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„Wir spielen am Limit“

Atletico Madrid empfängt im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League am Dienstagabend Stadtrivale Real. Seit der Niederlage im CL-Endspiel der Vorsaison konnte Atletico alle vier direkten Duelle für sich entscheiden. Mit einem Heimerfolg gegen die „Königlichen“ wollen die „Matratzenmacher“ (Colchoneros) die endgültige Revanche einleiten.

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Atletico hat sich in der laufenden Saison zum Angstgegner für Rekordmeister Real gemausert: Niederlage im Supercup (0:1), Aus in der Copa del Rey (0:2 bzw. 2:2), zwei Niederlagen in der Primera Division (1:2 und 0:4). Die „Königlichen“ hatten seit dem Triumph im Champions-League-Finale im Elfmeterschießen nichts mehr zu holen gegen den Stadtrivalen.

Die Grundvoraussetzungen sind freilich völlig konträr: Mit einem Jahresetat von 550 Millionen Euro hat Real ein knapp fünfmal höheres Budget als die „Colchoneros“. Der Marktwert der Real-Stars wird mit über 700 Millionen Euro taxiert, der Atletico-Kader ist - zumindest laut dem Webportal Transfermarkt.de - nicht einmal die Hälfte wert.

Fernando Torres (Atletico Madrid)

APA/EPA/Victor Lerena

Atletico-Angreifer Torres: „Wir sind ein Team, das am Limit spielt“

Torres: Simeone als Schlüssel zum Erfolg

Geht es nach Fernando Torres, soll die zu Saisonbeginn gestartete Serie in den beiden Viertelfinal-Begegnungen trotzdem prolongiert werden. Der im Sommer zu seinem Jugendverein zurückgekehrte Angreifer sieht vor allem Trainer Diego Simeone verantwortlich für den Erfolgslauf gegen Real. „Es war sein Charakter als Spieler. Jetzt ist es sein Charakter als Trainer, der das Team immer weiter bringt. Er weiß um unsere Stärken und Schwächen. Am besten weiß er um unsere Schwächen, die wir mit unseren Qualitäten überspielen müssen.“

Dennoch müsse sein Team alles abrufen, um den Aufstieg ins Halbfinale zu schaffen. „Wir haben nicht die Optionen, die Real, Barcelona, Bayern oder Chelsea hat. Wir sind ein Team, das am Limit spielt“, betonte der 31-Jährige, der in der laufenden CL-Saison noch keine Treffer erzielte. Atletico-Kapitän Gabi gab sich überzeugt, den Lauf fortsetzen zu können. „Nach dem jahrelangen Fluch (bis 2013 war Atletico 14 Jahre lang ohne Sieg geblieben, Anm.) wissen die Real-Spieler nun, dass wir sie jederzeit schlagen können.“

Cristiano Ronaldo (Real) bei einem Freistoß

APA/EPA/Alberto Martin

Tormaschine Ronaldo erzielte in 43 Pflichtspielen 49 Treffer für Real

Real setzt auf Dauertorjäger Ronaldo

„Wir sollten nicht dieselben Fehler begehen, die wir in den letzten Duellen gemacht haben“, forderte demnach auch Real-Abwehrchef Pepe. Sein Nebenmann Sergio Ramos forderte: „Wir müssen vor dem Tor effektiv sein, unsere Chancen nutzen und so wenige Fehler wie möglich machen, denn in Spielen wie diesen ist kaum Platz für Fehler.“ Schlüssel zum Aufstieg könnte einmal mehr Cristiano Ronaldo sein. Der Portugiese weist mit 49 Toren in 43 Pflichtspielen in der laufenden Saison eine geradezu beängstigende Quote auf.

Auch Real-Trainer Carlo Ancelotti gibt sich betont zuversichtlich. Die letzten vier Niederlagen hat er abgehakt - insbesondere die 0:4-Abfuhr im Vincente Calderon. „Das Spiel wird ganz anders als jenes im Februar. Wir sind jetzt frisch und können mit viel Tempo und Intensität spielen.“ Ancelottis Hauptaugenmerk gilt den taktischen Finten von Atletico-Coach Simeone. „Er ist einer der besten Trainer der Welt, es ist eine Ehre für mich, gegen ihn anzutreten. Aber auch ein Problem“, gab der Italiener offen zu.

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