„Die Mannschaft wird brennen“
Meister Salzburg steht vor seiner bis dato schwierigsten Aufgabe in dieser Saison. Gegen Karabach Agdam muss am Mittwoch (20.30 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) unbedingt ein Sieg her, soll der siebente Anlauf der Red-Bull-Ära auf die Champions League nicht bereits an der ersten Hürde enden. Das Hinspiel bei Aserbaidschans Champion hatten die „Bullen“ überraschend mit 1:2 verloren.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Salzburg-Trainer Adi Hütter erwartet gegen die Aserbaidschaner ein Geduldsspiel. „Wir haben 90 Minuten Zeit, das Resultat zu korrigieren. Wenn wir alle Tugenden auf den Platz bringen, glaube ich, dass wir die bessere Mannschaft sind. Wir müssen schauen, vorne in diese Betonabwehr reinzukommen. Wir haben auch die Spieler dazu“, unterstrich der 44-jährige Vorarlberger.
Comeback von ÖFB-Teamspieler Ilsanker
In der Offensive vertraut der Coach der Meisterformation, im Zentrum auf das Comeback von Stefan Ilsanker. Der ÖFB-Teamspieler hatte wegen einer angebrochenen Zehe zuletzt zwei Wochen pausieren müssen, meldete sich für das Entscheidungsspiel gegen Karabach aber rechtzeitig fit. „Stefan hat speziell auch im letzten Jahr gezeigt, welch wichtiger Faktor er für diese Mannschaft ist“, betonte Hütter.

GEPA/David Rodriguez Anchuelo
Die Zweikampfstärke von Stefan Ilsanker ist gegen Karabach gefragt
Die physische Präsenz des 1,89-Meter-Mannes hatte Salzburg auch im Hinspiel vermisst. „Er ist ein bisschen ein anderer Spieler mit seiner Art und Weise, wie er Fußball spielt“, sagte Hütter über den kampfkräftigen Mittelfeldspieler. Die Mannschaft habe auch nach dem frühen Rückstand und Ausschluss von Christian Schwegler in Baku „eine gute Mentalität“ gezeigt. „Stefan wird diese Mentalität noch heben.“
„Müssen kühlen Kopf bewahren“
Der gesperrte Schwegler wird auf der rechten Abwehrseite durch den Dänen Peter Ankersen ersetzt. Bei den Gästen aus Aserbaidschan fehlt neben Stürmerstar Reynaldo auch Abwehrchef Admir Teli gesperrt. „Aufgrund des Ergebnisses kann man davon ausgehen, dass Karabach versuchen wird, das Ergebnis zu verteidigen“, meinte Hütter. „Wir werden versuchen, das Spiel von Beginn an in die Hand zu nehmen.“
CL-Quali, dritte Runde, Rückspiel
Mittwoch, 20.30 Uhr, live in ORF eins
Salzburg - Karabach Agdam
Red Bull Arena, SR Madden (SCO)
Mögliche Aufstellungen:
Salzburg: Gulacsi - Ankersen, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Kampl, Ilsanker, Leitgeb, Mane - Alan, Soriano
Karabach Agdam: Sehic - Medvedev, Hüseynov, Sadigov, Agolli - Richard, Qarayev - Danilo, Chumbinho, George - Nadirov
Hinspiel: 1:2
Auch für ein mögliches Geduldsspiel sieht der Ex-Teamspieler seine Elf gerüstet. „Wir sind eine Mannschaft, die über 90 Minuten ein hohes Tempo gehen kann“, versicherte Hütter. „Die Mannschaft wird auf dieses Spiel brennen, trotzdem müssen wir kühlen Kopf bewahren. Physisch und spielerisch sind wir vielleicht die stärkere Mannschaft. Aber zu reden ist die eine Sache. Wir müssen es auf den Platz bringen.“
In der Liga sind die „Bullen“ ihrer Favoritenrolle bisher gerecht geworden. Nach drei Siegen in drei Spielen lautet das eindrucksvolle Torverhältnis 13:1. Klares Ziel ist aber die Champions League. „Wir haben alles getan, auch in der Zusammenstellung des Kaders. Die ist darauf ausgerichtet, dass wir es schaffen in diesem Jahr“, betonte Sportdirektor Ralf Rangnick. Eine Runde wäre nach Karabach bis zur Gruppenphase noch zu überstehen.
„Bullen“ setzen auf Heimstärke
Zu Hause haben die Salzburger in den vergangenen zweieinhalb Jahren nur ein Europacup-Heimspiel verloren - im März im Europa-League-Achtelfinale gegen Basel (1:2). Für Karabach waren bis Dienstag 14.000 Karten verkauft, Rangnick hofft auf bis zu 20.000 Zuschauer. „Man hat schon im Hinspiel gesehen, dass es der erwartet schwere Gegner war“, meinte der Sportchef. „Da haben wir nur eine Hälfte so gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben. Diesmal brauchen wir 90 gute Minuten.“

GEPA/Felix Roittner
Adi Hütter will als erster Trainer in der Red-Bull-Ära in die Champions League
Eine ähnliche Schmach wie vor zwei Jahren, als sich die Salzburger gegen den luxemburgischen Vertreter Düdelingen (0:1 a, 4:3 h) blamiert hatten, soll damit verhindert werden. Diesmal wäre ein Aus allerdings nicht gleichbedeutend mit dem Ende der Europacup-Saison, steigt der Verlierer doch ins Play-off der Europa League um. Für Hütter ein schwacher Trost: „Die Spieler sind hungrig, sie wollen unbedingt in die Champions League.“
Links: