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„Ich will eine Medaille“

Gregor Schlierenzauer hat schon deutlich bessere Zeiten erlebt. Beim früheren Seriensieger ist Sand im Getriebe, bei den nordischen Weltmeisterschaften in Falun zählt er sich nicht zu den Favoriten. Abschreiben will er sich deswegen aber nicht lassen. „Sag niemals nie. Ich bin konkurrenzfähig, habe ein Set-up, mit dem ich schon gewonnen habe“, sagte der sechsfache Weltmeister.

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Die wettkampffreie Woche für die ÖSV-Skispringer im Vorfeld der am Mittwoch eröffneten Titelkämpfe sah der Tiroler mit gemischten Gefühlen. „Ich wäre lieber in Topform und würde überall hinfliegen“, so Schlierenzauer. Doch anstatt sich am vergangenen Wochenende mit den Besten beim Skifliegen in Vikersund zu messen („Beim Zuschauen fing die Gefühlswelt zu sprudeln an“), legte er mit Cheftrainer Heinz Kuttin in Villach schon die zweite Sonderschicht innerhalb weniger Wochen ein.

Weiter Probleme mit dem Anlauf

Das Ringen um den optimalen Anlauf und das Wiederfinden des Gefühls für den bestmöglichen Sprung fordern den 25-Jährigen mehr, als ihm lieb ist. Das Problem liegt weiterhin im Anlauf. „Es ist die Balance und wie man rausspringt“, erklärte Schlierenzauer. „Da arbeite ich schon seit drei Jahren an gewissen Details, es braucht Zeit, um Erfahrung zu sammeln, was für mich richtig ist.“

Gregor Schlierenzauer beim Dehnen

GEPA/Matic Klansek

Schlierenzauer arbeitet noch an seiner Form

Gepaart mit den Umstellungen wegen engeren Anzügen und dem seit Sommer verwendeten neuen Bindungssystem könne der Schuss dann schon einmal nach hinten losgehen, sagte der Weltmeister von 2011 und WM-Zweite von 2013. Vor der WM hat er wie seine Kollegen auch im Materialbereich intensiv gearbeitet, bei Schuhen, Ski, Bindung und Anzügen. Die Bedeutung dieser Bausteine verschiebe sich je nach Technik des Athleten, erläuterte Schlierenzauer. „Darum braucht man die besten Betreuer, um da eine Tendenz zu erkennen.“ Kuttin könne ihm definitiv weiterhelfen, bekräftigte der zweifache Weltcup-Gesamtsieger.

Nachdem es im Sommer „teilweise fast zu gut“ geklappt habe, seien im Winter in der Eisspur gleich Probleme aufgetreten, sagte Schlierenzauer. „Und da war seither noch nicht genug Zeit da, um ein richtiges Konzept aufzubauen.“

„Wir reden vom Gewinnen“

Ein Aha-Erlebnis blieb dem erfolgreichsten aktiven nordischen Athleten des ÖSV (sechs WM-Goldmedaillen) auch in Villach noch versagt. Die Sprünge von der Normalschanze hätten „ganz gut“ geklappt, sagte er. „Wir haben gut gearbeitet, aber ich bin noch nicht da, wo ich hingehöre.“ Trotz aller Rückschläge zählt Schlierenzauer auch aktuell zur Elite, gibt sich aber mit siebenten Plätzen nicht zufrieden. „Wir reden vom Gewinnen“, sagte er daher auch und nannte ein hochgestecktes WM-Ziel. „Ich will eine Medaille.“

Neuland für alle Springer

Neue Schanze, neues Glück? Er sei schon gespannt zu sehen, wie es auf einer Schanze funktioniere, die noch niemand kenne, sagte der Stubaier. „Das motiviert mich auch. Der Spitzensport wird im Kopf entschieden. Ich schreibe mich nicht ab, es ist immer alles möglich.“

Im Team von Kuttin fühlt sich Schlierenzauer sehr wohl. „Wir sind ein junges Team mit hungrigen Sportlern, das ist eine sehr lässige Situation“, betonte der mit 53 Siegen erfolgreichste Athlet im Weltcup. Er merke schon, dass Stefan Kraft und Michael Hayböck in speziellen Situationen auf ihn schauen. „Ich fühle mich auch verpflichtet, ihnen zu helfen, bei einer WM noch mehr.“

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