Themenüberblick

Auswärtssieg für Hofmann und Co.

Eine Woche nach der Heimniederlage gegen Salzburg hat Rapid gleich wieder in die Erfolgsspur gefunden. Die Hütteldorfer kamen bei der SV Ried am Sonntag zu einem hart erkämpften 2:1 und setzten sich wieder an die dritte Tabellenposition. Die Innviertler dagegen vergaben nicht nur eine 1:0-Führung, sondern auch die Chance, sich mit dem zweiten Sieg in Serie aus dem Tabellenkeller zu lösen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Oliver Kragl brachte Ried unmittelbar vor der Pause (45.+1) durch ein Freistoßtor in Führung. Der Slowene Robert Beric mit seinem siebenten Saisontor (52.) und Innenverteidiger Mario Sonnleitner (59.) per Kopf sorgten mit einem grün-weißen Doppelschlag dafür, dass sich Rapid auch im vierten Duell mit den Riedern in Serie durchsetzte. Eine für die Wiener durchaus auch sentimentale Abrissparty-Woche rund um das Hanappi-Stadion fand so einen sportlich erfreulichen Abschluss.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das 2:1 von Mario Sonnleitner sollte die Entscheidung bringen

Hofmann vergibt erste Riesenchance

Nach einer ersten Phase des viel zitierten Abtastens war es Kapitän Steffen Hofmann, der Rapid im Innviertel in der achten Minute in Führung hätte bringen können - eigentlich müssen. Denn nach einer Flanke von Louis Schaub, die Robert Beric verfehlte, fiel dem Deutschen der Ball am Fünfer direkt vor die Füße. Hofmann schoss völlig unbedrängt an die Latte und jagte auch noch den Nachschuss weit über das Tor. Die Rieder Hintermannschaft konnte tief durchatmen, in der Offensive kam von den Gastgebern vorerst wenig.

Überhaupt präsentierte sich das erste von zwei Sonntagsspielen zunächst eher zerfahren und mäßig attraktiv. Harte Zweikämpfe im Mittelfeld, die eine oder andere Rauchwolke aus dem Rapid-Fansektor und viele Fehlpässe prägten das Geschehen. Obwohl beide Teams in dieser Saison noch keine Nullnummer zu Buche stehen hatten, roch es in diesem Duell bis dahin nicht gerade nach einem Tor. Ein Weitschuss von Stephan Schwab (35.), der das Rieder Gehäuse klar verfehlte, gehörte zu den Höhepunkten. Spielerische Magerkost war angesagt.

Direkter Freistoß bringt Rieder Führung

Der unmittelbar davor eingewechselte Patrick Möschl (41.) war der einzige Rieder „Wikinger“, der Rapid-Goalie Jan Novota mit einem Direktschuss ansatzweise prüfte. Ansonsten konnte es nach dem Seitenwechsel nur besser werden - dachten sich viele Rieder Fans und wurden für ihre Geduld dann doch noch vor der Pause belohnt. Ein direkter Freistoß aus etwa 25 Metern Entfernung und zentraler Position sollte die letzte Aktion der ersten Hälfte werden. Kragl zog mit dem linken Innenrist ab, zirkelte den Ball knapp über die Köpfe in der Rapid-Mauer und bezwang Novota zum überraschenden 1:0 (45.+1).

Unhaltbar war der Schuss mit Sicherheit nicht. Den Oberösterreichern war das herzlich egal, sie nahmen die Führung zum psychologisch perfekten Zwischenstand gerne mit in die Kabine. Die zweite Hälfte wurde sowohl von Glasner als auch von Barisic mit personell unveränderter Aufstellung in Angriff genommen. Als der aufgerückte Rapid-Verteidiger Mario Pavelic nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen über das Tor schoss (50.), deutete sich eine grün-weiße Drangperiode an. Nicht einmal zwei Minuten später war die Partie ausgeglichen.

Beric und Sonnleitner schlagen zu

Ein Eckball von Hofmann von links fand am Fünfer Christopher Dibons Stirn. Unmittelbar vor der Linie wurde der Kopfball noch von Beric abgefälscht, Gebauer wäre so oder so geschlagen gewesen. Das 1:1 (52.) verlieh dem Match neue Würze. Rapid spielte weiter nach vorne, und wieder sollte eine Standardsituation zum Erfolg führen. Diesmal war es ein Hofmann-Eckball von rechts, den abermals Dibon in Richtung Tor köpfelte. Sonnleitner warf sich an der zweiten Stange mit letztem Einsatz in den Ball und beförderte ihn so via Innenstange zum 2:1 (59.) über die Linie. Ried war konsterniert, das Spiel gedreht.

Steffen Hofmann (Rapid) und Denis Streker (Ried)

APA/Alois Furtner

Steffen Hofmann mit zwei Assists und einer überzeugenden Leistung in Ried

Mit lange Zeit untauglichen Mitteln versuchten die Hausherren, zurück in die Partie zu kommen. Erst in der 78. Minute war es Möschl, der Novota mit einem Weitschuss zur Faustabwehr zwang. Abgesehen davon fiel es dem starken Hofmann und seinen Nebenleuten nicht schwer, den Vorsprung in Richtung Schlusspfiff zu spielen.

Thomas Murg (87.) nahm das Rapid-Tor dann noch einmal mit einem direkten Freistoß ins Visier. Novota mit seiner besten Tat des Nachmittags drehte den gefährlich gezirkelten Schuss aber mit den Fingerspitzen über die Latte und hielt so den wichtigen „Dreier“ fest. Als Stefan Lainer (90.) im Rapid-Strafraum von Thomas Schrammel zu Fall gebracht wurde, hatten die Gäste in den Schlussminuten großes Glück, dass Referee Markus Hameter nicht auf Elfmeter für Ried entschied.

Harald Hofstetter, ORF.at

Stimmen zum Spiel:

Oliver Glasner (Ried-Trainer): „Eine sehr bittere Niederlage, vor allem weil sie durch zwei Eckbälle passiert ist. Wir haben gewusst, dass das eine Stärke von Rapid ist. Da waren wir unaufmerksam.“

Zum nicht gegebenen Elfmeter: „Das war ein ganz klarer Elfer, da kann es keine zwei Meinungen geben. Wenn ich das jetzt sehe, bin ich richtig sauer. Eine Gemeinheit, diesen Elfmeter nicht zu pfeifen. Der Freistoß zu unserem 1:0 war vielleicht ein bisschen strittig, aber der Elfer war ganz klar. Wir haben in der Defensive ganz wenig zugelassen, es war wieder ein Schritt nach vorne.“

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Wir haben die Standardsituationen immer wieder trainiert, das war letztes Jahr unsere Stärke. In dieser Saison noch nicht so oft, heute hat’s funktioniert. Insgesamt haben wir verdient gewonnen, weil wir mehr Aufwand betrieben haben. Was mir nicht so gefallen hat: Nach dem 2:1 haben wir einige Konterchancen liegenlassen, da hätten wir effizienter spielen müssen, um das Match vorzeitig zu entscheiden.“

Zum nicht gegebenen Elfmeter: „Ich kommentiere grundsätzliche keine Schiedsrichterentscheidungen in der Öffentlichkeit. Ich bin auch nicht immer sehr zufrieden, aber wir müssen es einfach hinnehmen.“

Tipico-Bundesliga, 11. Runde

Sonntag:

Ried - Rapid 1:2 (1:0)

Ried, Keine Sorgen Arena, 5.200 Zuschauer, SR Hameter

Torfolge:
1:0 (45.+1) Kragl (Freistoß)
1:1 (52.) Beric
1:2 (59.) Sonnleitner

Ried: Gebauer - Lainer, Janeczek, Pichler, Kragl (55./Burghuber) - Trauner (38./Möschl) - Walch (78./Perstaller), Elsneg, Streker, Murg - Thomalla

Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Petsos, Schwab - Schaub, S. Hofmann (82./Grahovac), F. Kainz (72./Schobesberger) - Beric (92./Prosenik)

Gelbe Karten: Janeczek, Lainer bzw. Beric, Petsos, F. Kainz

Die Besten: Janeczek, Kragl bzw. Schaub, Dibon

Links: