ÖFB-Star muss flexibel sein
Auf David Alaba wartet in der neuen Saison der Deutschen Bundesliga eine Reise ins Ungewisse. In den vergangenen Jahren war Österreichs Sportler des Jahres beim FC Bayern München fast ausschließlich auf die Position links in der Abwehr-Viererkette festgelegt. Damit dürfte es aber vor dem Ligaauftaktspiel des Titelverteidigers am Freitag daheim gegen den VfL Wolfsburg vorbei sein.
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Sein Stammleiberl im Team von Trainer Josep Guardiola hat der ÖFB-Star nach wie vor fix - für welche Rollen er künftig beim deutschen Rekordmeister vorgesehen ist, weiß Alaba jedoch selbst nicht ganz genau. „Wir werden sehen, wo ich im Saisonverlauf eingesetzt werde. Entscheidend ist aber nur, dass ich so viele Partien wie möglich machen darf“, sagte der Wiener der APA.
Positionswechsel kein Problem
Trainer Guardiola liebäugelt mit einer Dreierkette in der Abwehr, dazu kommen aktuelle Personalsorgen - Stichwort Verletzung von Bastian Schweinsteiger. Daher sind Alabas Qualitäten nun mit einem Schlag auch in anderen Bereichen gefragt. Bei der Supercup-Niederlage gegen Dortmund etwa agierte der Österreicher links im Abwehrtrio, danach war er beim Sieg im DFB-Cup gegen Preußen Münster - so wie seit Jahren im Nationalteam - im zentralen Mittelfeld zu sehen.

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Alaba könnte heuer in verschiedenen Rollen zum Einsatz kommen
Die Schnittstelle zwischen Verteidigung und Abwehr ist das bevorzugte Betätigungsfeld des 22-Jährigen, festlegen will sich Alaba darauf aber nicht. „Ich fühle mich im Mittelfeld wohl, kann aber auch andere Positionen spielen“, sagte der Wiener. Flexibel sein, ist die Devise für Alaba. Und damit hat der Teamspieler keine Probleme. „Es ist ein Vorteil für mich, mehrere Positionen zu spielen, weil ich dadurch weiter dazulernen kann. Und dass ich verschiedene Rollen übernehmen kann, habe ich schon bewiesen“, sagte Alaba.
Noch immer titelhungrig
Das Selbstvertrauen des 22-Jährigen kommt nicht von ungefähr. Seit zweieinhalb Jahren ist er unumstrittener Stammspieler beim FC Bayern, trotz seines noch jungen Lebensalters zählt er schon zu den gestandenen Kickern. Bei Fanveranstaltungen werden seine Autogramme immer begehrter. „Der Stellenwert steigt, wenn man über mehrere Saisonen viele Partien macht, und dafür bin ich dankbar“, so Alaba. Bisher gewann der Wiener mit den Bayern je dreimal Meisterschaft und Cup sowie je einmal Champions League, Club-WM und europäischen Supercup.
Mit dieser Bilanz gibt sich der Wiener allerdings noch lange nicht zufrieden. „Ich bin hungrig nach weiteren Titeln, so wie die ganze Mannschaft“, betonte der 32-fache ÖFB-Internationale. Weder ihm noch seinen Kollegen - auch nicht den frisch gebackenen Weltmeistern - fehle es an Motivation für die anstehenden Aufgaben. „Es wird nicht einfach, die Erfolge der letzten Jahre zu wiederholen. Aber wir wollen es wieder schaffen, das ist auch der Anspruch des FC Bayern. Und man spürt in jedem Training, dass jeder so viele Titel wie möglich gewinnen will“, erklärte Alaba.
Angespannte Personalsituation
Der Weg zu einem neuerlichen Trophäenregen dürfte jedoch aufgrund der angespannten Personalsituation sehr beschwerlich werden. Neben Schweinsteiger fallen auch Javi Martinez, Thiago Alcantara und Rafinha wochen- oder monatelang aus. Auch Franck Ribery wird aufgrund von Knieproblemen die ersten Runden nicht einsetzbar sein. Dazu kommt, dass die Vorbereitung für die deutschen Weltmeister Philipp Lahm, Jerome Boateng, Manuel Neuer, Thomas Müller und Mario Götze sowie für den WM-Dritten Arjen Robben nur sehr kurz war.
Als Ausrede will diesen Umstand zumindest Alaba nicht gelten lassen. „Über diese Situation wird derzeit in Deutschland viel geredet, aber wir versuchen uns davon nicht ablenken zu lassen. Wir haben trotzdem eine sehr gute Mannschaft mit vielen erfolgshungrigen Spielern“, sagte der 22-Jährige. Seine eigene Motivation stellte der Österreicher dadurch unter Beweis, dass er bereits fünf Tage vor dem offiziellen Vorbereitungsstart am 9. Juli ins Training einstieg. „Ich habe das Programm in den letzten Wochen super durchgezogen und fühle mich topfit“, sagte Alaba, der im Mai einen Muskelfaserriss im Hüftbereich erlitten hatte.
Vorfreude auf Schweden
Sein ÖFB-Comeback steht am 8. September im Happel-Stadion an, wenn es zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen Schweden geht. Während die Skandinavier um die Fitness ihres Superstars Zlatan Ibrahimovic bangen, ist es Alaba laut eigenen Angaben ziemlich egal, ob der PSG-Goalgetter rechtzeitig gesund wird. „Natürlich kann er Spiele alleine entscheiden, aber wir sollten uns nicht auf ihn, sondern auf unsere eigenen Stärken konzentrieren“, forderte der Deutschland-Legionär.
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