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Fotofinish mit Happy End für Österreich

Nur Minuten nachdem Thomas Zangerl im Halbfinale gestürzt und mit dem Akja abtransportiert worden ist, hat sich seine Teamkollegin Andrea Limbacher zum Ausklang der WM auf dem Kreischberg in einem Fotofinish gegen die Französin Ophelie David durchgesetzt und mit Skicross-Gold für einen Freudentaumel im ÖSV-Team gesorgt.

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Limbacher hatte sich nach einem Kreuzbandriss zurückgekämpft und sich in dieser Saison mit Topleistungen noch zurückgehalten, bei der Heim-WM ging ihr aber alles auf. Im Finale verwies die 25-Jährige die favorisierten David (Weltmeisterin 2007) und Titelverteidigerin Fanny Smith aus der Schweiz auf die Plätze zwei und drei.

Mit der Hand vorne

Die Oberösterreicherin musste bange Minuten im Ziel warten, ehe Gold feststand. Im Finish spürte sie David näherkommen. „Im Zieleinlauf habe ich mich gestreckt, wie es gerade irgendwie geht, und es hat sich ausgezahlt“, kommentierte Limbacher die Entscheidung. „Es war echt saugeil.“ Die 25-Jährige bewies regelrecht Fingerspitzengefühl, denn mit der Hand lag sie knapp, aber doch vorne.

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Millimeter entschieden im Damen-Finale über Gold und Silber

„Es ist unbeschreiblich, den Tag werde ich sicher nie vergessen“, sagte Limbacher, die bisher zwei Weltcup-Siege gefeiert hat, im ORF-Interview. Die Saison verlief nicht wunschgemäß, aber sie verlor die Geduld nicht. „Ich habe gewusst, dass ich es drauf habe. Und darauf habe ich in der letzten Zeit vertraut. Ich habe mir gedacht, das Glück muss jetzt einfach auf meiner Seite sein, und es war auch da.“

Im Wechselbad der Gefühle

Die sportliche Leiterin Sabine Wittner schossen nach dem Zangerl-Sturz und der Goldfahrt von Limbacher Tränen in die Augen. „Es berührt mich total, ich hoffe, dass es ‚Zäng‘ gut geht. Andrea kommt auch von einer langen Verletzung zurück und macht dann Gold. Und so souverän, wie sie heute gefahren ist. Das ist ein Hammer. Wir sind überglücklich“, sagte Wittner mit tränenerstickter Stimme.

Es war das dritte Skicross-Gold für Österreich, 2005 in Ruka hatte Karin Huttary gewonnen, 2009 in Inawashiro Andreas Matt. Zweitbeste ÖSV-Dame war Christina Staudinger, die im Viertelfinale ausschied, auf Platz elf. Katrin Ofner wurde nach ihrem Achtelfinal-Out als 17. klassiert. Für Österreich gab es damit sechs Medaillen bei der ersten gemeinsamen WM der Snowboarder und Skifreestyler, jeweils zwei in Gold, Silber und Bronze.

WM auf dem Kreischberg

Skicross Damen:
1. Andrea Limbacher AUT
2. Ophelie David FRA
3. Fanny Smith SUI
4. Julia Eichinger GER
5. Heidi Zacher GER
6. Nikol Kucerova CZE
11. Christina Staudinger AUT
17. Katrin Ofner AUT

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