Hütteldorfer klar auf CL-Kurs
Rapid hat am Sonntag zum Abschluss der 32. Bundesliga-Runde die Weichen auf Platz zwei und die damit verbundene Möglichkeit zur CL-Qualifikation gestellt. Die Hütteldorfer setzten sich bei Cashpoint Altach nach 0:1-Rückstand noch mit 3:1 durch und liegen in der Tabelle nun vier Punkte vor Puntigamer Sturm Graz. Die Vorarlberger haben als Vierter einen Rückstand von fünf Zählern.
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Für Rapid sah es lange Zeit nicht gut aus, denn Altach lag durch ein Tor von Felix Roth (25.) bis wenige Minuten vor Schluss in Führung. In der Rapid-Viertelstunde setzten die Hütteldorfer aber zu einem fulminanten Comeback an. Torjäger Robert Beric drehte mit seinen Saisontoren 21 und 22 die Partie. Philipp Schobesberger sorgte in der 90. Minute für den Endstand und besiegelte damit endgültig die erste Bundesliga-Heimniederlage der Altacher nach neun Siegen in Serie.

GEPA/Oliver Lerch
Am Ende jubelten in der Cashpoint-Arena nur noch die Rapid-Spieler
Altach mit Selbstvertrauen
Bei Altach ersetzte Martin Kobras den verletzten Einsergoalie Andreas Lukse, der aber aufgrund einer Sperre des dritten Tormanns, Sebastian Brandner, trotzdem auf der Bank saß. Ebenfalls vorgeben mussten die Vorarlberger Kapitän Philipp Netzer. Bei Rapid stand nicht der wiedergenesene Jan Novota, sondern der 19-jährige Marko Maric im Tor. „Wir werden das von Woche zu Woche entscheiden“, erklärte Coach Zoran Barisic die Situation im Tor der Hütteldorfer.
Die Ausgangslage vor der Partie war indes klar: Es ging um Platz zwei. „Wir wissen um die Bedeutung des Spiels“, hatte Altach-Coach Damir Canadi vor der Partie gesagt, und sein Team begann mit einem offensiven 4-4-2-System mit dem Selbstvertrauen der Heimserie engagiert. Nach einem von Mario Sonnleitner geblockten Schuss kam der Ball zu Louis Ngwat-Mahop, der aber alleine vor Maric über das Tor schoss (3.). Danach fiel eine Kopfball von Roth zu zentral aus (7.).
Einwurf, Kopfball, Tor
Da sich Rapid nicht versteckte, entwickelte sich eine muntere Partie, in der die Gäste in der elften Minute Pech hatten. Einen abgefälschten Stanglpass von Philipp Schobesberger servierte Kobras Rapid-Stürmer Beric auf den Kopf. Der Slowene war davon überrascht und setzte den Ball per Aufsitzer an die Latte. Rapid hatte spielerisch leichte Vorteile, Altach präsentierte sich stark im Zweikampf und mit schnellem Direktspiel in die Spitze.
Das Führungstor für die Vorarlberger fiel dann auf nicht alltägliche Weise: Benedikt Zech brachte einen weiten Einwurf in den Strafraum. Die Rapid-Abwehr war nicht wirklich geordnet, und Roth wuchtete den Ball aus elf Metern per Kopf ins lange Eck (25.). Während Altach danach neuerlich durch Roth, der einen Flugkopfball knapp verpasste (35.), und einen Lienhart-Schuss (42.) zu weiteren Chancen kam, tat sich Rapid gegen die kompakte Altach-Abwehr schwer. Lediglich ein Kopfball von Mario Pavelic ging über das Tor (40.).

APA/Dietmar Stiplovsek
Rapid-Goalie Marko Maric streckte sich bei Altachs Führungstor vergeblich
Rapid trifft neuerlich Latte
Nach der Pause intensivierte Rapid seine Offensivbemühungen und hatte neuerlich Pech im Abschluss. Nach idealem Querpass von Schobesberger entwischte Beric Altach-Verteidiger Cesar Ortiz. Der Schuss des Rapid-Torjägers traf aber nur die Oberkante der Latte (51.). Die Vorarlberger machten den Gästen aber weiter das Leben sehr schwer, gewannen angefeuert von ihren Fans viele Zweikämpfe im Mittelfeld und schalteten mit präzisen Pässen schnell um.
Da Rapid nicht wirklich Ideen kreieren konnte, verlagerte sich das Spielgeschehen zusehends ins Mittelfeld. Auch Barisic konstatierte diesen Umstand und verstärkte durch die Einwechslung von Philipp Prosenik für Brian Behrendt die Offensive der Hütteldorfer (66.). Rapids Spiel blieb aber weiter Stückwerk. Florian Kainz konnte über den linken Flügel wenige Akzente setzen, Schobesberger setzte rechts zu ein paar Dribblings an. Altachs Defensive stand aber noch ganz sicher.
Wende in der Rapid-Viertelstunde
In der Rapid-Viertelstunde wurden die Angriffe der Gäste vehementer. Altach versuchte indes, den Vorsprung nicht nur über die Zeit zu retten, sondern auch in der Offensive Präsenz zu zeigen. Ein Umstand, der sich rächen sollte. Nach einer Flanke von Pavelic verlor die Altach-Abwehr Beric aus den Augen. Der 23-Jährige nahm sich den Ball mit dem Rücken zum Tor an und bezwang aus der Drehung Altach-Goalie Kobras (79.) zum Ausgleich. Rapid witterte danach die Chance auf die Wende und war tatsächlich erfolgreich.
Der eingewechselte Deni Alar schoss mit seiner ersten Ballberührung auf das Tor. Kobras konnte den Ball gerade noch vor der Linie halten. Die unkontrollierte Abwehr landete aber bei Beric, der nur noch aus kurzer Distanz vollenden musste (86.). Damit war den Altachern der Zahn gezogen. Die Vorarlberger konnten nicht mehr zusetzen und kassierten sogar noch den dritten Treffer. Nach Lochpass von Prosenik enteilte Schobesberger der Abwehr, überspielte Goalie Kobras und traf im sechsten Spiel in Serie zum 3:1-Endstand.
Christian Wagner, ORF.at
Tipico-Bundesliga, 32. Runde
Sonntag:
Altach - Rapid 1:3 (1:0)
Cashpoint-Arena, 7.104 Zuschauer, SR Drachta
Torfolge:
1:0 Roth (25.)
1:1 Beric (79.)
1:2 Beric (86.)
1:3 Schobesberger (89.)
Altach: Kobras - Lienhart, Ortiz (82./Ortiz) , Zwischenbrugger, Zech - Salomon, Prokopic, Roth, Schreiner (46./Tajouri) - Ngwat-Mahop, Aigner (78./Bodul)
Rapid: Maric - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Behrendt (66./Prosenik), Schwab - Schobesberger, S. Hofmann (88./Grahovac), F. Kainz - (86./Alar) - Beric
Gelbe Karten: Zech, Aigner, Prokopic, Mahop bzw. Schrammel, M. Hofmann, Pavelic
Die Besten: Zech, Lienhart, Roth bzw. Schobesberger, Beric, Schwab
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