Internationale Pressestimmen
Wohlwollend-kritisch - so klang der Tenor der internationalen Presse nach Abschluss der XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi. Gelobt wurden vor allem die Organisation und Gastgeber Russland, im Fokus stand dabei die Rolle von Präsident Wladimir Putin. Laut „La Stampa“ gewann der Kreml-Chef die Spiele zweifach: „politisch und sportlich“. Kritik kam hingegen aus der Schweiz.
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Russland
„Komsomolskaja Prawda“: „Winterlich. Siegreich. Unser! Der Triumph der russischen Mannschaft als bestes Team im Medaillenspiegel beendet die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi.“
„MK“: „Olympia von Sotschi endete nach unserem Szenario.“
„Wedomosti“: „Russischer Charakter. Olympia in Sotschi ist mit einem Triumph für russische Athleten und Fans zu Ende gegangen.“
„Iswestija“: „Die Herren der Ringe. Russland verblüffte die Welt mit dem besten Medaillenspiegel.“
„Sport-Express“: „Spa-si-bo!!! Dank an unsere Sportler und Trainer für den sensationellen Sieg in der Nationenwertung.“
„Nowyje Iswestija“: „Sparschwein voll mit 33 Medaillen! Sensationeller Sieg des russischen Teams in der Nationalwertung.“
„Nowaja Gaseta“: „Das Glitzern der Medaillen.“
„Kommersant“: „Die Spiele in Sotschi machten sich bezahlt. Russland wieder wichtigste Sportnation der Welt.“
Italien
„La Gazzetta dello Sport“: „Ein imperialer russischer Gruß: Auf Wiedersehen in Südkorea! Die Schlusszeremonie war geprägt von der großen Kultur des Gastgeberlandes, das, wie die Organisatoren voller Stolz sagen, jede Herausforderung annehmen kann.“
„La Stampa“: „Wladimir Putin gewinnt die Olympischen Spiele zweifach, politisch und sportlich. Die Investitionen haben sich ausgezahlt, der Kraftakt hat Früchte getragen, und das auch auf dem sportlichen Feld. Nach 26 Jahren ist Russland im Medaillenspiegel wieder spitze.“
„La Repubblica“: „Die Spiele sind vorüber, der Bühnenvorhang ist gefallen: Eine Schlusszeremonie zwischen Kunst und Poesie, Russland fühlt sich ganz oben auf dem Dach der Welt. Diese Olympischen Spiele haben Rekordzahlen gebracht, aber sie waren ‚vakuumverpackt‘.“
„Corriere della Sera“: „Die Schlusszeremonie lieferte ein geniales selbstironisches Schmuckstück mit den fünf olympischen Ringen, von denen sich einer nicht öffnen wollte. Und Gastgeber Russland setzt einen triumphalen Schlusspunkt mit dem Dreifachsieg im Langlauf.“
Frankreich
„Le Monde“: „Sotschi 2014 hat als Neuerung die Winterspiele an einem Badeort eingeführt.“
„Liberation“: „Russland hatte in organisatorischer Hinsicht Erfolg mit seinen Spielen, alle Delegationen bemühten sich um Lobeshymnen.“
„Le Figaro“: „Doppelerfolg für Russland. Als Erster im Medaillenspiegel hat das Land die Spiele in Schönheit beendet, die ungeachtet der Befürchtungen reibungslos abliefen.“
Schweiz
„Neue Zürcher Zeitung“: „Die Spiele in Sotschi waren perfekt organisiert, hatten aber keine Seele. (...) Russischer Stolz und Zweifel an der Nachhaltigkeit der Spiele.“
„Tages-Anzeiger“: „Olympia, Sport und Politik lassen sich nicht trennen. Das zeigte sich in Russland. (...) Die enge Verbindung von Sport und Politik ist an den Spielen in Sotschi besonders deutlich geworden.“
„Basler Zeitung“: „Es waren Putins perfekt inszenierte Spiele. Das hatte seinen Preis: 50,8 Milliarden Dollar soll die Veranstaltung am Schwarzen Meer zwischen Palmen und Schnee gekostet haben, das ist mehr als bei allen 21 bisherigen Winterspielen zusammen.“
Deutschland
„Berliner Morgenpost“: „Und der Sieger heißt: Russland. Künstlicher wirkten Olympische Spiele noch nie, und doch sind sie ein Erfolg für die Gastgeber. Olympia war ein voller Erfolg - vor allem für Putin. Russlands Staatspräsident nutzte die Olympischen Winterspiele geschickt für seine Zwecke. Seine Umfragewerte steigen. Das IOC dagegen gab eine schlechte Figur ab - ebenso wie die deutsche Mannschaft.“
"Frankfurter Rundschau“ zum Dopingfall von Dürr: „Schwarzer Sonntag für die Österreicher. Das österreichische Olympiateam wird acht Jahre nach dem Skandal von Turin erneut von einem Dopingfall erschüttert. Als erstem Athleten bei den Spielen in Sotschi wurde dem Skilangläufer Johannes Dürr die Einnahme des Blutdopingmittels EPO nachgewiesen - damit setzt sich eine österreichische Dopingtradition bei Winterspielen fort.“
„Stuttgarter Zeitung“ zum Dopingfall von Dürr: „Wieder ein Österreicher. Der Skilangläufer Johannes Dürr wird positiv auf EPO getestet. Sein Fall erinnert an dunkle Olympiakapitel.“
„Süddeutsche Zeitung“: „‚Russland hat geliefert‘ - IOC-Chef Bach lobt zum Abschluss die Spiele-Gastgeber.“
Zum Dopingfall von Dürr: „Joe und die alten Geister - Österreichs Langläufer Dürr wird mit dem Dopingklassiker EPO erwischt.“
Tschechien
„MF Dnes“: „Es wurde mit Kritik gerechnet, aber stattdessen wird Olympia in Sotschi von Lob überrollt. Die Sportler bewerten die Spiele als mit die besten der letzten Jahre.“
„Lidove Noviny“: „Die gute Nachricht ist, dass sich die ersten alarmistischen Vorhersagen nicht bewahrheitet haben. Obwohl die Bilder der Ringpanne zu Beginn um die Welt gegangen sind, verliefen die Spiele ohne größere Verwicklungen. Die schlechte Nachricht: Zu den Ereignissen in der Ukraine hat Wladimir Putin bisher geschwiegen und seine Aufmerksamkeit ganz den Olympischen Spielen gewidmet.“
„Hospodarske Noviny“: „Zu Beginn der Olympischen Spiele in Sotschi hat Wladimir Putin erklärt, dass die Welt im Fernsehen ein neues Russland, dessen neues Antlitz und dessen neue Möglichkeiten zu sehen bekommt. (...) Dieser Traum kann nach Meinung Putins nur dank ihm selbst Wirklichkeit werden.“
Bulgarien
„Monitor“: „Russland gewann sein Gastgeberolympia.“
„Sega“: „Vorbehaltloser Triumph für Russland beim Medaillenspiegel. Das russische Olympiateam erfüllte den inoffiziellen Auftrag des Präsidenten Wladimir Putin.“
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