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Jansrud dominiert auf verkürzter Strecke

Kjetil Jansrud hat im Abschlusstraining für die Abfahrt in Wengen am Donnerstag die Bestzeit markiert. Der Norweger, im Gesamtweltcup erster Verfolger des Salzburger Leaders Marcel Hirscher, war auf der wegen Windes verkürzten Strecke in 1:49,07 Minuten klar der Schnellste. Aber auch die ÖSV-Herren präsentierten sich bei der Generalprobe stark.

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Olympiasieger Matthias Mayer ließ seiner Dienstag-Trainingsbestzeit am Donnerstag 0,49 Sekunden hinter Jansrud Platz zwei folgen. Die Hoffnungen der Schweizer Hausherren sind durch Rang drei von Carlo Janka gewachsen. Der Salzburger Georg Streitberger als Vierter und der Kärntner Max Franz als Sechster rundeten das starke ÖSV-Ergebnis ab. Der Salzburger Mitfavorit Hannes Reichelt ließ das Training wegen einer Verkühlung aus.

Programmänderungen gab es wegen des prognostizierten Schneefalls am Wochenende. Die Weltcup-Abfahrt wurde deshalb von Samstag auf Sonntag (13.00 Uhr) verschoben. Am Samstag (10.30 bzw. 13.30 Uhr) geht der Slalom in Szene. Den Lauberhorn-Auftakt macht am Freitag die Kombination (10.30 bzw. 14.00 Uhr). Alle Rennen sind live in ORF eins und im Livestream zu sehen.

Matthias Mayer

GEPA/Mario Kneisl

Mayer ist Österreichs heißestes Eisen in der Lauberhornabfahrt am Sonntag

„Mayer unten schneller als ich“

„Natürlich bin ich mit dieser Fahrt zufrieden. Aber Mayer war im unteren Teil noch ein bisschen schneller als ich“, meinte Jansrud, der die Favoritenrolle für Sonntag an den Olympiasieger weitergeben wollte. Jansruds Stärke in der Kombi sei aktuell schwer einzuschätzen. „In der Abfahrt bin ich stark. Aber ich hab keine Ahnung, wie es im Slalom läuft“, sagte Jansrud, der für den ersten norwegischen Wengen-Sieg seit 2003 sorgen möchte. Damals hatte Kjetil Andre Aamodt die Kombi für sich entschieden. Im Gesamtweltcup hat Jansrud aktuell 212 Punkte Rückstand auf Titelverteidiger Hirscher.

Mayer hatte das Lauberhorn auch im zweiten Training gut im Griff. „Es war eine ganz gute Fahrt. Bis zur Minschkante hatte ich ein paar Fehler, danach hat fast alles geklappt“, meinte der 24-Jährige. Dass die Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg der ÖSV-Abfahrer vor allem auf seinen Schultern ruhen, bereitet Mayer kein Kopfzerbrechen. „Druck hat doch jeder Sportler. Unsere Formkurven zeigen deutlich nach oben. Ich persönlich komme immer besser ins Fahren und will das jetzt bei den Klassikern in den Rennen umsetzen“, meinte Mayer vor den Saisonhöhepunkten in Wengen, Kitzbühel und der WM in Vail/Beaver Creek gelassen.

Streitberger im Aufwärtstrend

Ein überraschender Schritt vorwärts ist Streitberger gelungen. „Das war die erste Fahrt in dieser Saison, mit der ich zufrieden sein kann. Ich habe extrem viel probiert in den vergangenen Wochen, was normal nie gut ist. Aber scheinbar hab ich dabei etwas Wichtiges gefunden“, meinte Streitberger erfreut. „Wenn du Vertrauen ins Material und in die Abstimmung hast, dann funktioniert es auch skitechnisch besser. Das ist wie eine Kettenreaktion“, so Streitberger.

Auch Franz fühlt sich bereit für Sonntag. Der Kärntner hat sich am Donnerstag besonders auf die Schlüsselstellen Brüggli-S und Ziel-S konzentriert. „Ich hab beides gut erwischt, auf dieser Fahrt kann ich aufbauen“, erklärte Franz. Ob Streitberger und Franz auch in der Kombi starten, ließ die ÖSV-Spitze offen. Die endgültige Nominierung des Teams erfolgt im Laufe des Donnerstags. Fix sind aber die Starts von Romed Baumann, Matthias Mayer, Otmar Striedinger und Vincent Kriechmayr.

Miller „nicht in Rennverfassung“

Bode Miller wird sein Renncomeback im alpinen Skiweltcup nicht in Wengen geben. Der US-Amerikaner hat auf dem Lauberhorn knapp acht Wochen nach seiner Rückenoperation beide Abfahrtstrainings absolviert, verzichtet aber auf die Teilnahmen an der Kombination und in der Abfahrt. „Ich bin definitiv noch nicht in Rennverfassung. Das muss ich akzeptieren“, stellte der 37-Jährige, der dafür im Rahmen der Kombi als Abfahrtsvorläufer noch einmal starten wird, fest.

Miller hat seit März 2014 kein Weltcup-Rennen mehr bestritten. Der Olympiasieger und vierfache Weltmeister wird somit sein Renncomeback möglicherweise in der kommenden Woche in Kitzbühel bestreiten. Millers großes Ziel ist die Teilnahme an der in zweieinhalb Wochen beginnenden Heim-WM in Vail/Beaver Creek.

Herren-Abfahrt in Wengen

Zweites Training am Donnerstag:
1. Kjetil Jansrud NOR 1:49,07
2. Matthias Mayer AUT + 0,45
3. Carlo Janka SUI 0,96
4. Georg Streitberger AUT 0,98
5. Dominik Paris ITA 1,05
6. Max Franz AUT 1,29
7. Tobias Stechert GER 1,30
8. Peter Fill ITA 1,36
9. Patrick Küng SUI 1,40
10. Adrien Theaux FRA 1,42
11. Rok Perko SLO 1,50
12. Ondrej Bank CZE 1,64
13. Mattia Casse ITA 1,68
14. Bostjan Kline SLO 1,84
. David Poisson FRA 1,84
16. Kosi Klemen SLO 1,88
17. Vincent Kriechmayr AUT 1,91
18. Johan Clarey FRA 1,93
19. Jared Goldberg USA 2,00
. Ted Ligety USA 2,00
27. Otmar Striedinger AUT 2,19
42. Klaus Kröll AUT 2,87
44. Bode Miller USA 2,91
51. Florian Scheiber AUT 3,52
53. Romed Baumann AUT 3,60
Nicht am Start: Hannes Reichelt (AUT), Sandro Viletta (ITA)

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