Salzburg überrascht
Der vermeintliche Transfer von Red-Bull-Salzburg-Stürmer Nils Quaschner zum Schwesternclub nach Leipzig kommt vorerst nicht zustande. Der 20-jährige Deutsche wurde offenbar konzernintern zu oft zwischen den „Bullen“-Teams herumgeschoben. Ein entsprechendes Schreiben der FIFA könnte damit künftig die bisher übliche Praxis erschweren.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Der junge Stürmer war in dieser Saison bereits für Salzburg und mittels Kooperationsvereinbarung auch beim Red-Bull-Zweitclub FC Liefering in der zweiten Leistungsstufe (Erste Liga) im Einsatz. Entsprechend den ÖFB-Regularien war der Spieler nur für Salzburg registriert, die FIFA sieht das aber offenbar anders und zählte Einsätze bei zwei Vereinen. Da der Weltverband Einsätze bei drei Clubs während einer Saison verbietet, hätte der Transfer zwar vollzogen werden können, allerdings hätte Quaschner in Leipzig nicht eingesetzt werden dürfen.

GEPA/Felix Roittner
Salzburg-Kapitän Soriano (li.) im Test gegen Leipzigs New-York-Leihgabe Miazga
Rangnick: „Für uns völlig unerwartet“
Die Deutsche Fußballliga (DFL) hat RB Leipzig am Dienstag ein Schreiben der FIFA mit entsprechendem Inhalt mitgeteilt: „Aufgrund des Umstandes, dass der betreffende Spieler in der laufenden Spielzeit 2014/2015 bereits für zwei verschiedene Vereine an offiziellen Spielen teilgenommen hat, scheint er während der laufenden Spielzeit 2014/2015 zwar für Ihren Mitgliedsverein RB Leipzig registriert werden zu können, jedoch nicht spielberechtigt zu sein“, wird in einer Presseaussendung von RB Salzburg aus dem Schreiben zitiert.
Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick äußerte sich überrascht über diese Sichtweise. „Das uns von der FIFA zugesandte Schreiben kam für uns völlig unerwartet. Wir haben aktuell in Salzburg und Liefering 18 Kooperationsspieler, die für beide Vereine einsatzberechtigt sind, einer davon war Nils Quaschner. Gemäß den Regularien des ÖFB ist dies zulässig und hat nichts mit der Spielberechtigung im Sinne der FIFA-Regularien zu tun. RB Leipzig wäre ganz klar und für jedermann nachvollziehbar der zweite Verein in dieser Saison, für den Nils Quaschner spielberechtigt wäre. Aus diesem Grund ist das Schreiben der FIFA für uns nicht nachvollziehbar“, erklärte Rangnick.
Interner Spielerbasar
Man werde den Sachverhalt juristisch prüfen, allerdings werde das einige Wochen in Anspruch nehmen, so Rangnick. Daher bleibt Quaschner vorerst bei RB Salzburg und wird am Mittwoch ins Mannschaftstraining einsteigen. Gleich vier Spieler (Georg Teigl, Thomas Dähne, Stefan Hierländer und Quaschner) kamen in den 18 Monaten aus Salzburg nach Leipzig. Dafür gingen zwei Spieler (der 19-jährige Stürmer Smail Prevljak und der ebenfalls 19-jährige Tormann Fabian Bredlow) im letzten Sommer in die andere Richtung, sie spielen beim FC Liefering.
Beim bosnischen Stürmer Prevljak hatte die FIFA nicht eingegriffen. Er durfte in dieser Spielzeit für den FC Liefering auflaufen, obwohl er bereits für RB Leipzig und Red Bull Salzburg Pflichtspiele bestritten hatte. Seit Sonntag weilt außerdem auch Matthew Miazga von New York Red Bulls im Trainingslager der Red-Bull-Clubs in Doha.
Der 19-jährige US-Verteidiger ist typisch für das Fußballkonzept der „Bullen“. Mit 13 Jahren wurde er in der amerikanischen Red-Bull-Akademie aufgenommen. 2013 gab er sein Debüt in der Major League Soccer. Miazga ist aktueller US-Jugendteamspieler und ist mit 1,91 Meter ein robuster Abwehrspieler. Am Dienstag spielte er im historischen ersten Spiel (3:3) der Red-Bull-Clubs um sein „Leiberl“ bei Leipzig. Oder vielleicht doch bei Salzburg oder Liefering oder New York, wenn ihn die Deutschen nicht brauchen.
Links: