jährige Steirer ist als unmittelbarer Rennstreckenanrainer mit den folgenden Gastspielen der Königsklasse im steirischen Aichfeld groß geworden. Am zweiten Comeback der Formel 1 1997 auf dem damaligen A1-Ring war Ammann dann bereits intensiv beteiligt.

Personal bei allen 19 Formel-1-Rennen

Ammann hat mittlerweile sein Unternehmen so in der Formel 1 etabliert, dass er bei allen 19 Rennen Personal stellt und bei gut der Hälfte der Grand-Prix-Rennen von Malaysia bis Abu Dhabi auch die Security. Seit gut zwei Jahrzehnten ist CAM deshalb aus der Formel 1 nicht mehr wegzudenken. Nicht von ungefähr genießt man das Vertrauen von Bernie Ecclestone. Denn das Unternehmen, das weltweite Veranstaltungsbetreuung bei Messen und Motorsportereignissen durchführt, ist ein Formel-1-Spezialist.

CAM-Chef Christoph Ammann

APA/Hans Klaus Techt

Christoph Ammann ist mit seiner Securityfirma weltweit tätig

CAM bewacht und kontrolliert alles, vom Haupteingang bis zum Fahrerlager, von den Teamboxen bis zu den Medienzentren. Rund um die Uhr und weltweit. Allein in Spielberg werden über 500 Mitarbeiter im Einsatz sein. Mitarbeiter, die sich vorwiegend aus einer Mischung erfahrener Bereichsleitern und Studenten zusammensetzen. Letztere sind allesamt „handverlesen“, meist mehrsprachig und im Umgang mit Menschen und heiklen Situationen geschult.

Spielberg für CAM größte Veranstaltung 2014

Für CAM zu arbeiten gilt unter Azubis als einer der beliebtesten, wenn auch härtesten Nebenjobs. Wo sonst reist man mit der Formel 1 um die Welt und wird dafür bezahlt? Spielberg ist auch für CAM die größte Veranstaltung des Jahres 2014. „Gecastet“ wurde auch in Schulen und Universitäten, 700 Bewerber kamen allein für das Österreich-Rennen zu Vorstellungsgesprächen. Das CAM-Know-how ist mittlerweile weltweit so begehrt, dass man auch Schulung für lokales Personal wie beim Premieren-Grand-Prix in Sotschi absolviert.

Hinweis

Auf einer Sonderseite berichtet der ORF Steiermark über das Event - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Einsatzleiter in Spielberg ist Markus Ammann. Der Neffe des Firmengründers kümmert sich bei Formel-1-Rennen um die Gesamtorganisation der Rennwoche, sicherheitstechnisch ist man meist für die Bereiche des Formula One Managament (FOM) zuständig. In Spielberg heißt das: Von der ersten Straßenkreuzung an wird man über alle Parkplätze bis hin zu den Grundeintrittskontrollen, den Tribünen, dem Fahrerlager usw. an CAM-Mitarbeitern nicht vorbeikommen. Bis zu 550 sind allein am Rennsonntag im Dienst.

CAM arbeitet nicht nur mit den Behörden, sondern auch eng mit dem veranstaltenden Projekt Spielberg zusammen. Über Monate hinweg gab es mehrere Meetings pro Woche, auch mit allen Einsatzorganisationen, Behörden und Arbeitskreisen. In der Spielberg-Rennwoche stellt CAM 16 Bereichsleiter. Das sind Mitarbeiter, die schon viele Grand-Prix-Rennen auf dem Buckel haben. Jede Tribüne hat auf dem Red Bull Ring ebenso ihren eigenen Bereichsleiter wie die Positionen Verkehr (Innen- und Außenbereich), Parkplätze, Fahrerlager und Ticketscan.

Gratisparkplätze als Erfolgsgeheimnis

Seit Mittwoch ist eine 24 Stunden besetzte Leitstelle für den Securitydienst eingerichtet, bei der alle Funksprüche und Fragen der Mitarbeiter zusammenlaufen, dokumentiert, bearbeitet und gelöst werden. Das Um und Auf wird die An- und Abreise der weit über 200.000 Besucher, die zwischen Freitag und Sonntag an der Strecke erwartet werden. Sonderzüge und Shuttlebusse sollen das abfedern, für CAM heißt das Erfolgsgeheimnis aber vor allem Gratisparkplätze.

Zu diesen werden die per Pkw anreisenden Besucher mittels Farbleitsystem geführt. Das soll sie so schnell wie möglich und so nahe wie möglich zu ihren Tribünen oder Stehplätzen bringen. Damit vermeidet man unerwünschte Staus und chaotische Zustände, etwa weil mit privaten Parkplatzangeboten „dazwischengefunkt“ wird. Für Christoph Amman ist deshalb klar, wann man auch das Heimspiel in Spielberg als Erfolg verbuchen darf: „Wenn die Leute sagen, das war ein Superwochenende, und im nächsten Jahr wiederkommen. Und dann auch noch den Nachbarn mitnehmen.“

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