„Das ist brutal ärgerlich“
Christoph Kramer ist mit seinem spektakulären Eigentor zum 0:1 bei Borussia Dortmund am Sonntag ungewollt in den Mittelpunkt gerückt. Der kuriose Treffer aus mehr als 40 Metern ins eigene Tor in Minute 58 wird dem Mönchengladbach-Profi noch lange in Erinnerung bleiben. „Als ich sah, dass der Ball im Tor war, dachte ich: Große Scheiße“, kommentierte der Pechvogel nach der Partie seinen Fauxpas.
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Der Blick auf die TV-Bilder und der anschließende Interviewmarathon fielen dem 23-Jährigen sichtlich schwer: „Ich weiß nicht, ob jemand schon einmal so ein weites Eigentor geschossen hat. Das ist brutal ärgerlich.“ Es beendete die Serie von 18 Pflichtspielen ohne Niederlage der drittplatzierten Gladbacher, bei denen Martin Stranzl im Abwehrzentrum durchspielte.

GEPA/Witters/Uwe Speck
Sogar die Dortmunder Gegner fühlten mit Unglückrabe Kramer mit
Bei aller Freude über das erlösende Erfolgserlebnis nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge nahm sich auch BVB-Coach Jürgen Klopp nach dem Schlusspfiff Zeit für den traurigen Kramer. Auf dem Weg zurück von der bebenden Südtribüne sprach der BVB-Coach dem Verlierer des Abends Trost zu. „Das wird als Kuriosität in seinem Leben eine kleine Randnotiz bleiben. Ich halte ihn für einen außergewöhnlichen Kicker“, sagte Klopp.
Eindeutiges Chancenplus für BVB
Es passte ins Bild eines denkwürdigen Spiels, dass es auf diese Art und Weise entschieden wurde. Bereits bis zur Pause hatte sich der famos aufspielende kurzzeitige Tabellenletzte ein Plus von 15:0-Torschüssen erarbeitet, nach Schlusspfiff stand es nach Chancen 22:1 für den Vizemeister. Doch erst der verunglückte Rückpass von Kramer in der 58. Minute aus rund 44 Metern hinweg über den verdutzten Gladbacher Schlussmann Yann Sommer erlöste den BVB, der auf Rang 15 vorstieß.
„Die Mannschaft hat ein außergewöhnliches Spiel gemacht und lange überragend gespielt. Wir haben hochverdient gewonnen - das ist ein großartiges Gefühl. Wenn das der Dosenöffner gewesen sein soll, nehme ich das gerne hin und werde das später als Anekdote erzählen“, sagte Klopp. Schlechte Nachrichten gab es für ihn durch den Ausfall von Abwehrspieler Sokratis Papastathopoulos aber auch. Der griechische Teamspieler zog sich einen belastungsstabilen Wadenbeinbruch zu, wird aber trotzdem nur rund zweieinhalb Wochen ausfallen.
Deutsche Bundesliga, elfte Runde
Sonntag:
Dortmund - Mönchengladbach 1:0 (0:0)
Tor: Kramer (58./Eigentor)
Stranzl (Gladbach) spielte durch
Wolfsburg - Hamburger SV 2:0 (1:0)
Tore: Olic (28.), Hunt (64.)
Samstag:
Werder Bremen - Stuttgart 2:0 (1:0)
Tore: Prödl (30.), Bartels (57.)
Junuzovic und Prödl (Bremen) sowie Klein und Harnik (Stuttgart) spielen durch, Strebinger (Bremen) auf der Bank
Frankfurt - Bayern München 0:4 (0:1)
Tore: Müller (22.,64.,67.), Shaqiri (86.)
Alaba (Bayern) verletzt nicht im Kader
Hoffenheim - Köln 3:4 (3:3)
Tore: Szalai (2.), Firmino (39.,45.) bzw. Olkowski (5.,83.), Lehmann (13.), Ujah (35.)
Wimmer (Köln) spielte durch
Leverkusen - Mainz 0:0
Baumgartlinger (Mainz) spielte durch
Freiburg - Schalke 2:0 (1:0)
Tore: Günter (22.), Schmid (69.)
Fuchs (Schalke) auf der Bank
Augsburg - Paderborn 3:0 (1:0)
Tore: Werner (7.,47.), Callsen-Bracker (69.)
Manninger (Augsburg) auf der Bank
Freitag:
Hertha - Hannover 0:2 (0:1)
Tore: Briand (44.), Kiyotake (76.)
Almer (Hannover) auf der Bank
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