Remis im packenden Schlager
Rapid hat am Sonntag zum Abschluss der fünften Runde der tipico-Bundesliga mit einem 2:2 (0:2) gegen Sturm Graz zwar zum ersten Mal in dieser Saison Punkte abgegeben, aber mit einer Aufholjagd nach der Pause im Schlager noch seine Serie an 17 Spielen ohne Niederlage gerettet. Sturm-Spieler Michael Madl wurde dabei mit seinem Eigentor zum 2:2 zum Unglücksraben für die Grazer.
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Sturm war vor der Pause vor 14.900 Zuschauern in der ausverkauften UPC-Arena nach einer Fehlentscheidung durch ein Elfertor von Anel Hadzic (34.) und einen Treffer von Donis Avdijaj 2:0 in Führung gegangen. Nach der Halbzeit und der Einwechslung von Steffen Hofmann und Robert Beric wurde auch Rapid in der Offensive wacher. Beric gelang auch der Anschlusstreffer zum 1:2 (70.), ehe Madl kurz vor Schluss (88.) den Hütteldorfern das Remis bescherte.

GEPA/Markus Oberlaender
Am Ende jubelten die Rapidler über einen „gewonnenen“ Punkt in Graz
Grazer aktiver
Bei Rapid wurden zu Beginn die Stars Hofmann und Beric geschont. Sturm hatte dann von Anpfiff weg auch mehr vom Spiel. Die Wiener mussten außerdem den verletzungsbedingten Ausfall von Stefan Stangl (Adduktoren) bereits nach wenigen Minuten hinnehmen.
Für den 23-jährigen Steirer, der zuletzt in guter Form agierte und beim 5:2-Derby-Sieg mit einem Tor glänzte, wurde Mario Pavelic auf das Feld geschickt (8.). Weil auch Thomas Schrammel bereits mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht ist, musste Stephan Auer auf die linke Seite wechseln. Pavelic war bei seinem Saisondebüt ein Unsicherheitsfaktor.
Laut wurde es im Stadion vor allem dann, wenn Florian Kainz am Ball war. Der Ex-Sturm-Spieler musste regelmäßig ein Pfeifkonzert über sich ergehen lassen, was ihn aber nicht daran hinderte, immer wieder gefährliche Flanken zu schlagen. Sonst gab es vorerst kein Durchkommen gegen die kompakte Defensive der Grazer.
Fehlentscheidung bringt Sturm Führung
Die Foda-Elf war in ihren Angriffen vehementer. In der 34. Minute tankte sich Kristijan Dobras in den Strafraum und wurde dabei von Pavelic leicht berührt, beim anschließenden Schussversuch traf Dobras jedoch lediglich den schlechten Stadionrasen und ging dabei in die Knie. Schiedsrichter Dieter Muckenhammer wertete die Aktion aber als Elferfoul und zeigte Pavelic obendrein auch noch Gelb. Hadzic verwertete den Strafstoß zur 1:0-Führung (34.) sicher.
Sturm Graz - Rapid Wien: 1:0 (34.)
Anel Hadzic erzielt den Führungstreffer nach einem Foulelfmeter.
Die beste Möglichkeit, noch vor der Pause auszugleichen, hatte Philipp Prosenik, der diesmal für Beric in die Mannschaft gerutscht war. Vorbei rutschte Prosenik jedoch auch an einer Hereingabe von Louis Schaub und erwischte den Ball nur mit seiner Kehrseite (43.). Rapid biss sich weiterhin die Zähne an der Sturm-Verteidigung aus.
Avdijaj lässt Hofmann stehen
Nicht so umgekehrt Sturm an der Rapid-Defensive: Avdijaj, bisher schon der größte Sturm-Aktivposten, ließ Maximilian Hofmann an der Strafraumgrenze mit einem schnellen Haken stehen und zog staubtrocken in die freie Torecke zum 2:0 (45.+3) ab. Hofmann stand für den verletzten Christopher Dibon auf dem Platz.
Auch nach der Pause blieb Rapid im Angriff harmlos. Trainer Zoran Barisic brachte Steffen Hofmann für Stephan Schwab und Beric (63.) für den ineffektiven Prosenik (63.) und wollte mit seinen Starspielern auf Aufholjagd gehen. Und das klappte zunächst auch. Nach einer Chance von Philipp Schobesberger (69.), bei der Lukas Spendlhofer noch auf der Linie rettete, stach „Joker“ Beric in der 70. Minute.
Rapid kommt auf und rettet Erfolgsserie
Der ehemalige Grazer spielte Sturm-Tormann Michael Esser aus und vollendete zum 1:2. Es war der dritte Saisontreffer des Slowenen. Rapid erhöhte weiter den Druck, Sturm taumelte. Bei einem Avdijaj-Schuss (75.) zeichnete sich jedoch Jan Novota mit einer Fußabwehr aus und verhinderte das 3:1. Auch in der Folge war Sturm dem dritten Treffer näher als Rapid dem zweiten.
Sturm Graz - Rapid Wien: 2:2 (88.)
Nach einem Eckball von Florian Kainz köpfelt Michael Madl ins eigene Tor.
Den Hütteldorfern lief die Zeit davon, um ihre saisonübergreifende Serie von 16 Spielen ohne Niederlage zu retten. Doch in der 88. Minute war es Madl, der den Grün-Weißen mit einem Eigentor diesen Gefallen tat. Nach einem Kainz-Corner sprangen er und Beric zum Ball, doch der Sturm-Spieler lenkte den Ball unglücklich zum 2:2 ins eigene Tor. Beide Teams sind damit nach fünf Runden weiter ungeschlagen.
Serien gehen weiter
Rapid, mit vier Ligasiegen in die Saison gestartet, hat weiter nur ein Punktespiel im Kalenderjahr 2015 verloren. Gegen Sturm sind die Wiener bereits sechs Partien ungeschlagen. Die Grazer spielten saisonübergreifend zum sechsten Mal in Folge zu Hause unentschieden. Der jüngste Heimsieg datiert mit einem 2:1 gegen Grödig vom 18. April. Auf Rapid wartet am Mittwoch (20.45 Uhr, live in ORF eins) zu Hause das Play-off-Hinspiel um den Einzug in die Champions League gegen Schachtjor Donezk.
Martin Wagner, ORF.at
Tipico-Bundesliga, fünfte Runde
Sonntag:
Sturm Graz - Rapid 2:2 (2:0)
UPC-Arena, 14.876 Zuschauer, SR Muckenhammer
Torfolge:
1:0 Hadzic (34./Elfmeter)
2:0 Avdijaj (45.+3)
2:1 Beric (70.)
2:2 Madl (88./Eigentor)
Sturm: Esser - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Potzmann - Kamavuaka, Hadzic (60./Piesinger) - Schick (77./Gruber), Avdijaj, Dobras - Tadic (74./Edomwonyi)
Rapid: Novota - Auer, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl (8./Pavelic) - Petsos, Schwab (55./S. Hofmann) - Schobesberger, Schaub, F. Kainz - Prosenik (63./Beric)
Gelbe Karten: Hadzic, Ehrenreich, Potzmann, Avdijaj bzw. Schaub, Pavelic, Beric
Die Besten: Potzmann, Avdijaj bzw. Petsos, Kainz
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