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SVM trifft in erster und letzter Minute

Die erste Runde hat in der tipico-Bundesliga gleich auch die erste Sensation gebracht. Aufsteiger SV Mattersburg besiegte am Samstag Titelverteidiger Red Bull Salzburg durch Tore in der ersten und letzten Minute mit 2:1. Während die Burgenländer über ein perfektes Bundesliga-Comeback jubelten, missglückte die Oberhauspremiere von Salzburgs Trainer Peter Zeidler völlig.

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Für die Salzburger setzte es die erst zweite Niederlage bei Auftaktspielen in der Red-Bull-Ära seit 2005. Vor zehn Jahren hatten die „Bullen“ ihr Pflichtspieldebüt mit 1:3 gegen den GAK verloren. Durch das 1:0 endete zugleich eine fünf Spiele andauernde Siegesserie der Salzburger gegen die Burgenländer in der Bundesliga.

Mattersburg schlägt Meister Salzburg

Gleich das erste Spiel der neuen Bundesliga-Saison hat die erste Sensation gebracht: Aufsteiger Mattersburg feierte dank einem sehr späten und einem sehr frühen Treffer einen 2:1-Sieg gegen Meister Salzburg.

Mattersburg-Torjäger Markus Pink traf nach 16 Sekunden zum 1:0 für den Aufsteiger. Salzburgs Naby Keita nutzte einen Fehler von Torhüter Martin Kuster zum nicht unverdienten Ausgleich (83.). Doch in der 93. Minute sorgte Joker Alexander Ibser mit seinem Tor nach einem Salzburger Abwehrpatzer Sekunden vor dem Ende für die Sensation.

Vastic gewann Duell mit Zeidler

In der Ersten Liga hatte Pink in der vergangenen Saison 21-mal getroffen und auch in der Bundesliga war der 24-jährige Mittelstürmer gleich zum Torjäger avanciert. Am schnellsten Bundesliga-Tor in einer ersten Runde schrammte Pink um sechs Sekunden vorbei. Patrik Jezek hatte zum Auftakt der Saison 2007/08 im Salzburg-Dress nach zehn Sekunden im Heimspiel gegen Altach getroffen.

Markus Pink (Mattersburg)

GEPA/Mario Kneisl

Pink sorgte für einen Mattersburger Traumstart in die Saison

Während Mattersburg-Trainer Ivica Vastic bei der Oberhausrückkehr der Burgenländer ausschließlich auf die Stammkräfte aus der Aufstiegssaison setzte, brachte Zeidler bei seinem Bundesliga-Debüt als Trainer einige neue Gesichter: Cican Stankovic begann im Tor, Miranda in der Innenverteidigung sowie ein extrem junges Mittelfeld: Yordy Reyna, Konrad Laimer, Naby Keita und David Atanga sollten hinter der Doppelspitze Djuricin/Soriano wirbeln.

Goalgetter Soriano im Pech

Die österreichische Bundeshymne anlässlich des Saisonstarts war kaum verhallt, da jubelte der Aufsteiger bereits über das erste Tor nach zweijähriger Bundesliga-Absenz. Nach einem weiten Einwurf und einem Lupfer von Michael Perlak umkurvte Pink, der Torschützenkönig der Ersten Liga, Salzburg-Goalie Cican Stankovic und schob nach 16 Sekunden zum 1:0 ein.

Die fehlerhaften Salzburger brauchten anschließend eine Viertelstunde, ehe sie die Kontrolle im Spiel übernahmen und zur ersten guten Chance durch Soriano kamen: Der Salzburger Kapitän scheiterte mit seinem Freistoß aus 18 Metern jedoch an der Querlatte (15.). Ein Abschluss von Djuricin fiel erst zu schwach aus (22.), dann wurde ein Stanglpass des ÖFB-Teamspielers gerade noch vor dem einschussbereiten Reyna (29.) abgefangen.

Die Burgenländer zogen sich in der Folge ein wenig zurück und lancierten gegen eine wenig sattelfeste Salzburger Hintermannschaft immer wieder brandgefährliche Konter. Die besten Chancen fand Sven Sprangler vor, dessen Schüsse aus dem Rückraum jedoch (29., 33.) jeweils abgeblockt wurden. Zeidler griff in der Pause durch, brachte mit Takumi Minamo und Valon Berisha zwei neue Akteure für die schwachen Reyna und Laimer.

Happy End für Burgenländer

Die erste Chance im zweiten Durchgang fanden aber die erfrischend aufspielenden Hausherren vor, als Perlak Goalie Stankovic aus spitzem Winkel prüfte (57.). Doch der Druck der Salzburger nahm zu und der Meister kam zu einer Reihe guter Chancen: Ein abgefälschter Schuss von Keita senkte sich auf das Mattersburger Tor (60.), ein Kopfball des völlig freistehenden Miranda fiel zu zentral aus (61.).

In der Schlussphase liefen sich die Salzburger mit Einzelaktionen an der burgenländischen Fünf-Mann-Mauer fest. Mattersburg vergab über die gefährlichen Offensivspieler, allen voran Karim Onisiwo, einige Kontermöglichkeiten. Doch dann ließ Mattersburg-Goalie Kuster einen ungefährlichen Ball aus und Keita schob aus spitzem Winkel ein (83.). Und während Salzburg dann noch auf den Siegtreffer drückte, gelang den Burgenländern in der 93. Minute der entscheidende Konter: Miranda schlug über den Ball - und Ibser ließ Stankovic mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance.

Stimmen zum Spiel:

Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): „Wir haben heute mit dem Tor einen Topstart erwischt. Salzburg hat in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel gehabt, sie waren vor allem bis zum Ausgleich stärker. Meine Mannschaft hat das 1:1 aber sehr gut weggesteckt. Wir haben immer an uns geglaubt. Und dann gelang Ibser ein sensationelles Tor. Heute hat es sehr gut geklappt.“

Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): „Gratulation an die kämpferische und taktische Superleistung an Mattersburg. Wir haben praktisch mit einem 0:1 begonnen. In diesen Sekunden waren wir unkonzentriert und hatten dann Probleme, unseren Rhythmus zu finden. Auch wenn das 1:0 durch Novak und Pink gut gemacht war, darf das nicht passieren. Wir werden das Spiel mit Video aufbereiten.“

Tipico-Bundesliga, erste Runde

Samstag:

Mattersburg - Salzburg 2:1 (1:0)

Pappelstadion, 8.500 Zuschauer, SR Lechner

Torfolge:
1:0 Pink (1.)
1:1 Keita (83.)
2:1 Ibser (93.)

Mattersburg: Kuster - Malic, Mahrer, Prietl - Farkas, Sprangler, Jano, Novak (86./Höller) - Perlak (72./Grgic) - Onisiwo, Pink (64./Ibser)

Salzburg: C. Stankovic - Schmitz, Miranda, Hinteregger, Ulmer - Keita, Laimer (46./Berisha) - Reyna (46./Minamino), Atanga - Djuricin (70./Oberlin), Soriano

Gelbe Karten: Sprangler bzw. Schmitz

Die Besten: Perlak, Onisiwo, Prietl, Jano bzw. Schmitz

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