„Bullen“ sprechen nicht von Krise
Erstmals seit November 2013 hat Red Bull Salzburg zwei Pflichtspiele in Folge verloren. Dem 0:3 im Champions-League-Play-off gegen Malmö FF folgte am Samstag in der tipico-Bundesliga ein 2:3 gegen Sturm Graz. „Keine Sorge, wir werden wieder aufstehen. Niemand lässt sich hängen“, sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl nach der völlig verkorksten Woche.
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Die Tabellenführung nehmen die Salzburger dennoch in die Länderspielpause mit, denn auch das punktegleiche Sensationsteam Wolfsberger AC kassierte mit dem 0:1 gegen Wiener Neustadt nach sechs Siegen in Serie die erste Pleite. Von einer Krise will man in Salzburg ohnehin nichts wissen. „Wir sind eine Mannschaft, die in guten und schlechten Zeiten zusammenhält. Diese Woche haben wir ausnahmsweise eine schlechte Zeit erlebt“, sagte Kampl.
Sturm nutzt die Gunst der Stunde
Der Knacks nach dem neuerlichen Verpassen der Champions-League-Gruppenphase sei einfach auch noch gegen Sturm deutlich zu spüren gewesen. „Malmö steckte noch in den Hinterköpfen der Spieler. Das war eine enttäuschende Woche, aber wir werden gestärkt daraus hervorgehen“, meinte Trainer Adi Hütter, der betonte, dass der Zusammenhalt in der Truppe auch nach Malmö sehr groß sei. „Die Mannschaft ist dann aber wieder aufgestanden, hat Charakter gezeigt und hatte die Chance auf den Lucky Punch.“

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Sturm durfte sich über einen überraschenden Punktezuwachs in Salzburg freuen
Während den Salzburgern die zweiwöchige Pause wahrscheinlich gar nicht unrecht ist, jubelte Sturm über die Sensation. Kapitän Michael Madl sah aber keinerlei Grund zu Euphorie. „Drei Punkte in Salzburg sind normalerweise nicht eingeplant. Es gibt aber überhaupt keinen Grund, um große Töne zu spucken und jetzt davon zu reden, dass wir vorne mitspielen werden“, sagte Madl. „Wir haben erfolgreich die Situation ausgenützt“, wusste auch Trainer Darko Milanic, dass die Gelegenheit günstig war, die angeknacksten Salzburger zu bezwingen.
WAC verpasst Chance auf Tabellenführung
Der WAC verpasste die wohl eher seltene Chance, an den Salzburgern vorbeizuziehen und Platz eins zu erobern. Die nächste Chance bietet sich aber bereits am 14. September, da gastiert Salzburg im Spitzenmatch der achten Runde im Lavanttal. Trainer Dietmar Kühbauer gestand, dass der jüngste Erfolgslauf offenbar nicht spurlos an seinen Kickern vorübergegangen ist. „Die Spieler haben einen Stress, weil sie im Rampenlicht stehen“, sagte Kühbauer, der nach dem Schlusspfiff haderte: „Schade, dass wir die Chance auf die Tabellenführung nicht genützt haben, das wäre sehr schön gewesen.“
Während Kühbauer diesmal die fehlende Laufbereitschaft seiner Mannschaft kritisierte, freute sich der Wr.-Neustadt-Coach über den Überraschungscoup. „Meine Mannschaft ist so kompakt aufgetreten wie noch nie in dieser Saison“, sagte Heimo Pfeifenberger, der sich vor allem bei seinem überragenden Tormann Thomas Vollnhofer bedankte. Die Niederösterreicher gaben damit auch den zehnten und letzten Platz an die Austria ab.
Altach rettet Remis gegen Ried
Aufsteiger Altach rettete dank einem sehenswerten Last-Minute-Treffer von Louis Ngwat-Mahop ein 2:2-Heimremis gegen Ried. Die Gäste aus Oberösterreich waren trotz der frühen Gelb-Roten Karte für Thomas Murg (32.) lange Zeit auf dem besten Weg gewesen, den ersten Sieg seit der Auftaktrunde zu feiern. Beide Trainer waren nach der Partie unzufrieden.
„Jetzt muss die Lernzeit auch mal vorbei sein, so hart müssen wir zu uns sein“, meinte Altach-Trainer Damir Canadi angesichts von zwei Gegentoren in Überzahl. „Man kann es sich nicht schwieriger machen, als wir das momentan tun“, beklagte Rieds Chefcoach Oliver Glasner.
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