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„Es ist an uns gelegen und nicht an Kasan“

Für Sturm Graz sind die Chancen auf den Einzug ins Play-off der Europa League deutlich gesunken. Beim 2:3 im Hinspiel zu Hause gegen Rubin Kasan präsentierten sich die Grazer vor allem in der Abwehr zu fehlerhaft. Im Rückspiel im Zentralstadion von Kasan in einer Woche hoffen die Steirer nun auf einen „besonderen Tag“ in Form von zumindest zwei Toren und einer verbesserten Defensive.

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Die Ursachen für die bittere Heimpleite am Donnerstag waren schnell gefunden. „Man darf in der Defensive nicht solche Fehler begehen, wenn man international reüssieren will“, sagte Trainer Franco Foda nach dem Spiel. Kapitän Michael Madl sprach von „zu vielen Abstimmungsproblemen“, und Goalie Michael Esser hielt fest: „Wir hätten besser verteidigen müssen.“ „Ich bin angefressen, weil es an uns gelegen ist und nicht an Kasan“, fügte Madl hinzu.

Trainer Franco Foda (Sturm)

GEPA/Markus Oberlaender

Die Abwehrfehler brachten Coach Franco Foda an der Seitenlinie zur Weißglut

Der Verteidiger meinte damit individuelle Patzer in der Defensive. Vor allem Fodas Entscheidung, Martin Ehrenreich den Vorzug gegenüber dem zuletzt gut spielenden Marvin Potzmann als rechter Verteidiger zu geben, erwies sich als unglücklicher Schachzug. „Ich wollte frisches Blut bringen und bereue meine Entscheidung nicht“, sagte Foda nach dem Spiel, in dem Ehrenreich den ersten Treffer unfreiwillig vorbereitet und den Elfmeter zum 1:2 verschuldet hatte.

„Kasan hält alle Trümpfe in der Hand“

Die Ausgangsposition spricht nun klar für die Russen. „Kasan hält alle Trümpfe in der Hand“, meinte auch Foda. Sein Gegenüber Rinat Biljaletdinow wollte sich aber noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: „Wir betrachten diesen Sieg als Zwischenerfolg, aber wir sind noch kein Favorit“, sagte der 57-jährige Russe, dessen Mannschaft zuvor mit zwei Niederlagen und ohne Torerfolg in die russische Meisterschaft gestartet war.

Die Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche im 30.000 Fans fassenden Zentralstadion sei zwar nicht einfacher geworden, so Foda, aber im Fußball gebe es auch Überraschungen. „Wir werden alles versuchen, das Ergebnis noch zu drehen“, versprach der Coach. Kapitän Madl schlug in dieselbe Kerbe: „Ich glaube, es ist noch etwas möglich, wenn wir einen besonderen Tag haben.“

Auch Goalie Esser, der bei seiner Europacup-Premiere bei allen drei Gegentreffern schuldlos war und zudem einige starke Paraden zeigte, spekuliert noch mit dem Einzug ins Play-off: „In Kasan müssen wir 90 Minuten Gas geben, 1:0 in Führung gehen, nachsetzen, und dann gibt es eine gewisse Chance. Wir haben die Qualität dazu.“

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