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Knappe Niederlage im Kumite-Finale

Bettina Plank hat sich am Samstag einen Platz in Österreichs Sportgeschichtsbüchern gesichert. Die Vorarlbergerin eroberte bei den erstmals ausgetragenen Europaspielen in Baku die erste ÖOC-Medaille. Die Karate-Europameisterin zog in der Kumite-Klasse bis 50 kg ins Finale ein, musste sich aber dort der Türkin Serap Özcelik knapp geschlagen geben.

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Die 23-jährige Plank war mit drei Siegen in fünf Kämpfen ins Finale eingezogen. Nach einem 2:0-Erfolg im Halbfinale gegen die Französin Alexandra Recchia, die am Ende Bronze holte, wartete im Endkampf mit Özcelik die Weltranglistenerste und Weltmeisterin von 2014. Im Pool hatte die Türkin Plank mit 3:0 besiegt, zu diesem Zeitpunkt waren aber beide bereits als Aufsteigerinnen festgestanden.

Der zweiminütige Finalkampf war dann lange von Taktik geprägt. Sowohl Plank als auch Özcelik riskierten wenig. Die Entscheidung fiel dann 28 Sekunden vor Schluss. Der 27-jährigen Türkin gelang eine Yuko-Wertung. Danach versuchte Plank verzweifelt, noch den Ausgleich zu erzielen, konnte aber keine Wertung mehr landen.

„Eine Aktion hat den Ausschlag gegeben“

„Ich war vorsichtiger als noch in der Vorrunde, eine Aktion hat den Ausschlag gegeben, wir haben gleichzeitig angegriffen, ihr wurde der Punkt zugesprochen. Aber ich bin sehr zufrieden mit Silber“, meinte Plank. „Sehr viel“ zähle für sie der Erfolg über die Weltranglistenzweite Recchia, den sie im Semifinale gefeiert hatte. Die Französin hatte Plank auch im EM-Finale besiegt. Die Vorrunde sei für sie „generell zäh“ verlaufen. „Ich war sehr nervös. Erst im Halbfinale hab’ ich dann wirklich meinen Rhythmus gefunden.“

Bettina Plank (AUT) gegen Alexandra Recchia (FRA)

APA/EPA/Zurab Kurtikidze

Gegen die Französin Alexandra Recchia kämpfte sich Bettina Plank ins Finale

Auftaktsieg für ÖTTV-Herren

Im Tischtennis startete das österreichische Herren-Team mit einem 3:0-Sieg gegen Kroatien und spielt damit im Viertelfinale gegen Russland. Auch das Semifinale wird am Sonntag gespielt. Die ÖTTV-Punkte holten Robert Gardos, Stefan Fegerl sowie das Doppel Gardos/Daniel Habesohn.

Die ÖTTV-Damen unterlagen Tschechien hingegen im Achtelfinale unerwartet 1:3, wobei Liu Jia nur einen Satz gewann. Den Punktgewinn der Österreicherinnen sicherte das Doppel Li Qiangbing/Sofia Polcanova. Die ganze Konzentration gilt nun dem am Dienstag beginnenden Einzel-Bewerb. Liu Jia geht hier als Nummer zwei der Setzliste ins Rennen, der Siegerin winkt ein Fixplatz bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.

Österreichs Ringer scheitern vorzeitig

Im Ringen der Kategorie Griechisch-Römisch kam das Out für Michael Wagner in der Kategorie bis 80 kg. Wagner durfte nach einem 0:4 gegen Rafig Husejnow noch in die Hoffnungsrunde, da sein aserbaidschanischer Bezwinger bis ins Finale vorgestoßen war. Mit einem 0:4 gegen den Bulgaren Daniel Aleksandrow schied der Österreicher aber endgültig aus. Daniel Gastl scheiterte in der Klasse bis 98 kg am Franzosen Melonin Noumonvi mit 0:3.

Synchronschwimmerin Anna-Maria Alexandri zog nach Qualiplatz vier im Duett mit Schwester Eirini-Marina im Solo als Fünfte unter 21 Aktiven mit 84,2 Punkten auch hier souverän ins Finale ein.

Schweizer räumen groß ab

Die erste Entscheidung in der Geschichte von Europaspielen endete mit einem Schweizer Doppelsieg. Im Cross Country der Mountainbikerinnen setzte sich die favorisierte Gesamtweltcup-Siegerin Jolanda Neff mehr als zwei Minuten vor ihrer Landsfrau Kathrin Stirnemann durch. Bei den Herren gab es danach durch Nino Schurter, Lukas Fluckiger und Fabian Giger sogar einen Triple-Erfolg der Eidgenossen. Die Österreicher Lisa Mitterbauer und Gregor Raggl landeten auf den Plätzen zwölf bzw. 14.

Im Triathlon gab die Tirolerin Theresa Moser nach der fünften von sechs Radrunden auf. Der Sieg im Rennen und damit ein Olympiaquotenplatz für die Schweiz ging an die Schweizer Favoritin Nicola Spirig.

Österreichs Synchronschwimmerinnen traten immer noch unter den Eindrücken des schrecklichen Busunfalls vom Donnerstag an, als dessen Folge Vanessa Sahinovic in einem Wiener Krankenhaus auf der Intensivstation behandelt wird. Anna-Maria Alexandri erreichte als Qualifünfte das Solo-Finale, in der Kombination schieden die dezimierten Österreicherinnen als 13. aus. Der Unglückslenker wurde indes in Untersuchungshaft genommen. Er gab an, beim Unfall das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt zu haben.

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