Sieg bei Wien-Debüt
Der Äthiopier Sisay Lemma hat am Sonntag bei seinem Vienna-City-Marathon-Debüt in einer Zeit von 2:07:31 Stunden gewonnen. Der im Vorjahr von seinem Landsmann Getu Feleke aufgestellte Streckenrekord war nicht in Gefahr, es war aber die drittbeste Zeit der Geschichte in Wien. Lemma siegte klar vor dem Kenianer Duncan Koech (2:12:14) und seinem Landsmann Siraj Gena (2:12:48).
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Bester Österreicher wurde Simon Lechleitner als Zwölfter. Der 35-jährige Tiroler blieb in 2:25:53 um nur elf Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit. Auch Lemma verpasste seine eigene Bestzeit von 2:07:06, die er am 23. Jänner in Dubai aufgestellt hatte, knapp.
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Zieleinlauf beim Wiener Heldenplatz
Der Äthiopier Sisay Lemma erreicht nach 2:07:31 Stunden als Erster das Ziel beim Wiener Heldenplatz.
Dennoch war Lemma äußerst zufrieden: „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich diesen Marathon gleich beim ersten Antreten gewonnen habe. Die Zuschauer haben mich super angefeuert. Die Strecke ist sehr gut, auch die Luft. Die Bedingungen waren heute auch sehr gut. Leider waren die Pacemaker nicht schnell genug, ich wollte 2:06:35 laufen. Ich komme nächstes Jahr wieder.“
Neuenschwander gewinnt Damen-Bewerb
Bei den Damen siegte Maja Neuenschwander. In 2:30:09 Stunden sorgte die 35-Jährige für den ersten Sieg einer Schweizerin in Wien. Am Ende musste sie aber noch zittern, weil ihr großer Vorsprung auf den letzten Kilometern kontinuierlich geschmolzen war. Als Zweite lief die Kenianerin Agnes Mutune auf dem Heldenplatz ein, die deutsche Vorjahressiegerin Anna Hahner landete auf Rang fünf.

APA/Herbert Neubauer
Neuenschwander triumphierte bei den Damen
Das Rennen begann bei Temperaturen um 13 Grad für die Männer alles andere als optimal, denn Vorjahressieger Feleke hatte nach zehn Kilometern nur noch einen der drei Pacemaker an seiner Seite. In der Topgruppe mit dabei waren Lemma, Beraki Beyene aus Eritrea und der kenianische Debütant Suleiman Simotwo. Der Vorjahresvierte Koech war bereits zurückgefallen, sollte später aber noch eine Rolle spielen.
Nach 45 Minuten fiel eine Vorentscheidung. Feleke konnte das Tempo nicht mehr mithalten, womit auch klar war, dass ein neuer Streckenrekord nicht mehr möglich ist, hatte zwischen dem 2014-Sieger und dem nächstbesten Athleten im Feld doch eine Lücke von mehr als zwei Minuten zwischen den Bestzeiten geklafft.
Feleke mit Oberschenkelproblemen out
Noch ein paar Kilometer vor dem Halbmarathon und in der Nähe des Athletenhotels bei Schönbrunn stieg Feleke wegen Oberschenkelproblemen aus. Und die Spitzengruppe war mit Lemma, Simotwo und dem „Hasen“ nur noch ein Trio. Die Halbmarathon-Durchgangszeit betrug 1:03:07 Stunden. Nach 26 Kilometern beendete der letzte Tempomacher frühzeitig sein Tagwerk, Lemma arbeitete sich entscheidende Meter Vorsprung heraus und lief schließlich solo ins Ziel.
Äthiopier Lemma gewinnt Vienna City Marathon
Der 32. Vienna City Marathon endete mit einem Sieg des Äthiopiers Sisay Lemma mit der drittschnellsten Zeit, die jemals in Wien gelaufen wurde. Favorit Getu Feleke musste das Rennen schon früh beenden.
Der Abstand zum hart kämpfenden und schließlich zweitplatzierten Koech betrug fast fünf Minuten, was eine Rekorddifferenz in der Bundeshauptstadt bedeutete. Es war übrigens der vierte Herren-Sieg für Äthiopien beim VCM, Rekordnation ist Kenia mit zwölf.
Lechleitner verlor nach dem Ausstieg von Roman Weger seinen Tempomacher früh, kämpfte sich aber ins Ziel, auch wenn er viel alleine laufen musste. „Es war genial zu laufen, super Atmosphäre. Der Wind hätte aber etwas schwächer sein dürfen. Ich bin sehr happy, dass ich mich durchgebissen habe. Ab Kilometer 30 haben mir die Kenianer ein bisschen geholfen.“
Pflügl muss aufgeben
Auch der im Vorfeld als bester Österreicher gehandelte Christian Pflügl kam nicht ins Ziel. Der 36-Jährige, im Vorjahr bester Österreicher (Elfter in 2:18:00), musste aufgeben. „Ich habe bei Kilometer 23 massive muskuläre Probleme bekommen, einen starken Krampf in der linken Wade. Ich habe mich noch bis Kilometer 29 durchgekämpft. Ich wollte das Rennen beenden, aber es ging nicht. Es tut mir irrsinnig leid, aber so ist eben der Marathon-Sport“, so der Oberösterreicher. Pflügl hatte eine neue persönliche Bestzeit (2:15:58) oder sogar das WM-Limit (2:15:00) für Peking angepeilt.
Enges Rennen bei den Damen
Bei den Frauen übernahm Titelverteidigerin Hahner von Beginn an die Führungsarbeit, mit dabei waren Neuenschwander, Mutune, die zweifache Wien-Siegerin Fate Tola (ETH) sowie die weiteren Kenianerinnen Caroline Chepkwony und Esther Chemtai, bei der Oper am Ring riss die Japanerin Noriko Higuchi ab.
Nach 15 Kilometern hatten Tola und Neuenschwander bereits ein paar Sekunden Vorsprung auf Hahner, die dieses Mal auf die Radbegleitung durch ihre Zwillingsschwester Lisa verzichten musste, weil diese verletzt ist.
„Viel Spaß und viele Eindrücke“
Neuenschwander erkämpfte sich einen leichten Vorsprung und lief auf neue persönliche Bestzeit zu, die stand bei 2:29:42, auch ein neuer Schweizer Rekord (2:27:44) war lange in Reichweite. Daraus wurde dann allerdings nichts, und am Ende wurde es noch richtig eng. Die Siegerzeit betrug 2:30:09, Zweite wurde Mutune (2:30:19), Dritte Chemtai (2:30:32), Vierte Chepkwony (2:30:36) und Fünfte Hahner (2:30:50), womit anders als bei den Männern die Top Fünf eng beisammen lagen.
„Es war ein Riesengenuss, ganz viel Spaß und viele Eindrücke. Mit dem Sieg habe ich mich erst ganz am Ende zu befassen begonnen. Auf den letzten zehn Kilometern ging es ans Eingemachte“, sagte Neuenschwander.
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