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Sieg trotz Durchhängern nie in Gefahr

Das erste Etappenziel in Katar ist erreicht: Mit einem sicheren 38:26-Erfolg über den Iran zog Österreich am Mittwoch erstmals ins WM-Achtelfinale ein. Nach drei engen Vorrundenspielen gegen Kroatien (30:32), Bosnien (23:21) und Tunesien (25:25) war der zweite Sieg letztlich nie in Gefahr. Bereits vor ihrem letzten Match in der Gruppe B ist der ÖHB-Auswahl ein Top-Vier-Platz nicht mehr zu nehmen.

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Im Duell mit Mazedonien geht es für Österreich am Freitag (17.00 Uhr, live in ORF Sport +, Übertragungsbeginn 16.50 Uhr) um Rang zwei hinter Kroatien. Der zweifache Olympiasieger gewann gegen die Mazedonier mit 29:26. Tunesien schlug Bosnien und Herzegowina 27:24.

Blitzstart gegen schwache Iraner

Mehr als 200 Zuschauer hatten sich am Nachmittag (Ortszeit) nicht in die Arena Ali Bin Hamad Al-Attiyah mit 7.700 Plätzen verirrt. Die 30 österreichischen Schlachtenbummler unter ihnen sahen dafür einen perfekten Start ihrer Mannschaft. 45 Sekunden nach Spielbeginn hatten Maximilian Hermann vom rechten Rückraum und Linksaußen Raul Santos im Gegenstoß auf 2:0 gestellt. Dieselben ÖHB-Akteure erhöhten schnell auf 4:1 (3.). Torhüter Nikola Marinovic präsentierte sich in seinem 150. Länderspiel ebenfalls von Beginn an in Hochform.

Raul Santos

ÖHB/EXPA/Sebastian Pucher

Der flinke Raul Santos war in der Anfangsphase von den Iranern nicht zu halten

Drei freie Würfe und zwei Siebenmeter parierte Marinovic in den ersten zehn Minuten. Die aggressive Sechs-null-Deckung vor ihm stand ebenfalls sicher. Vom Iran kam wenig bis gar nichts. Der Dritte der Asienmeisterschaften 2014 produzierte zahlreiche technische Fehler. Körperlich machten die Iraner im vierten Gruppenspiel innerhalb von sechs Tagen nicht mehr den fittesten Eindruck. Beim 10:3 nach zehn Minuten hielt der pfeilschnelle Santos schon bei fünf Treffern. Als sein Pendant auf der rechten Seite, Robert Weber, einen Gegenstoß zum 13:5 (16.) versenkte, war die Partie eigentlich schon gelaufen.

ÖHB-Team schaltet Gang zurück

Johannesson brachte mit Dominik Ascherbauer (links) und Marian Klopcic (rechts) frische Kräfte, gönnte Weber wie Santos eine Pause. Marinovic hielt weiter, was zu halten war. Insgesamt schalteten die Österreicher gegen bis dahin sehr schwache Iraner aber einen Gang zurück. 15:7 (24.) war dennoch ein mehr als beruhigender Vorsprung. Das Niveau des Spiels nahm nun rapide ab, genauso wie die Konzentration in den rot-weiß-roten Reihen. Bis zur Pause kämpften sich die Iraner immerhin noch auf 13:18 heran.

Nikola Marinovic und Patrekur Johanesson

APA/EPA/Gjorgji Licovski

Goalie Nikola Marinovic hielt auch im vierten WM-Spiel viele wichtige Bälle

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der Durchhänger aus österreichischer Sicht bis zum 18:15 (32.) und 20:17 (36.) fort. Danach besann man sich wieder seiner offensichtlichen Überlegenheit. Santos stellte im Konter auf 22:17 (38.) - wenige Augenblicke davor war ihm bei einem Siebenmeterversuch ein kurioser Fehler unterlaufen, als dem sonst ballsicheren Flügel die „Kugel“ beim Ausholen aus der Hand rutschte. Viktor Szilagyi traf zum 23:18 (40.), er und Vitas Ziura nahmen die nur vorübergehend heikle Phase auf ihre erfahrenen Schultern.

Finish wieder klare Sache

Marinovic blieb der sichere Rückhalt für eine oft schlampig agierende österreichische Mannschaft. Schlechten Phasen folgten zum Glück auch immer wieder starke Aktionen von Ziura im Angriff. Als Lucas Mayer zum 26:21 (44.) traf, war Johannesson an der Seitenlinie wieder etwas besänftigt. Dem iranischen Team ging nun endgültig die Luft aus. Ziura und Szilagyi führten den Favoriten bis zur 50. Minute zu einer 32:23-Führung. Das sollte für die Schlussphase locker reichen. Die Jungen Bilyk, Klopcic und Ascherbauer brachten den Vorsprung an der Seite von Szilagyi und Mayer sicher über die Zeit. Der Aufstieg war damit geschafft.

Harald Hofstetter, ORF.at, aus Doha

Handball-WM, Gruppe B

Mittwoch:

Österreich - Iran 38:26 (18:13)

Doha, Al Sadd-Halle, 300 Zuschauer

Beste Werfer: Santos 8, Weber 6, Mayer 5 bzw. S. Esteki 7

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