„Strafe im Verhältnis zur Straftat“
Keine Gnade für Luis Suarez: Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hat am Donnerstag die viermonatige Sperre für Uruguays Nationalspieler nach dessen Beißattacke bei der WM in Brasilien bestätigt. Damit muss der FC Barcelona noch bis Ende Oktober ohne seinen Neuzugang auskommen - zumindest in den Pflichtspielen.
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Die Strafe stehe „grundsätzlich im Verhältnis zur begangenen Straftat“, teilte der CAS in Lausanne mit. Der 27-Jährige dürfe bei Barcelona zwar trainieren, das Spielverbot bis zum 26. Oktober bleibe aber bestehen. Auch die Sperre von neun Pflichtländerspielen, die der Fußballweltverband (FIFA) Ende Juni verhängt hatte, wurde bestätigt.
Training und Freundschaftsspiele erlaubt
Die Sanktion, ihn vier Monate lang für sämtliche Fußballaktivitäten zu sperren, sei aber „übermäßig“, urteilte das höchste Sportgericht. Eine Trainingssperre hätte auf seine Tätigkeit noch einen Einfluss, nachdem seine Suspendierung bereits abgelaufen wäre. Suarez dürfe deshalb sowohl trainieren als auch an „Werbeterminen und Veranstaltungen“ teilnehmen, außerdem an Freundschaftsspielen für Club und Nationalmannschaft.

Reuters/Yves Herman
Die Schmerzen nach dem Biss sind längst weg, die Folgen aber noch spürbar
Er wird dem FC Barcelona nun also vorerst in der spanischen Meisterschaft und bei drei der sechs Gruppenspiele der Katalanen in der Champions League fehlen. Für die Nationalmannschaft bleibt er für acht Pflichtspiele nicht einsetzbar - das mit 0:2 verlorene WM-Achtelfinale gegen Kolumbien hatte er bereits auslassen müssen.
„Clasico“-Teilnahme noch nicht ganz fix
Die Entscheidung, ob Suarez beim „Clasico“ Ende Oktober gegen Real Madrid auflaufen kann, steht noch nicht fest - das Spiel kann noch auf den 25., 26. oder 27. Oktober terminiert werden. Die Verteilung der Partien auf die Spieltage beschließen die Vereine der Primera Division und die übertragenden Fernsehsender. Es dürfte mit einer Übereinkunft zu rechnen sein, mit der alle Parteien gut leben können.
Beim WM-Vorrundenspiel gegen Italien am 24. Juni in Natal hatte Suarez seinen Gegenspieler Giorgio Chiellini gebissen. Die FIFA hatte ihn daraufhin mit den Sperren und einer Geldstrafe von rund 84.000 Euro belegt. Suarez selbst, Uruguays Fußballverband (AUF) und der FC Barcelona hatten die Sanktionen angefochten. Der CAS hatte den Wiederholungstäter am vergangenen Freitag zu dem Vorfall angehört.
Suarez hatte bereits vor dem WM-Zwischenfall Spieler gebissen: 2013, als er noch für Liverpool in der englischen Premier League spielte, aber auch schon 2010 in Diensten des niederländischen Meisters Ajax Amsterdam. Trotz dieser Vorgeschichte hatte Barcelona ihn im Sommer für rund 75 Millionen Euro von Liverpool geholt.
Trainingsbeginn am Freitag
Suarez werde schon am Freitag das Training aufnehmen, gaben die Katalanen bekannt. Wahrscheinlich wird der Torjäger bereits am kommenden Montag erstmals in einem Freundschaftsspiel zum Einsatz kommen. Barca kündigte an, dass Suarez beim Spiel um die Joan-Gamper-Trophäe gegen den mexikanischen Club Leon am Montag im Camp Nou offiziell vorgestellt werde. In Barcelona wird erwartet, dass der Stürmer in der Partie auch eingesetzt wird.
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